100-prozentige biogene Wärmeversorgung
Münzer Bioindustrie und Fernwärme Weiz gehen gemeinsamen Weg

Die beiden Unternehmen wollen mit ihrer Zusammenarbeit neue Maßstäbe setzen und innovative Lösungen zur regionalen Energieversorgung liefern.

Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft sind innovative Lösungen gefragt, denn fossile Energieträger stehen uns nicht uneingeschränkt zur Verfügung. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft geht die Fernwärme Weiz völlig neue Wege und setzt in Zukunft erstmals in ganz Österreich aufbereitetes Altspeiseöl für die Wärmeerzeugung ein.

Der Vorgang

Das Potenzial des Recycling-Stoffes sei noch weit vielfältiger, wie das Pilotprojekt der Fernwärme Weiz nun zeigen soll. In Weiz sollen pro Jahr rund 50.000 bis 70.000 Liter Speiseöl nach ihrem Einsatz gesammelt werden können. Diese Menge soll die Grundlage für eine Ausfallsreserve der innovativen Art – der erste Fame Bioöl Heizkessel Österreichs (Fame steht für Fettsäuremethylester) sein. Durch chemische Prozesse kann aus verbrauchtem Speiseöl hochwertiger Fame-Biodiesel erzeugt werden. Mit dieser einzigartigen Anlage will die 12.000-Einwohner-Stadt neue Maßstäbe in Sachen Klimabewusstsein setzen.

Gemeinsamer Weg

Bei diesem Schritt hat sich die Fernwärme Weiz einen neuen Partner geholt. Die Fernwärme Weiz und die Münzer Bioindustrie, die vor Kurzem ein neues Büro in Brüssel eröffnet haben (LEADERSNET berichtete), wollen nun einen neuen, 100-prozentigen biogene Weg der Wärmeversorgung gehen.

"Ein befreundeter Koch hat mir einmal gesagt, jedes Fest endet in der Küche, weil dort die Feuerstelle ist und wir uns seit der Steinzeit dort immer am wohlsten fühlten. Die Fernwärme Weiz GmbH hat das nun sehr wörtlich genommen und gemeinsam mit uns die Küche zum neuen Rohstofflieferanten für Wärme gemacht", sagt Ewald-Marco Münzer, CEO der Münzer Bioindustrie GmbH und fügt hinzu: "Die Wärme kommt zwar jetzt nicht mehr von der Feuerstelle, aber der Ausgangspunkt ist immer noch die Küche."

Für Innovation muss man nicht immer das Rad neu erfinden, man muss es oft einfach nur neu denken. Dass uns fossile Energieträger nicht uneingeschränkt zur Verfügung stehen, ist das eine. "Zum anderen müssen wir diese aber auch Schritt für Schritt durch biogene bzw. erneuerbare Energie ersetzen, um dem Klimawandel entschieden entgegenzutreten", so Münzer weiter.

Innovative Lösung

Als die Fernwärme Weiz mit ihrer innovativen Lösung zum Ersetzen von fossilen Energieträgern an Münzer herangetreten ist, sei klar gewesen, dass hier etwas Einzigartiges entstehen soll. "Mit der Inbetriebnahme des österreichweit ersten Fame-Bioöl-Kessel hat die Fernwärme Weiz einen Schritt gesetzt, der für sich genommen zwar eigentlich völlig logisch ist, aber oft, vor allem in der Umweltpolitik nicht mutig genug umgesetzt wird: Wer fossile Energie ersetzen will, muss es einfach tun", so Ewald-Marco Münzer bei der Eröffnungsfeier und ergänzt: "Wir stehen für die Umsetzung von Lösungen. Genau das sehen wir heute. Herzlichen Dank an die Stadtgemeinde Weiz und deren Fernwärme Weiz GmbH, dass sie diesen Schritt gesetzt hat. Ich bin mir sicher, wir haben hier ein Best-Practice-Modell geschaffen, das wir noch öfter sehen werden. So geht Energiewende mit Mehrwert!"

Um die Sammlung von Altspeisefett in Weiz noch effizienter zu machen, hat Münzer sein neues System iSd. Haushaltssammlung ausgerollt, die Münzer-Box. Nach dem Kochen das Fett abkühlen lassen, in die alte Ölflasche zurück füllen und in einer der vielen Münzer-Boxen in Weiz und Umgebung entsorgen. Das Altspeisefett wird zu nachhaltiger und abfallbasierter Erneuerbarer Energie. Die Kunststoffflaschen werden wieder in den Recyclingkreislauf gebracht. 

www.muenzer.at

www.weiz.at

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