"Zuerst haben wir es kurz bereut, eine Ziffer im Namen zu haben"

| Redaktion 
| 22.12.2023

Florian Werksnies, Gründer und Geschäftsführer 3 Hills IT, spricht im LEADERSNET-Interview über den Weg in die Selbstständigkeit, den Fachkräftemangel im IT-Sektor, Komplettlösungen für Kunden, ein aktuelles Großprojekt und Expansionspläne nach Deutschland. Zudem erklärt er, wieso sich der Firmenname zunächst als (technische) Herausforderung erwiesen hat und bei welchem Thema das Verständnis von Mitarbeitenden aufhört. 

LEADERSNET: Sehr geehrter Herr Werksnies, wieso haben Sie 3HillsIT gegründet und wie kam es zur Namensfindung?

Florian Werksnies: Wir haben uns dazu entschlossen die 3HillsIT zu gründen, da der Markt nach einem lokalen Dienstleister, der nah an der Problemstellung seiner Kunden agiert, gerufen hat. Der zweite Grund ist jener, dass wir ein Umfeld für unsere Mitarbeiter:innen schaffen wollten, in welchem sie ihre Stärken ohne große Prozesse voll entfalten und so die Expertise bestmöglich einsetzen können.

Die Namensfindung war nicht so einfach, erst hatten wir viele, die nach einiger Recherche schon besetzt waren. Wir waren zu dritt, hatten uns in die Berge zurückgezogen (Anm.: alle drei sind leidenschaftliche Wanderer und Wintersportler) und da lag es auf der Hand. Zuerst haben wir es kurz bereut, eine Ziffer im Namen zu haben, doch nachdem wir alle Google Firewalls überwunden hatten, ist es ein absolutes Identifikations- und Wiedererkennungsmerkmal geworden.

LEADERSNET: Welche IT-Dienstleistungen/Lösungen bieten Sie an?

Werksnies: Wir haben in unserem Team drei Kompetenzfelder gebündelt und bieten unseren Kunden CRM Implementierungen, Softwareentwicklung und Changemanagement aus einer Hand. So können wir die Bedürfnisse der Kunden von der Anforderungserhebung, strategischen und organisatorischen Ausrichtung bis zur Umsetzung ideal begleiten. Besonders der Faktor Mensch liegt uns in der IT- Umsetzung am Herzen, denn ein System kann seine Performance nur entfalten, wenn die User:innen den Umgang damit beherrschen. Mit unseren Herstellerpartnern Microsoft und ADITO bieten wir Vertriebs, Marketing und Serviceorganisationen eine maßgeschneiderte Lösung. Die Softwareentwicklung bietet unseren Kunden die Möglichkeit, die internen Prozesse nach den eigenen Vorstellungen umzusetzen und so die digitale Transformation voranzutreiben.

LEADERSNET: Was sind Ihre Pläne bis 2025?

Werksnies: Wir haben in unserem ersten vollen Geschäftsjahr ein großartiges Wachstum auf über 20 Mitarbeiter:innen zu verzeichnen. Im Jahr 2025 möchten wir weiterhin eine gleichbleibende hohe Qualität in der Umsetzung liefern und zum Wirtschaftswachstum in Österreich beitragen. Die derzeitigen Trends rund um Künstliche Intelligenz und Automatisierung der Geschäftsabläufe ist unser Innovationsmotor. Wir haben uns das Ziel gesetzt, immer auf dem neusten Stand zu sein und so unsere Kunden perfekt in Hinsicht auf Nutzen und Machbarkeit beraten zu können.

LEADERSNET: Wie sehr spüren Sie noch den Fachkräfte-Mangel in der IT Branche?

Werksnies: Bedingt durch die vielen staatlichen Ausbildungsprogramme der letzten Jahre bekommen wir sehr viele Bewerbungen auf unsere offenen Stellen. Wir sehen also kein Problem, generell Mitarbeiter:innen für die IT zu gewinnen. Schwierig wird es, wenn wir Expert:innen mit einem gewissen Erfahrungslevel suchen, hier wird der Fachkräftemangel sehr spürbar. Ich bin sehr froh, dass es nun so viele Möglichkeiten der Weiterentwicklung gibt, denn die derzeitige Situation zeigt uns deutlich auf, dass wir die Ausbildung in den letzten Jahren verschlafen haben. Nun wird es noch ein paar Jahre dauern, bis die Jungen den Gap schließen. Mit dem geschaffenen familiären Umfeld können wir viele begeistern und dem Problem, gute Mitarbeiter:innen zu finden, ein wenig entgegenwirken.

LEADERSNET: Ist eine Expansionen geplant?

Werksnies: Wir haben in den letzten Monaten ein Dutzend Kunden aus Deutschland gewonnen. Derzeit bedienen wir diese noch aus Österreich heraus. Für nächstes Jahr ist es geplant, auch in Deutschland eine Tochterfirma zu gründen, sodass wir den lokalen Markt besser servicieren können.

LEADERSNET: An welchen Projekten arbeiten Sie gerade?

Werksnies: Unser interessantestes Projekt ist für eine der größten Einkaufgenossenschaften des Landes und hier bieten wir eine Komplettlösung aus Portalen, PIM, CRM und den nötigen Backendservices an. Ein so großes Projekt umzusetzen, ist mit den vielen Wechselwirkungen eine gewaltige Herausforderung und benötig viel Planung. Es ist jedoch ein gutes Beispiel dafür, dass unsere heimischen Unternehmen in die Digitalisierung investieren und international mithalten können.

LEADERSNET: Welches Projekt hat Ihnen in Ihrer Laufbahn am Meisten Spaß gemacht?

Werksnies: Ich habe vor vielen Jahren ein SAP HCM Projekt übernommen, welches nach dem harten "go-live" die ein oder andere Schwierigkeit hatte, die Personalabrechnung richtig durchzuführen. Besonders bei dem Thema Lohn und Gehalt hört bei vielen Mitarbeiter:innen das Verständnis auf. Die Koordination, Bewertung des Notwendigen und Umsetzung von Lösungen hat mich in diesem Fall besonders gefordert und rückwirkend durch den Umstand besonders viel Spaß gemacht.

www.3hillsit.com

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