Das sind die Trends und Erfolgsrezepte des digitalen Bankings

| Tobias Seifried 
| 30.10.2023

Bei einer hochkarätig besetzten, internationalen Finanzkonferenz wurde Wien zum Digital-Banking-Mekka. Expert:innen sind sicher: KI wird das digitale Banking verändern.

Vor Kurzem ging im Erste Campus in Wien die "George UX Conference 2023" über die Bühne. Große und kleine Finanzunternehmen wie u.a. Revolut, Wise, Caixa Bank, Erste Group oder Bitpanda nahmen an der internationalen Konferenz teil, um sich über Trends und Erfolgsrezepte für die Zukunft des Digital-Banking auszutauschen. Organisiert wurde das Event von George Labs, dem Entwickler der George App der Erste Group. Im Finanzbereich ist diese Konferenz ziemlich einzigartig. Kein Wunder, dass der Andrang groß war und die Tickets schnell ausverkauft waren.

KI wird kundenseitig Anwendung finden

Eine Kernfrage der Konferenz war, wie Künstliche Intelligenz (KI) sich auf digitales Banking auswirken wird. Maurizio Poletto, Chief Platform Officer der Erste Group, unterstrich in seiner Eröffnungsrede die Bedeutung von KI, die sowohl intern im Designprozess als auch kundenseitig im digitalen Banking Anwendung finden werde. "Die nächste große Entwicklung, ist das Design von Beziehungen. Denn im Bankgeschäft geht es hauptsächlich um die Beziehung zu Kund:innen. Generative KI wird dabei eine Rolle spielen. Die Art und Weise, wie das in der Branche umgesetzt wird, bestimmt die Finanzdienstleistungen der nächsten Jahrzehnte", so Poletto.

"Eine KI hätte das iPhone nicht erfinden können"

Elif Alp-Marent und Julian Moser, Content und Product Designer bei Bitpanda, halten in ihrem Vortrag fest, generative KI-Anwendungen seien bereits im Design-Prozess angekommen und hätten das Potenzial, UX-Designer:innen zu unterstützen. Künstliche Intelligenz sei besonders gut geeignet, vertraute Muster zu verarbeiten, wäre aber nicht so gut darin, etwas völlig Neues zu schaffen.

"Eine KI hätte das iPhone nicht erfinden können", halten die beiden Bitpanda-Expert:innen fest. Derzeit sind Menschen besser darin, Informationen zu verstehen und weiterzugeben und Dinge mit emotionaler Intelligenz zu kontextualisieren. Sie denken über den Tellerrand hinaus. Die Stärke von Menschen sei Empathie, während KI mit Effizienz punktet. „Die Werkzeuge sind da. Jetzt ist es an der Zeit, sich KI zu eigen zu machen. Man muss ein gutes Gleichgewicht zwischen der menschlichen Kreativität und der KI finden", so Elif Alp-Marent und Julian Moser abschließend.

Digitales Banking: Bei Design-Trends scheiden sich die Geister

Wie sollte das UX-Design von digitalem Banking sein? Möglichst simpel oder bunt? Die beiden "Neobanken" Revolut und Wise verfolgen unterschiedliche Strategien. Maria Herrera, Head of Product Design bei Revolut, unterstrich in ihrem Vortrag die Bedeutung der Gestaltung einfacher digitaler Produkte für ein globales Publikum. Einfaches digitales Produktdesign würde zu einer besseren Nutzererfahrung führen.

Andererseits beschreibt Cameron Worboys, Design Director bei Wise, in seinem Vortrag, wie das gesamte Wise Designsystem umgestaltet wurde: Simpel an der Oberfläche, tiefergehender in denen Ebenen darunter. Wise habe jedes einzelne UX-Element an weltweite Gegebenheiten ihrer Kund:innen im jeweiligen Land angepasst. Von der Bildsprache bis zur Schrift. Maßgeschneidert für alle Kund:innen. Die Illustration von Banknoten diente dabei als Inspiration.

www.ux-conf.george-labs.com

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