Nachdem Sparkonto und Co. in Zeiten von Niedrigzinsen jahrelang an Beliebtheit verloren, tragen die jüngsten Zinsanhebungen zur Neuauflage des Sparklassikers bei. Aber auch die alternativen Veranlagungen, die während der Nullzinsphase an Beliebtheit gewonnenen haben, bleiben weiterhin gefragt. Das zeigt eine repräsentative IMAS-Umfrage von Erste Bank und Sparkasse anlässlich des Weltspartags am 31. Oktober.
Der durchschnittliche monatliche Sparbetrag ist gestiegen
Klammert man das Pandemiejahr 2021 aus, das aufgrund des eingeschränkten Konsums Rekordzahlen beim Sparen brachte, erreicht die Bedeutung des Sparens hierzulande einen neuen Höchstwert: Acht von zehn Österreicher:innen sagen, dass es ihnen wichtig sei, Geld beiseitezulegen. So verwundert es auch nicht, dass die Zahl jener, die gar nicht sparen im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen ist – von 8 auf 2 Prozent. Auch der durchschnittliche monatliche Sparbetrag steigt - von 301 Euro im Vorjahr auf 307 Euro. Überhaupt nahm die Summe, die die Österreicher:innen monatlich zur Seite legen können, in den letzten zehn Jahren um rund 70 Prozent (2013: 181 Euro) zu.
Generationsfrage
Deutliche Unterschiede lassen sich bei genauerer Betrachtung erkennen: Einerseits bei den Geschlechtern, denn Männer können mit 347 Euro rund ein Viertel (29 Prozent) mehr zurücklegen als Frauen mit 268 Euro. Aber auch in den Altersgruppen, denn hier ist es die Generation Y, die mit durchschnittlich 353 Euro monatlich am meisten zur Seite legt. Mit deutlichem Abstand folgen die Generation X (300 Euro), die Generation Z (293 Euro) und die Baby Boomer (286 Euro). Trotz des weiter fortdauernden Wachstums des Sparbetrags sank die Zufriedenheit mit ebenjenem. Bereits im Vorjahr sackte sie vom bis dato Höchstwert (2021: 65 Prozent) auf 50 Prozent und heuer weiter auf 47 Prozent ab. "Einerseits haben sich während der Pandemie viele daran gewöhnt, einen höheren Betrag auf die Seite legen zu können. Andererseits sind die Inflation und die damit einhergehenden Teuerungen ständige Begleiter beim Einkaufen. Da würden viele gerne mehr vorsorgen und sind dementsprechend unzufrieden mit dem aktuellen Betrag", erklärt Gerda Holzinger-Burgstaller, CEO der Erste Bank Österreich.
Worauf gespart wird
Die Vorsorge und der Aufbau eines finanziellen Polsters stehen bei vielen als Sparziel im Fokus. So sparen heuer im Vergleich zum Vorjahr mehr (74 Prozent, +8PP), um auch bei gestiegenen Preisen mit einem Notgroschen auf unerwartete Ausgaben vorbereitet zu sein. 60 Prozent (+2 PP) legen zur finanziellen Absicherung und Vorsorge für das Alter Geld beiseite und 55 Prozent (+10 PP) um sich zukünftig einen Urlaub, ein Haus beziehungsweise eine Wohnung oder anderweitige Konsumgüter leisten zu können. Lediglich 7 Prozent (-2 PP) sparen ohne bestimmten Grund.
Ein kleines Comeback als Sparform der Österreicher:innen feiert das klassische Sparkonto, nachdem es jahrelang aufgrund des Niedrigzinsumfelds an Beliebtheit verlor. Mit steigenden Zinsen nutzen es heuer 75 Prozent der Österreicher:innen und damit mehr als im Vorjahr (69 Prozent) zum Ansparen. Auch im sich ändernden Zinsumfeld sind jene Ansparprodukte, die während der Nullzinsphase Rendite brachten, weiterhin gefragt. Wertpapiere wie Aktien, Anleihen oder Fonds bleiben im Jahresvergleich nahezu unverändert.
Nachholbedarf bei Finanzthemen
Die IMAS-Umfrage zeigt, dass die Österreicher:innen nach wie vor sicherheitsbetont (80 Prozent) in der Geldanlage sind. Alternative Veranlagungsformen bleiben für viele eine komplexe Angelegenheit. So geben sechs von zehn Österreicher:innen an, dass Wertpapiere für sie nur schwer zu verstehen seien. Etwas mehr als ein Drittel, insbesondere die Generation Z (49 Prozent) und Generation Y (43 Prozent), hat demnächst vor sich mehr Wissen zu Wirtschafts- und Finanzthemen anzueignen. "Es ist unsere Aufgabe, der Finanzwelt die gefühlte Komplexität zu nehmen und Finanzwissen auf einem einfachen, niederschwelligen und spielerischen Weg zu vermitteln. Mit unserer Finanz-KI, dem Financial Health Prototype, haben wir dafür erst kürzlich ein Tool vorgestellt, das Finanzwissen für alle 24/7 einfach zugänglich macht", so Holzinger-Burgstaller. Interessierte können den Financial Health Prototype unter erstebank.ai ausprobieren.
www.sparkasse.at
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