Aufmachen, trinken, wegwerfen. Das macht man meistens so mit Getränkedosen. Nicht so Nikos Floros. Der gebürtige Grieche erschafft aus alten Dosen spektakuläre Kunstwerke. Die Materialwahl ist dabei kein Zufall: Für Floros ist Aluminium das wichtigste Metall unserer Zeit. Floros sammelt für seine aufwendigen Arbeiten mehrere Monate lang Aluminiumdosen. Für ein Gemälde oder eine Skulptur braucht er je nach Größe zwei- bis viertausend Dosen. Der Künstler schneidet die Dosen in kleine Schuppen. Jede hat ihren eigenen Farbton und wirkt wie ein Pinselstrich auf einer Leinwand. Er färbt sie nicht ein, sondern verwendet nur die Originalfarben.
Hommage an die Callas
Inspiriert von Maria Callas startet Floros anlässlich des 100sten Todestages der Diva eine Serie von Ausstellungen auf der ganzen Welt. Erste Station der Tour "Sculptured Costumes Maria Callas" ist noch bis Ende September die Dubai Opera.
Bilder, Roben und Schuhe aus recycelten Getränkedosen entstehen bei Floros in einem patentierten Verfahren. © Nikos Floros
Neben den Kostümskulpturen thematisiert Floros auf Bildern auch die Verbindung von Maria Callas und Medea. Auf vier schwarz-weiß gehaltenen Bildern ist der Kopf der Callas zu sehen, mal mit einem übergroßen Diamanten, der für ihre Stimme steht, mal mit einem Tierschädel, der an das Goldene Vlies erinnert. Den brennenden, blutgetränkten Mantel der rachelüsternen Medea hat Floros ebenso gefertigt wie ihr Kleid und das Hochzeitsempfangskostüm.
Nach Dubai wandert die Ausstellung weiter nach Italien © Nikos Floros
Hinzu kommen zwei prachtvolle, blutrote Robenskulpturen, von Elizabeth I. und Lady Macbeth – auch sie leidenschaftlich-grausame Personen der (Literatur-)Geschichte. Mehr als 5000 Dosen und mehrere Jahre Arbeit hat der Künstler für das Gewand der englischen Königin gebraucht.
www.nikosfloros.com
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