FACC profitiert vom Boom der Luftfahrtindustrie

Der Zuliefererbetrieb aus Oberösterreich konnte u.a. seinen Gewinn in den ersten sechs Monaten fast verdoppeln.

Am Mittwoch präsentierten Robert Machtlinger, FACC CEO und Ales Starek, FACC CFO, die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2023.

Umsatz gesteigert

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wuchs der Umsatz der FACC AG im ersten Halbjahr 2023 von 270,1 Millionen Euro auf 354,7 Millionen Euro. Das entspricht einem Wachstum von 31,3 Prozent. Auch das EBIT konnte trotz zahlreicher Herausforderungen wie in der Lieferkette von Plus 6,1 Millionen Euro auf Plus 14,9 Millionen Euro gesteigert werden.

Laut dem FACC-Führungsteam ist diese Entwicklung vor allem auf die nachhaltige Erholung der Luftfahrtbranche, die steigende Nachfrage nach neuen Flugzeugen und die zunehmende Produktion aller Flugzeugtypen zurückzuführen. Auch die Umsätze aus Neuprojekten sowie Entwicklungsaufträge wirkten sich ebenfalls positiv auf das Halbjahresergebnis aus.

Weitere Investitionen

Im Juni 2022 wurde das Werk 6 in Kroatien zur Fertigung von Leichtbauteilen eröffnet (LEADERSNET berichtete). Im Juni 2023 wurde mit den baulichen Maßnahmen zum weiteren Ausbau des Standortes begonnen. Das Unternehmen investiert hierfür 20 Millionen Euro, die Bauarbeiten sollen bis Mitte 2024 abgeschlossen sein. Der Mitarbeiterstand im Werk Kroatien soll von derzeit 230 auf circa 600 Mitarbeiter:innen bis zum Jahr 2025 ansteigen.

Strategische Schwerpunktthemen

Das operative Umfeld soll mit den Verwerfungen in den internationalen Lieferketten auch weiterhin herausfordernd bleiben. Deswegen steht im Vordergrund auch die weitere Stabilisierung der Lieferketten und damit einhergehend der Ausbau der vertikalen Integration von Baugruppen (Eigenfertigung statt Fremdfertigung).

Daneben bleibt auch der Ausbau und die Ausbildung von 400 zusätzlichen Fachkräften im Mittelpunkt der FACC. Die Entwicklung neuer Materialien und Prozesse für ein CO2-neutrales Fliegen hat in der FACC-Forschung weiterhin höchste Priorität. FACC-Leichtbautechnologien seien als Querschnittstechnologie für die Zielerreichung entscheidend. Die FACC forscht in acht Schwerpunktbereichen und an über 60 Innovationsprojekten mit der Vorgabe, Flugzeuge leichter, aerodynamischer und somit effizienter zu machen.

Das Unternehmen hat außerdem frühzeitig auf den Bereich Urban Air Mobility gesetzt. Durch diese strategische Ausrichtung auf diesen Bereich konnte die FACC AG in diesem stark wachsenden Segment Entwicklungs- und Fertigungsaufträge mit wesentlichen Anbietern verzeichnen. Für das eVTOL Midnight des amerikanischen Kunden Archer Aviation wurden im Juni erste Bauteile ausgeliefert, der Start der Serienproduktion der Rumpf- und Flügelkomponenten ist für das Jahr 2024 geplant.

Ausblick

Robert Machtlinger und Ales Starek erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine vollständige Erholung der internationalen Luftfahrtindustrie, das weltweite Reiseaufkommen liegt in einigen Bereichen schon jetzt über dem Niveau von 2019. Das soll sich auch auf der diesjährigen Luftfahrtausstellung in Paris gezeigt haben, bei der Bestellungen über insgesamt 1.300 Flugzeuge eingingen – das Langzeit-Orderbuch der FACC verzeichnet dadurch zusätzliche Eingänge von rund 400 Millionen Euro.

Der weitere Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 bleibt unverändert. Der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2023 soll demnach um über zwölf Prozent bis 16 Prozent im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 steigen. Im Bezug auf das Ergebnis geht das Management für das zweite Halbjahr im direkten Vergleich zum ersten Halbjahr von einem reduzierten aber positiven Ergebnis aus.

LEADERSNET war bei der Präsentation. Einen Eindruck können Sie sich hier machen. 

www.facc.com

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