Wenn man gegenwärtig über Gasversorgung spricht, denkt man meistens an das weit entfernte Russland und Österreichs Abhängigkeit von diesem Staat in Sachen Energieversorgung. Österreich kann sich selbst gegenwärtig zu nur rund elf Prozent selbst mit Erdgas versorgen. Nun könnte diese Zahl allerdings deutlich in die Höhe schnellen.
Die OMV gab am Freitag nämlich bekannt, dass die Explorationsbohrung "Wittau Tief-2a" einen neuen Gasfund bestätigt. Die von der OMV betriebene Bohrung, befindet sich in Niederösterreich und erreichte nach fünfmonatigen Bohrarbeiten eine Endtiefe von fünf Kilometern.
"Wichtiger Beitrag zur Gasversorgung"
"Das positive Ergebnis unserer Exploration ist eine spannende Nachricht für die OMV und ihre Kund:innen. Da wir an unserer Strategie arbeiten, unsere Gasbezugsquellen zu diversifizieren, ist dieser neue Fund ein wichtiger Beitrag zur Gasversorgung unserer Kund:innen, insbesondere in Österreich, mit einer erwarteten Erhöhung unserer lokalen Produktion", sagte Alfred Stern, Vorstandsvorsitzender und CEO der OMV AG.
Eine vorläufige Bewertung deute auf potenziell förderbare Ressourcen von rund 48 Terawattstunden (28 Millionen Fass Ölequivalent) hin. Erschlossen werden soll das Feld durch eine Pipeline-Anbindung an die OMV-Gasanlage in Aderklaa, die rund zehn Kilometer entfernt liegt.
Kritik
An der Jubelstimmung der OMV gibt es auch Kritik, beispielsweise von der IG Windkraft. Dass dieser Fund gar nicht so groß sei, zeige eine einfache Rechnung: Werde dieses Erdgas in Gasthermen verheizt, entspreche dies der Energiemenge, die bei Nutzung von Wärmepumpen von lediglich 30 Windrädern erzeugt werde. Allein 2022 seien mehr Windräder in Niederösterreich errichtet worden. "Wir sollten das Erdgas dort belassen wo es ist, damit die Klimakrise nicht komplett außer Kontrolle gerät", bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und fordert die OMV auf, in erneuerbare und nicht in fossile Energie zu investieren.
Mit nur 100 Windrädern könne die Energiemenge des größten Erdgasfund in Österreich seit 40 Jahren bereitgestellt werden. "Die OMV verfügt über viele Flächen gerade in windstraken Regionen Österreichs. Das würde eine Chance bieten seine Energieerzeugung auf die Zukunft auszurichten, Windräder zu betreiben und das Erdgas im Boden zu lassen, statt das Klima weiter anzuheizen", so Moidl: "Die Steinzeit ist auch nicht beendet worden, weil es keine Steine mehr gegeben hat, sondern weil neue Technologien zur Verfügung gestanden sind. Die OMV sollte in erneuerbare Energien und nicht in fossile investieren."
www.omv.com
www.igwindkraft.at
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