Wie diverse Umfragen und Analysen der letzten Wochen gezeigt haben, ist die Reiselust der Österreicher:innen in diesem Jahr wieder besonders groß. Auch wenn die hohe Inflation und die Teuerung auf breiter Front bei vielen dafür sorgen, dass sie den Gürtel enger schnallen müssen, wird an den großteils Urlaubsplänen festgehalten. Und diesbezüglich gibt es nun für alle, die heuer im Ausland urlauben wollen, eine gute Nachricht. Denn im Durchschnitt liegt der "UrlaubsEuro" laut einer aktuellen Berechnung im Ausland 2023 um 20 Prozent über seinem Wert im Inland.
"Tendenziell sind europäische Destinationen 2023 im Vergleich zu 2022 etwas, Überseedestinationen deutlich günstiger geworden", analysiert Stefan Bruckbauer, Chefvolkswirt der UniCredit Bank Austria, die aktuelle Berechnung des UrlaubsEuros und ergänzt: "In der Türkei und in Ungarn, wo in der Vergangenheit der UrlaubsEuro am meisten wert war, bekommt man heuer aufgrund der hohen Inflation jedoch weniger als im Vorjahr, trotzdem bleiben diese beiden Länder zusammen mit Kroatien unter den beliebtesten Urlaubsdestinationen jene, wo der UrlaubsEuro am meisten wert ist."
Preisentwicklungen
In einer Gesamtsicht hat sich gegenüber dem Sommer 2022 beim UrlaubsEuro eine Erhöhung ergeben, denn in vielen beliebten Urlaubsländern der Österreicher:innen war der Preisanstieg etwas geringer als zuhause. Zudem mache sich die Aufwertung des Euros speziell gegenüber Überseedestinationen ebenfalls in einer Erhöhung des UrlaubsEuros im Ausland bemerkbar. "Der UrlaubsEuro im Ausland ist aufgrund der Aufwertung des Euros und der teilweise höheren Inflation in Österreich relativ zum Inland mehr wert geworden", fasst Bruckbauer die Situation im Sommer 2023 zusammen.
Unter den wichtigsten Urlaubsdestinationen der Österreicher:innen bekommt man der Berechnung zufolge weiterhin in der Türkei, in Ungarn und in Kroatien am meisten für seinen UrlaubsEuro. Unter den beliebtesten Urlaubsdestinationen können Urlauber:innen aus Österreich auch in Portugal, Griechenland, Slowenien und Spanien mehr für ihren UrlaubsEuro erwarten als zu Hause. In den besonders für Städtereisen beliebten Urlaubsdestinationen dürften Urlauber:innen aus Österreich heuer zwar weiterhin einem höheren Preisniveau als zu Hause gegenüberstehen, so etwa im Vereinigten Königreich, Frankreich und den USA, im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Differenz jedoch deutlich reduziert, der Experte. In vielen Ländern Ost- und Südosteuropas sei der UrlaubsEuro weiterhin deutlich mehr wert als in Österreich, allen voran in Bulgarien, Rumänien und Polen, aber hier hat sich der Wert zum Vorjahr verringert.
Übersee und Schweiz
In Übersee spielt neben der unterschiedlichen Preisentwicklung auch die Wechselkursentwicklung eine Rolle beim Wertvergleich für den UrlaubsEuro. Bruckbauer dazu: "Basierend auf dem Urlaubsverhalten vor der Pandemie kam es zu einem deutlichen Anstieg des UrlaubsEuros in Überseedestinationen. Dafür war neben dem stärkeren Euro auch die teilweise niedrigere Preissteigerung verantwortlich."
Etwas anders sieht die Sache in der Schweiz aus. Trotz einer erneuten Aufwertung des Frankens seit 2022 führte die niedrige Inflation bei den Eidgenossen zu einem leicht höheren Wert des UrlaubsEuros im Vergleich zu 2022. Trotzdem bleibe das westliche Nachbarland unter den beliebten Urlaubsdestinationen weiterhin eindeutig die teuerste Urlaubsdestination für Österreicher:innen. "Trotz niedriger Inflation in den letzten Jahren sorgt die Aufwertung in der Schweiz weiter dafür, dass der UrlaubsEuro dort bei rund drei Viertel des Wertes in Österreich liegt, was seinem langjährigen Durchschnitt entspricht", so der Chefvolkswirt.
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Infos zum UrlaubsEuro
Die Ökonomen der UniCredit Bank Austria weisen darauf hin, dass die Berechnung des UrlaubsEuros keine Anregung zu einer Urlaubsreise ins Ausland darstellt und der Wert des UrlaubsEuros im Vergleich zu gesundheitlichen und anderen Sicherheitsaspekten eine untergeordnete Rolle spielen sollte.
Zudem weisen sie darauf hin, dass es sich um Durchschnittswerte handelt, einzelne Regionen (wie etwa London als Zentralregion) können davon abweichen. Das Preisniveau bezieht sich auf den Durchschnitt der Güter und Dienstleistungen in den einzelnen Ländern, einzelne Produkte (speziell für Touristen) können davon deutlich abweichen.
Zudem ist die Tatsache, dass das Preisniveau in einigen Urlaubsländern so viel günstiger als in Österreich ist, vor allem auf das hohe Einkommensniveau in Österreich zurückzuführen. Würde Österreichs Preisniveau niedriger liegen, wäre auch das Einkommensniveau geringer und Urlaube schwer leistbar.
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