LEADERSNET: Sie sind Eigentümer des Unternehmens Bürofreunde. Was macht das Unternehmen und was ist Ihre Position darin?
Handlgruber: Ich bin Geschäftsführer der Buerofreunde GmbH. Unser Team ist im ersten Bezirk angesiedelt und wir kümmern uns um Büros und Arbeitswelten. Kurz: Wir planen, konzipieren und richten die Büros auch entsprechend ein. Dabei darf ich auf mein Team von aktuell 10 Kolleg:innen“ zählen.
LEADERSNET: Im Vorfeld der Pandemie wurden beinahe überall Bürowände eingerissen und Großraumbüros aus dem Boden gestampft. Wie sehen die aktuellen Trends aus? Gibt es durch Corona wieder einen Trend hin zu kleineren Büros?
Handlgruber: Für uns war die Pandemie eine sehr interessante Weichenstellung, weil sehr viele Unternehmen begonnen haben, darüber nachzudenken, wie man ein Büro gestalten kann, dass es für Mitarbeiter:innen in Ordnung ist, wieder in das Unternehmen persönlich zurückzukommen. Dann war natürlich die weitere Frage, wie man die Fläche am besten nutzt. Auf einmal wurde viel mehr über Büro- und Raumkonzepte nachgedacht.
Das Großraumbüro war aber noch nie – und ist es auch bis heute nicht – ein Patentrezept. Es kommt sehr auf die individuellen Bedürfnisse der Kund:innen an. Man muss sich der Frage stellen: Wie arbeiten die Teams? Wie oft sind sie da? Was machen sie, wenn sie da sind? Müssen sie sich zurückziehen? Haben Sie persönliche Gespräche am Telefon? Haben Sie Gespräche über Videotelefonie oder oder ähnliche Formate? Erst dann kennt man die Anforderungen, die man abdecken muss.
LEADERSNET: Gegenwärtig ist die Geschäftswelt nicht nur wegen der diversen Krisen, sondern auch durch die zunehmende Digitalisierung, in einer Phase der Veränderung – Stichwort Home-Office. Wie glauben Sie, wird das Büro der Zukunft in zehn Jahren aussehen?
Handlgruber: Klar ist, ohne die Pandemie wäre dieser Aspekt, digital zu kommunizieren und hybrid zu arbeiten, nicht so schnell in die Arbeitswelt eingezogen. Sowohl die Gewerkschaften, als auch die Unternehmen hätten gesagt, dass man das nicht so schnell machen kann, bzw. sollte. Diese überraschende Feldstudie (die Pandemie, Anm.) hat natürlich viele Erkenntnisse gebracht. Objektiv betrachtet, sage ich, ist es zu früh, um schon zu sagen, wie viel Prozent Home Office bleiben wird, oder ob es zum Maß aller Dinge wird. Der entscheidende Punkt ist, dass man auf die Tätigkeiten der Teams schaut. Wie arbeiten sie? Was für einen Ort brauchen sie, um zu arbeiten? Das Büro wird der Ankerpunkt bleiben, auch weil man hier eine soziale Komponente hat.
© Buerofreunde GmbH
LEADERSNET: Angenommen, ein junges Start-Up kommt zu Ihnen. Wie würde die erste Beratung ablaufen?
Handlgruber: Wir würden damit beginnen, ein gewisses Sensorium zu entwickeln. Als junges Startup tickt man einfach anders, als bereits etablierte Unternehmen. Dann würde ich fragen, wie Sie arbeiten und welche Zielsetzung Sie für die nahe und planbare Zukunft verfolgen. Das hat ein bisschen mit Kultur zu tun. Wie schnell will man Dinge auch etablieren, wie schnell will man gegebenenfalls wachsen? All diese Dinge, die sehr stark das Unternehmen in der Arbeitsweise charakterisieren, versuchen wir gemeinsam herauszufinden. Dann gibt es natürlich noch die klassischen Fragen, etwa wie viele Mitarbeiter:innen man hat usw.
LEADERSNET: Wenn sich nun ein:e Leser:in denkt: Das klingt spannend, das würde mir als Job gefallen – Was für Qualifikationen müsste ein:e potentielle:r Mitarbeiter:in eigentlich haben, um bei Ihnen anfangen zu dürfen?
Handlgruber: Das Thema Büroplanung und Einrichtung hat natürlich viele Facetten. Es kommt darauf an, ob Sie im Vertrieb, in der Planung oder in der Kund:innenberatung mitarbeiten möchten. Das eigentlich Relevante ist aber: Wir brauchen Kolleg:innen, die für das Thema brennen und Neugier haben. Am Ende des Tages muss es einem Spaß machen, mit Unternehmen zu arbeiten und deren Arbeitssituation zum Positiven verändern zu wollen.
Das ganze Gespräch hören Sie in unserem Podcast.
www.buerofreunde.at
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