WIFO-Chef zur hohen Inflation: "So kann das nicht weitergehen"

| Tobias Seifried 
| 02.05.2023

Während die Teuerung in den meisten EU-Ländern zurückgeht, ist sie in Österreich im April erneut gestiegen. Gabriel Felbermayr appelliert nun eindringlich an die Politik.

Die Statistik Austria hat am Dienstag ihre Schnellschätzung der Inflationsrate für April 2023 veröffentlicht. Diese beträgt voraussichtlich 9,8 Prozent - gegenüber dem Vormonat dürfte das Preisniveau voraussichtlich um 0,8 Prozent steigen. Während in Europa die Inflation sinkt, nimmt sie demnach in Österreich wieder zu.

Wirtschaftsforscher mahnt

Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas sagt: "Die Teuerung nimmt zunehmend in den Bereichen Freizeit, Reisen und Dienstleistungen an Fahrt auf. Im Gegensatz dazu sind die Preise für Treibstoffe und Heizöl erneut geringer als vor einem Jahr".

Die hohe Inflationsrate hat am Dienstag auch Gabriel Felbermayr auf den Plan gerufen. Der WIFO-Chef mahnt die Politik via Tweet: "So kann das nicht weitergehen". 

Experte fordert aktive Stabilisierungspolitik

Es reiche nicht, sich auf die EZB zu verlassen, so der Wirtschaftsforscher. Laut Felbermayr brauche es eine aktive Stabilisierungspolitik. Zudem bereite ihm der Abstand zur Eurozone Sorgen. Von einer Entspannung könne hierzulande keine Rede sein - das Gegenteil sei der Fall, so Felbermayr.

Zum Vergleich: In Deutschland lag die Inflationsrate im April bei 7,2 Prozent und in der Eurozone bei 7,0 Prozent. In Österreich ist sie mit 9,8  Prozent deutlich höher. Das Inflationsziel der EZB liegt bei zwei Prozent. Da man von diesem Wert noch weit entfernt ist, dürfte der Leitzins im Euroraum in den nächsten Wochen weiter erhöht werden.

www.statistik.at

Es wäre höchste zeit für die Regierung und generell alle österreichischen Politiker bei wirklich wichtigen dingen auf Experten zu hören - nach den letzten jahren sollten die es doch besser wissen…

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV