Organisationsentwicklung – "Kein Business ohne IT"

| Redaktion 
| 11.04.2023

In den meisten Unternehmen werde es in den nächsten zwei Jahren einen digitalen Transformationsprozess geben. Die Expertin Lotte Wenzl verrät, auf was man dabei achten müsse.

In Österreich fehlen rund 24.000 IT-Fachkräfte. Gleichzeitig steige die strategische Bedeutung von Informationstechnologie. Das besagt eine internationale Umfrage des Beratungsunternehmens Genpact, laut derer 55 Prozent der befragten CIO's (Chief Information Officers) weltweit davon ausgehen, dass sie in den nächsten zwei Jahren Transformationsprozesse in ihrem Unternehmen aktiv steuern werden.

IT durchdringt alles

Indem die IT alle Bereiche des Unternehmens durchdringt und die Digitalisierung allerorts für Disruptionen sorgt, würden sich auch die Rahmenbedingungen in der Geschäftswelt ändern, ist man bei Genpact überzeugt. Alte Handlungs- und Denkmuster würden daher nur noch bedingt helfen.

In ihrer täglichen Arbeit unterstützt Lotte Wenzl, Gesellschafterin bei Developing Business 4You (DB4Y) GmbH, große Unternehmen und Organisationen wie BDO Austria oder die Wirtschaftskammer Wien bei ihren Transformationsprojekten. Die Expertin fokussiere sich zusammen mit ihren Kund:innen auf das Entwickeln ihrer digitalen Unternehmensstruktur und -kultur, die dem Zeitgeist der neuen Arbeitswelt entsprechen sollen.

Silo-Denken ist Vergangenheit

"Kein Business geschieht mehr ohne IT – und Daten werden zum zentralen Erfolgsfaktor für Unternehmen. Im Zuge der Digitalisierung erfüllt die moderne und smarte IT-Abteilung eine Schlüsselrolle. Sie kann das Zünglein an der Waage sein, das über Fortbestand oder Scheitern des Unternehmens im immer globaleren und härteren Wettbewerbsumfeld entscheidet", sagt Wenzl. Der erste Schritt in ihrer täglichen Change-Management-Arbeit sei es häufig, das Spannungsfeld zwischen der IT-Abteilung und den restlichen Unternehmens-Departments zu lösen. Vor allem Marketing & Vertrieb und IT müssten alte Fehden begraben und zusammen einen Neuanfang starten.

"Um digitale Transformation langfristig erfolgreich umzusetzen, ist ein Schulterschluss mit dem operativen Business erforderlich – ein 'WIR' ist gefragt. Holen Sie daher alle Fachbereiche ins Boot und erarbeiten Sie gemeinsam das Zielbild für Ihre ganz persönliche digitalisierte Organisation. Altes Silo-Denken muss der Vergangenheit angehören und Prozesse müssen abteilungsübergreifend umgesetzt werden", ist sie überzeugt.

Fachabteilungen und IT gehen Hand in Hand

Als Beispiel für das Potential, das abteilungsübergreifende Zusammenarbeit mit der IT freisetze, nennt Wenzl das Marketing. Tatsache sei, dass Big Data und damit einhergehend Data Driven Marketing, Hyperpersonalisierung, Micro Targeting und Co. mehr denn je den Marketingalltag bestimmen würden und Marketingentscheider:innen einen großen Teil ihrer Budgets in Software investieren würden, um ihre Rolle in der strategischen Unternehmensführung zu halten.

Der:die Marketer:in müsse den 'IT-ler' weniger als Auftragsumsetzer sehen, sondern vielmehr als kreativen Verbündeten, der dabei unterstützt, sich vom projektgetriebenen "smooth talker" zum prozess- und datengetriebenen "smart listener" zu wandeln, um relevante Dialoge mit Kunden aufzubauen.

Durch die gemeinsamen Verantwortlichkeiten werden alte Muster aufgebrochen und neue Benchmarks definiert. "Die einzelnen Business Units, egal ob Forschung, Entwicklung, Vertrieb oder Marketing, kennen die Sorgen von heute. Die IT weiß, was technologisch machbar ist und kennt die Technologien von morgen. In der Schnittmenge liegt die Chance, um vollkommen neuartige Prozesse zu gestalten", so Wenzl abschließend.

www.db4y.com

www.genpact.com

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