Was KI im Marketing bereits leistet und wo die Grenzen liegen

| Redaktion 
| 15.03.2023

Laut Expert:innen steigt dank Künstlicher Intelligenz (KI) nicht nur die Produktivität, sondern auch die Qualität des Outputs. Es gibt aber auch Grenzen.

Das intelligente Computersprachprogramm ChatGPT löste in den letzten Wochen einen wahren Hype um KI aus. Doch was sind die Vorteile im Content Marketing? Beim Online-Event – "Digital Innovation Session" der Cope Group teilten Lukas Kircher, Cope Chief Creative Consultant und Nicola Dietrich, Cope Chief Strategy Officer Praxistipps sowie Einblicke und gaben Antworten auf Fragen wie: Was kann Künstliche Intelligenz, was kann sie (noch) nicht und ist die KI im Content Marketing lediglich Hype oder bereits unverzichtbar? Die Moderation übernahm Xenia Daum, die Geschäftsführerin von Cope.

"KI wird uns nicht ersetzen"

"Wird uns KI bald ersetzen?": Geht es um künstliche Intelligenz, steht auch sehr schnell diese Frage im Raum. "KI selbst wird uns nicht ersetzen, sondern der Mensch, der mit der KI umgehen kann", betont Lukas Kircher, Gründer von C3 Creative Code and Content.

KI ist kein neues Thema. In Handykameras, Chatbots und Navigationssystemen unterstützt sie uns schon lange. Jede Woche kommen neue KI-Apps auf den Markt.

"Nicht die Technik hat sich so schnell entwickelt, aber das Benutzer:innen-Interface", meint Kircher. ChatGPT mache es vor: Man kann mit KI nun einfach interagieren und sieht selbst die Mächtigkeit dieser Technik.

35 Prozent mehr Produktivität

In einer Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) wurde die Produktivitätssteigerung durch ChatGPT untersucht. Dazu wurden 450 Personen unterschiedlicher Branchen (Marketer:innen, HR-Beauftragte, Datenanalyst:innen, Manager:innen) befragt. Im Durchschnitt stieg deren Produktivität demnach um 35 Prozent im Vergleich zur Arbeit ohne Zugriff auf Künstliche Intelligenz. Gleichzeitig sei auch die Qualität des Outputs gestiegen. "Die Nachfrage nach KI-affinen Marketing-Expert:innen wird explodieren", prognostiziert Kircher.

SEO wird sich dramatisch ändern

KI dürfte laut den Expert:innen auch Auswirkungen auf unser Online-Suchverhalten haben. Bing, der Google-Konkurrent von Microsoft, setzt bereits ChatGPT ein (LEADERSNET berichtete). Dabei erhält man auf eine Frage nicht wie gewohnt eine lange Link-Liste, sondern eine ausführliche Text-Antwort. "Die Ergebnisse des Chat-Modus erinnern an Antworten von Alexa. Dies bedeutet, dass Marketer:innen auch SEO nochmals überdenken müssen. Wie können Marken auch in der ausformulierten und pointierten KI-Antwort erscheinen?", so Nicola Dietrich.

Eine Werkzeugkiste für Marketer:innen

Für Text (z.B. ChatGPT, Jasper), Code (z.B. ChatGPT, Codex), Bilder (z.B. Dall-E, Midjourney, Stable Diffusion), Video & Audio (z.B. X-Clip, Descript) oder 3D-Animation (z.B. DreamFusion, Get3D) gibt es bereits zahlreiche KI-Tools. "Auf die Marketing-Abteilungen kommt eine Werkzeugkiste 'auf Speed' zu", meint Kircher. Auch wenn es noch berechtigte Kritik an manchen KI-Outputs gibt: "Die Weiterentwicklung der KI ist beängstigend schnell", so der Experte.

Bei der Nutzung sollte man aber einige Faktoren beachten. "Achtung bei Datenquellen, wenn die KI zur Recherche genutzt wird", warnt Nicola Dietrich. Es kann vorkommen, dass eine KI auf eine veraltete Datenbasis zugreift. "Dann kann mitunter ein richtiger Humbug herauskommen", meint die Expertin. Zusätzlich bestehen auch rechtliche Risiken, Stichwort Urheberrecht.

Change-Prozess notwendig

Wenn Marketing-Abteilungen KI in ihren Arbeitsalltag integrieren wollen, sollten sie sich bewusst machen, dass dies ein kompletter Change-Prozess sei, nicht lediglich die Implementierung einer neuen Software, gibt Lukas Kircher zu bedenken.
Eine weitere große Herausforderung liege darin, die richtige Herangehensweise zu finden, um die passenden KI-Apps zu identifizieren. Nicola Dietrich empfiehlt, strukturiert vorzugehen. Man sollte nicht einfach wahllos ausprobieren. "Die Qualität der unterschiedlichen künstlichen Intelligenzen ist sehr unterschiedlich", so Dietrich abschließend.

www.copegroup.com

Kommentar schreiben

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV