Unter dem Titel "BASELITZ - NACKTE MEISTER" verspricht das Kunsthistorische Museum Wien noch bis zum 25. Juni 2023 höchsten Kunstgenuss. Zahlreiche Gäste ließen sich die Eröffnung der großen Frühjahrsausstellung nicht entgehen, darunter die ehemalige Kanzlerin Brigitte Bierlein, Ex-Ministerin Claudia Schmied, PR-Lady Maria Großbauer, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, Galerist Thaddaeus Ropac und Dorotheum-Geschäftsführer Martin Böhm. Der Künstler selbst und seine Gattin Elke waren ebenfalls anwesend.
Georg Baselitz im Dialog mit Lucas Cranach d.Ä. © KHM-Museumsverband
Das Ausstellungskonzept
Aus Anlass seines 85. Geburtstags wurde Georg Baselitz zu diesem Ausstellungsprojekt eingeladen, indem der Künstler in ein visuelles Gespräch mit Cranach, Altdorfer, Baldung Grien, Parmigianino, Correggio, Tizian und Rubens sowie den Manieristen am Hof Kaiser Rudolfs II. tritt. Er selbst traf die Auswahl der Werke. 73 seiner Gemälde und zwei Skulpturen aus den Jahren 1972 bis 2022 werden gemeinsam mit 40 Werken der Gemäldegalerie gezeigt, wobei sein Spätwerk in einer bisher nicht gekannten Fülle zu sehen ist. Formale und visuelle Kriterien dominieren dabei die Auswahl sowie die vollkommene Konzentration auf den Akt, die nackte Figur. Nicht die mythologischen und biblischen Geschichten der Altmeister-Gemälde interessieren Baselitz, sondern der menschliche Elementarzustand. Um dieses zentrale Thema der europäischen Kunst kreist die Ausstellung. „Das Konzept der Schau ist auch in der Ausstellungsgeschichte von Georg Baselitz ein neuer Höhepunkt. Er entschied sich sofort für die direkte Begegnung seiner Malerei mit der Kunst der Alten Meister, insbesondere des Manierismus. Rahmen an Rahmen, gegenüber und übereinander, in gleichen Räumen und Blickachsen", so Generaldirektorin Sabine Haag.
© KHM-Museumsverband
Parallelen zu den Alten Meistern
Zeichnung, Druckgrafik, Malerei und Skulptur: Baselitz betätigt sich ‒ wie die Alten Meister ‒ausschließlich auf diesen Feldern und arbeitet seit seinem Frühwerk mit einem ausgeprägten kunstgeschichtlichen Bewusstsein, besonders beeindruckt durch den Manierismus und dessen programmatische Regelverstöße gegen das klassische Schönheitsideal der Renaissance ‒ ein Aufbegehren als Konsequenz einer fundamentalen Krisenerfahrung, die ein Festhalten an überkommenen Ordnungsvorstellungen nicht mehr zuließ.
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