LEADERSNET: Herr Raffeiner, 2021 war das 10-jährige Jubiläum von Raffeiner Reputation. Zusätzlich dazu wurde im achten Wiener Bezirk eine Veranstaltungslocation ins Leben gerufen. Was hat sich in der letzten Dekade verändert?
Raffeiner: Das ist im Schnelldurchlauf gar nicht so einfach zu beantworten. Grundsätzlich wollte ich das Unternehmen einfach weiterentwickeln. Wir sind heute eine andere Agentur als vor ein paar Jahren. Wir haben eine gute Balance gefunden, aus "sich ständig neu erfinden" und – das würde jetzt der Tiroler in mir sagen – "stur bleiben".
LEADERSNET: Was kann man darunter verstehen?
Raffeiner: Dass wir immer fokussiert bleiben. Ein Beispiel: Ich habe sehr früh die Entscheidung getroffen, dass wir uns auf gewisse Themen und Branchen spezialisieren. Wir machen nicht alles, sondern ausgewählte Themenfelder. Und eben genau diese Balance aus "sich neu erfinden", "weiterentwickeln" und beharrlich bleiben sowie Expert:innen in unseren Branchen und Themen zu werden, machen wir gut und haben das die letzten zwölf Jahre auch beibehalten.
LEADERSNET: Auf welche Themen habt ihr euch spezialisiert?
Raffeiner: Das ist zum einen das Feld der Infrastruktur, mit den Themen Verkehr, Mobilität und Energie. Dann haben wir eine Expertise in Sportindustrie und Sportfachhandel, Regionalentwicklung, Umwelt und Gesundheit aufgebaut. In diesen Gebieten haben wir uns eine hohe Glaubwürdigkeit erarbeitet. Unsere Kund:innen kommen in erster Linie aus dem öffentlichen Bereich bzw. sind Verbände und Organisationen.
LEADERSNET: Was zeichnet eine gute PR-Agentur aus?
Raffeiner: Glaubwürdigkeit, Track-Record und die Bereitschaft, in die Tiefe zu gehen - nicht nur zu verpacken.
LEADERSNET: Sie sind als PR-Spezialist sehr erfolgreich und haben nebenbei ein "kleines Baby" aufgebaut, nämlich Loft1080 im achten Bezirk. Wie ist es dazu gekommen?
Raffeiner: Ich habe sehr früh gesagt, dass ich auch langfristig abseits der Agentur ein zweites Standbein haben will und habe die operative Leitung der Agentur vor über einem Jahr an meine Kollegin Silva Leschner übergeben. Die häufigste Frage, die ich seitdem gestellt bekomme, ist, ob ich jetzt nichts mehr arbeite, was ich eigentlich mache und ob ich jetzt Privatier bin (lacht).
LEADERSNET: Und?
Raffeiner: Das wird sich in diesem Leben nicht mehr ausgehen. Und jeder der mich kennt, weiß das auch, dass mir das zu langweilig wäre. Für mich war es wichtig, mich auch abseits der Agentur weiterzuentwickeln und Freiraum zu haben, um unternehmerisch tätig zu sein. Und dann gab es da eben diese Idee, die mich schon lange beschäftigt hat. In all meinen Jahren in der Branche habe ich selten Seminarräume gesehen, von denen ich mir gedacht habe, dass sie mich inspirieren. Vor zwei Jahren bin ich dann zufällig auf meinem Heimweg immer an diesem Kran vorbeigegangen und habe mir gedacht, das Gebäude würde ich mir gerne von innen anschauen. Dann bin ich in diesem Raum gestanden - damals noch auf der Baustelle. Da habe ich mir gesagt: "Das ist er." Im vierten Corona-Lockdown, im Dezember 2021, habe ich schließlich den Vertrag unterschrieben. Im April 2022 ging es dann los mit den Planungen für Einrichtung, Design und Technik, vergangene Woche haben wir eröffnet. Und am 23. März machen wir das sozusagen auch offiziell mit einem ganzen Tag "Open House".
LEADERSNET: Damit haben Sie sich zum 10-jährigen Geburtstag de facto eine eigene Veranstaltungslocation geschenkt. Was sind die Ziele? Welche Veranstaltungen sollen hier abgehalten werden?
Raffeiner: Es ist eine Business-Location, bei der PR-Events, Workshops, Seminare, Klausuren, Produktpräsentationen und Shootings möglich sind. Die erste Pressekonferenz durften wir schon hosten, wir haben auch schon eine Anfrage für eine Aufsichtsratssitzung. Es ist definitiv eine Business-Location, in der wir wiederum versuchen, eine Balance zu schaffen. Unsere Gäste haben mitten im achten Bezirk völlige Ruhe, um zwischen Arbeiten, Präsentieren, Moderieren und Kreieren zu wechseln. Wir haben die Freifläche im Innenhof als großes Asset und einen Community-Bereich mit eigener Bar.
LEADERSNET: Was erwarten Sie sich von der Agentur und vom Veranstaltungsraum in den nächsten zehn Jahren?
Raffeiner: Ich möchte diese beiden Geschäftsfelder trennen. Die Location ist ein eigenes Business und muss sich selber tragen. In der Agentur erwarte ich, dass wir den Weg weitergehen, den wir bis jetzt gegangen sind. Wir dürfen viele unserer Kund:innen sehr langfristig betreuen und begleiten, viele auch schon seit unserer Gründung. Das ist etwas, worauf ich stolz bin. Wir machen viel Positionierung und interne Kommunikation. Das würde ich gerne forcieren.
Was die Veranstaltungslocation Loft1080 betrifft, möchte ich mit dem Raum innerhalb von kürzester Zeit die führende Business-Location in Wien werden, die sowohl von Agenturen als auch Organisationen und Corporates regelmäßig gebucht wird. Schlicht deshalb, weil sich unsere Gäste bei uns wohlfühlen. Wir sagen gerne: Wir sind Gastgeber:innen, keine Vermieter:innen.
www.raffeiner-reputation.at
www.loft1080.at
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