Salzburger Tourismus-Region launcht ersten KI-Chatbot für Urlauber:innen

| Tobias Seifried 
| 12.02.2023

Die Basis für den "AI-Concièrge" ist jene von ChatGPT. Bei der Neuheit "Made in Austria" handelt es sich um eine Europa-Premiere.

Unter den großen Tech-Konzernen ist zuletzt ein regelrechter Kampf um die Vorherrschaft im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI)/Artificial Intelligence (AI) entbrannt (LEADERSNET berichtete). Auslöser war die Veröffentlichung von ChatGPT des US-Start-Ups OpenAI. Das Programm ist seit Wochen in aller Munde und findet immer mehr Einsatzgebiete.

Aktuelles Beispiel ist der Wagrain-Kleinarl Tourismus, der nun einen KI-Chatbot für Urlauber:innen vorgestellt hat. Die Basis für die Sprachausgabe ist jene, die auch ChatGPT nutzt. Laut den offiziellen Angaben wird damit zum ersten Mal in Europa diese GPT3-basierte KI für eine Tourismusregion eingesetzt.

"Wir sind allergisch auf Chatbots!"

Vor der Umsetzung brauchte es jedoch noch etwas Überzeugungsarbeit. "Wir sind allergisch auf Chatbots!" war die erste Reaktion von Wolfgang Wild, Leitung Marketing Wagrain-Kleinarl Tourismus, als die Entwickler von "goodguys.ai" beim Tourismusverband anklopften. Doch die ersten Tests waren offenbar überzeugend. "Die Antworten haben menschliche Züge, da kommt ein Gefühl von Empathie und Mitdenken auf" beurteilt Stefan Passrugger, Tourismusdirektor von Wagrain-Kleinarl, die Leistungsfähigkeit des AI-Concièrge.

Der KI-Chatbot soll alle Fragen rund um den Urlaub in Wagrain-Kleinarl beantworten - und zwar in fast jeder Sprache von Arabisch bis Chinesisch. "Die Qualität der Antworten ist überhaupt nicht vergleichbar mit gewöhnlichen Chatbots", so Wild. "Mit dieser Technologie sind wir absolute Vorreiter". Vier Monate sei der intelligente Helfer auf alle möglichen Fragestellungen hin von den Mitarbeiter:innen des Tourismusverbandes und den Entwickler:innen von "goodguys.ai" trainiert und geprüft worden. Nun ging er online.

Made in Austria

"Der Concierge lernt aus seinen Fehlern" erklärt Christian Dachdani, der Entwicklungsleiter von "goodguys.ai", die den Firmensitz in Wien haben. Da Dachdani aus Sankt Johann im Pongau stammt, kennt er die Region von Wagrain-Kleinarl. "Der AI-Concièrge ist 'made in Austria'. Darauf sind wir besonders stolz. Die Bandbreite möglicher Fragen ist bei einer Tourismusregion enorm groß und auch sehr komplex. Wir haben während des Entwicklungsprozess enorm viel dazugelernt", sagt der Entwicklungsleiter.

Auf die Frage, ob der Chatbot auch einen Namen hat, antwortet Wolfgang Wild: "Künstlich vermenschlichen durch einen Eigennamen wie 'Sepp' oder 'Anna' werden wir unseren AI-Concièrge nicht. Der Umgangston mit einer Maschine ist ja doch ein ganz anderer als an der Info-Theke. Mensch ist Mensch und Maschine ist Maschine und das ist gut so!"

Zu Testen gibt es den Chatbot auf wagrain-kleinarl.at.

www.goodguys.ai

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