Nachdem Moderationen von ORF-Mitarbeiter:innen für Aufregung sorgten, gibt es jetzt neue Regelungen: Nebenbeschäftigungen bei politischen Kammern und parteinahen Interessensvertretungen sind von den Journalist:innen künftig abzulehnen – das geht aus einer internen Anweisung von ORF-Generaldirektor Roland Weißmann hervor.
"Besonders restriktiv"
Alle weiteren Aktivitäten abseits des ORFs sollen nun "besonders restriktiv" geprüft werden, heißt es auf dem offiziellen ZIB-Instagram-Account.
Damit reagiert Weißmann wohl auf in den letzten Wochen bekannt gewordene Fälle von Moderationen, die "geeignet waren, in der Öffentlichkeit den Zweifel mangelnder Unabhängigkeit zu erwecken", heißt es in dem Schreiben. Dass Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit von existenzieller Bedeutung für den ORF seien, gelte derzeit jedoch mehr denn je, so der ORF-Chef.
Mehrere Fälle
Für Aufsehen sorgte etwa Robert Ziegler, der vor wenigen Tagen seine Tätigkeit als ORF-NÖ-Landesdirektor wegen des schweren Vorwurfs, in seiner Zeit als NÖ-Chefredakteur eine Art Message Control zugunsten der Volkspartei betrieben zu haben, zur Verfügung stellte (LEADERSNET berichtete). Nadja Mader, die etwa "Niederösterreich heute" präsentiert, moderierte u.a. für die Wirtschaftskammer und Raiffeisen, heißt es beim Falter.
Vera Russwurm, Moderatorin von "Vera" im ORF, moderierte im Jänner den Wahlkampfauftakt der ÖVP Niederösterreich. Allerdings war diese Nebenbeschäftigung vonseiten des ORF aufgrund ihres geringen Beschäftigungsverhältnisses als nicht programmgestaltende freie Mitarbeiterin im Unterhaltungsbereich nicht genehmigungspflichtig, wie der ORF gegenüber dem Standard festgehalten hat.
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