Was in Frankreich eine lange Tradition hat, wird jetzt auch in Österreich (nach langer Zeit wieder) Realität: ein Streik bei den Bundesbahnen. Am Montag bleiben österreichweit alle Züge im Bahnhof. Das gab es zuletzt im Jahr 2003.
60 Unternehmen und rund 7.000 Züge
Die fünfte Verhandlungsrunde zu einem neuen Bahn-Kollektivvertrag (KV) ist am Sonntag gescheitert. Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter:innen gaben sich gegenseitig die Schuld am nun kommenden ganztägigen, österreichweiten Warnstreik der Eisenbahner. Nur Busse und kommunale Verkehrsbetriebe sind unterwegs, aber keine Regional-, Fern- und Nachtzüge oder S-Bahnen. Die Westbahn und der City Airport Train "CAT" (Wien - Flughafen) stehen ebenfalls still - für den CAT gibt es jedoch einen Schienenersatzverkehr. Inklusive ÖBB sind vom Streik rund 60 Eisenbahnunternehmen betroffen. Insgesamt werden binnen den 24 Stunden österreichweit rund 7.000 Züge ausfallen.
"Mir fehlt jedes Verständnis"
ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä: "Mir fehlt jedes Verständnis für diesen Streik. Die Arbeitgeberseite hat mit 8,44 Prozent das höchste Angebot aller Branchen gestellt. Es ist ganz klar, ein mutwilliger Streik der Gewerkschaft. Es schmerzt mich, dass unsere Fahrgäste dermaßen in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich möchte mich bei den Kund:innen aufrichtig entschuldigen. Die ÖBB werden alles daran setzen, den Betrieb so rasch wie möglich wieder hochzufahren und die Österreicher:innen wieder verlässlich an ihre Ziele zu bringen."
Die Gewerkschaft vida kritisierte wiederum nach den gescheiterten Verhandlungen, dass die Arbeitgeberseite der Wirtschaftskammer ihr ursprüngliches Angebot von plus 200 Euro (und Einmalzahlung von 1.000 Euro) zuletzt nur um acht Euro erhöht hätte. Gefordert wird ein Lohnplus von 400 Euro pro Monat für alle KV-Eisenbahner.
Planmäßiger Linienbusverkehr, überfüllte Straßen
Der Busverkehr fährt allerdings planmäßig, gerade zu Spitzenzeiten dürfte es aber bei den Linienbussen zu Überlastungen kommen. Ebenso sind Verspätungen nicht auszuschließen, da aufgrund des Streiks mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen auf den Straßen gerechnet werden muss. Laut dem ÖAMTC müssten sich Pendler:innen vor allem im Frühverkehr auf Staus einstellen.
In Vorarlberg wird die Montafonerbahn auch am Montag fahren. Allerdings ist für sie die Einfahrt in den Bludenzer Bahnhof nicht möglich. Es wird daher ein Schienenersatzverkehr für den Bereich Bahnhof Bludenz bis Bahnhof Brunnenfeld eingerichtet. Zwischen Brunnenfeld und Schruns fährt die Montafonerbahn planmäßig. Es ist jedoch auch hier mit Verspätungen zu rechnen.
www.oebb.at
www.westbahn.at
www.vida.at
Ich verstehe Herrn Matthä - die ÖBB als „Sozialunternehmen“ seit Jahrzehnten, hat eine gesellschaftliche Verantwortung und Auftrag gegenüber dem Fahrgast, das dürfte in den Köpfen der (beleibten) Gewerkschafter noch nicht angekommen sein.
Es ist gierig und masslos, viele Berufsgruppen verdienen weniger und kriegen weniger KV Erhöhung.
Fragen sie die samt der SPÖ mal Ideen für Gegenfinanzierungen.
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