Zwischenfazit der Medientage: Print in der Krise

| 26.09.2012

Mobile Plattformen als Herausforderung für die Zukunft. 

Österreichische Zeitungen befinden sich in einer schwierigen Situation, sind sich die Diskutanten der Medientage einig. Der Markt ist klein, der Druck von Politik und Wirtschaft hoch, der Umbruch im Mediennutzungsverhalten zwingt zum Umdenken und die Verflechtungen zwischen Journalisten, Politikern und Exponenten der Wirtschaft sind stärker als in anderen Ländern.

Vor allem mobile Geräte wie Tablets oder Handys stellen Medienunternehmen vor neue Herausforderungen. Die Zahl der User der neuen Angebote nimmt zu. Dennoch hat bisher noch niemand einen zufriedenstellenden Weg gefunden, die Nutzung zu monetarisieren. Verschiedene Medienhäuser und Vermarkter verfolgen ganz unterschiedliche Strategien, wenn es um das Bespielen neuer Kanäle geht. "Es ist nicht immer klar, was mit 'mobil' überhaupt gemeint ist. Sind es die Geräte, die Nutzungssituation oder die Platformen? Tablet-PCs werden gemeinhin unter dieser Kategorie geführt, obwohl Untersuchungen zeigen, dass sie zumeist zu Hause im Bett oder auf der Couch genutzt werden", sagt Oliver von Wersch von Gruner und Jahr.

In Österreich ist das Thema derzeit noch nicht so aktuell wie etwa in Deutschland. "Die neuen Technologien bieten viele Möglichkeiten, noch folgt das Werbegeld aber den Nutzern, die immer noch hauptsächlich klassische Medien konsumieren. Durch neue Kanäle haben weder TV noch Print verloren, die Mediennutzung nimmt insgesamt zu", so Sabine Harnach von der Kronen Zeitung. Ob es für Medien reicht, ihre bestehenden Inhalte einfach über weitere Kanäle auszuspielen, bleibt eine offene Frage.

TV bleibt Leitmedium

"Fernsehen hat das Bild der Welt seit Mitte des 20. Jahrhunderts geprägt, es ist und bleibt das Leitmedium. 2011 hat der TV-Konsum in Europa seinen bisher höchsten Stand erreicht. Allerdings gibt es globale Veränderungen, die für die Zukunft berücksichtigt werden müssen. Smart- und Social-TV sowie mobile Plattformen etwa sind künftige Herausforderungen, die aber auch neue Möglichkeiten bieten", sagte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz in seinem Vortrag. Durch die neuen Entwicklungen müssten sich TV-Stationen gegen eine breite Palette von Online-Angeboten zur Wehr setzen, die jetzt auch auf dem Fernseh-Bildschirm zu empfangen sind. "Privater und öffentlich-rechtlicher Rundfunk müssen gemeinsam kämpfen, um nicht als eine von vielen Apps in der Bedeutungslosigkeit zu veschwinden."  (red/pte)

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