Das sind die wertvollsten Konzerne der Welt

US-Unternehmen dominieren das Ranking, Energiesektor legt zu und der Wert der Tech-Konzerne bricht ein. 

Der Wert der an der Börse gehandelten Aktien der 100 teuersten Unternehmen der Welt sank im Verlauf des ersten Halbjahres 2022 um 17 Prozent bzw. 6,1 Billionen US-Dollar. Besonders betroffen waren Technologiekonzerne, deren Börsenwert insgesamt um 28 Prozent einbrach.

Die einzige Branche, die gegen den Trend zulegen konnte, ist der Energiesektor: Die Öl- und Gasunternehmen, die sich unter den Top 100 platzieren konnten, steigerten ihren Börsenwert um 19 Prozent, lautet es in der EY Analyse "Marktkapitalisierung 2022".

Kein Unternehmen aus Europa in den Top 10 dabei

Im Ranking der wertvollsten Unternehmen der Welt können sich zur Jahresmitte hinter Saudi Aramco und Apple weitere acht US-Konzerne in den Top 10 platzieren: Microsoft, die Google-Muttergesellschaft Alphabet, Amazon, Tesla, Berkshire Hathaway, UnitedHealth, Johnson & Johnson und Meta.

Europäische Unternehmen schaffen es derzeit nicht unter die weltweiten Top 10, das wertvollste europäische Unternehmen ist aktuell der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé auf Rang 20.

Von den aktuell 23 Technologieunternehmen im Top-100-Ranking haben 17 ihren Hauptsitz in Nordamerika, vier in Asien und nur zwei in Europa.

"Die massiven politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen im ersten Halbjahr haben deutliche Spuren an den Weltbörsen hinterlassen", stellt Gunther Reimoser, Country Managing Partner von EY Österreich, fest. "Die erheblich eingetrübten Konjunkturaussichten, die hohe Inflation, steigende Zinsen und die massiven geopolitischen Spannungen haben zu einer tiefgreifenden Verunsicherung geführt – obwohl viele der Top-Konzerne nach wie vor hohe Gewinne ausweisen. In allen Weltregionen und fast allen Branchen verloren Unternehmen erheblich an Wert. Einzig Öl- und Gasunternehmen konnten von den stark gestiegenen Energiepreisen profitieren und verzeichneten steigende Aktienkurse."

Reimoser rechnet mit einem sehr schwierigen zweiten Halbjahr: "Die Hiobsbotschaften häufen sich, viele Krisen, die sich teils gegenseitig befeuern, müssen bewältigt werden, die Gefahr einer weltweiten Rezession ist inzwischen real."

Energieunternehmen erleben Comeback an den Börsen

Bis zuletzt schien es, als sei die große Zeit der Ölmultis an Weltbörsen vorbei. So waren Ende 2011 noch vier Ölkonzerne unter den Top 10 weltweit, das teuerste Unternehmen der Welt war damals Exxon. Seitdem hatten sich die Gewichte massiv zugunsten von Technologie-unternehmen verschoben. Die Zahl der Energiekonzerne, die sich unter den Top 100 platzieren konnten, sank binnen zehn Jahren von 20 (Ende 2011) auf fünf (Ende 2021) – um im ersten Halbjahr dieses Jahres wieder auf neun zu steigen.

"Der Krieg in der Ukraine und die anschließenden Verwerfungen auf den Energiemärkten haben gezeigt, dass die vermeintlich sichere Energieversorgung gerade in Europa tatsächlich auf tönernen Füßen steht", sagt Reimoser. (jw)

www.ey.com

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