Martin Rohla steigt bei "2 Minuten 2 Millionen" aus

Nachdem ein Startup harte Kritik an den Investor:innen der Show übte, zieht sich der erfolgreiche Manager zurück.

Die Puls 4 Startup-Show "2 Minuten 2 Millionen" (2M2M) sorgt nicht nur regelmäßig für ordentliche Einschaltquoten, sondern hilft jungen Unternehmen auch dabei ihre Bekanntheit zu steigern. Und wenn eines der Startups mit seinem Produkt die Investor:innen überzeugt, kann sich die Show auch finanziell bezahlt machen. Martin Rohla zählt bereits seit einigen Jahren zu den Investoren. Doch dieser hat nun seinen endgültigen Ausstieg verkündet. Die Kritik, die eines der vorgestellten Unternehmen an den "2M2M"-Investor:innen übte, dürfte ihm seinen Abgang erleichtert haben. 

"Eine Frechheit"

Gegenüber dem Brutkasten haben sich die Günder von VitraCash über das Feedback der Investor:innen in der Startup-Show beschwert. Konkret kritisierten sie es als äußerst unfreundlich und nannten das  Ganze eine Frechheit. Rohla will diese Kritik an seinen Kolleg:innen offenbar nicht auf sich sitzen lassen. In einem Brutkasten-Gastkommentar kündigte er nicht nur seinen endgültigen Abschied von der Show an, sondern ging auch auf das Verhalten von VitraCash ein. 

Rohla schreibt unter anderem, dass er seit vier Jahren bei "2 Minuten 2 Millionen" dabei sei, heuer jedoch entschlossen habe, zukünftig eher lieber weniger als mehr arbeiten zu wollen. Deshalb werde er für die nächsten Staffeln nicht mehr zur Verfügung stehen. Für die Show selbst gibt es viel Lob. Sie habe ihm eine großartige Plattform gegeben, um das Thema "nachhaltiges Unternehmertum" breit zu kommunizieren. Darüber hinaus sei es ihm eine große Ehre gewesen, dabei zu sein.

Klarstellung

Daher möchte er auch die Sache rund um VitraCash - bereits aus der distanzierten Sicht des Ex-Investors - zum Anlass nehmen, um einige Dinge klarzustellen. "2M2M ist eine großartige Sache. Ganz und gar unabhängig davon, dass es immer wieder zu so interessanten Erfahrungen kommt, als doch schon halbwegs etablierter und recht erfolgreicher erwachsener Mensch, als 'frech' bezeichnet zu werden. Aber auch das trägt man in unserem Alter (sorry, Felix) mit Gelassenheit und Fassung", ist im Gaskommentar zu lesen.

Aufgrund der hohen Einschaltquoten habe 2M2M in diesem Land über die Jahre hinweg eine sehr wichtige Funktion bekommen. "Nämlich vor allem selbständiges Unternehmer:innentum als höchst relevante und sehr mögliche Lebens-Option darzustellen und junge oder auch ältere Zuseher:innen auf die Idee zu bringen, sich aus der Abhängigkeit des Salärempfängers zu lösen und es doch als Entrepreneur zu versuchen." Abgesehen davon biete die Show neben der Chance, ein Funding für seine Idee zu bekommen, auch die Gelegenheit, sein Projekt einem breiten Publikum vorzustellen. Der umgerechnete Medienwert des 20- bis 30-minütigen Auftritts betrage laut Rohla ca. 150.000 Euro. Für viele Startups habe der Pitch bei 2M2M selbst dann den Durchbruch bedeutet, wenn sie kein Funding mitnehmen konnten.

Die Investor:innen seien sich dieser Umstände und der sich daraus ergebenden Verantwortung sehr bewusst. Intern werde häufig darüber sehr ernsthaft geredet. Aus diesem Grund herrsche bei den Investor:innen das Agreement jedes Startup respektvoll und freundlich zu behandeln. Zudem würden sie kein Geld vom Fernsehsender bekommen, sondern mit ihrer Investition ein persönliches Risiko eingehen.

VitraCash mit Selbstüberschätzung?

Nach einigen weiteren Anmerkungen kommt Rohla auf die VitraCash-Gründer zurück. Denen sei es eben nicht gelungen, ihre Idee so zu präsentieren, dass die 2M2M-Investor:innen an eine Bewertung von 16 Millionen Euro glaubten. Da spiele es auch keine Rolle, ob andere schon daran geglaubt haben. Wenn man für gerade einmal 1,25 Prozent an einer Idee noch ohne konkretes Geschäft 200.000 Euro aufrufe, müssten kritische Nachfragen wohl erlaubt sein. "Gerade, wenn sie von so besonders kompetenten und mit der digitalen Welt auch viel mehr als ich vertrauten Investoren wie etwa Alexander Schütz oder Philipp Maderthaner kommen".

Abschließend gibt Martin Rohla in seinem Gastkommentar noch einen allgemeinen Tipp: "Nicht nur im Geschäftsleben, sondern auch im Privaten ist 'leicht beleidigt sein" weder eine besonders erfolgversprechende, noch eine besonders sympathische Eigenschaft..." (ts)

www.brutkasten.com

www.puls4.com/tv/2-minuten-2-millionen

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