Seit 2009 erforscht das Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF) die Gesundheit von Österreichs Manager:innen. Im diesjährigen Ranking der Gesundheitsrisiken spielt COVID-19 eine sehr untergeordnete Rolle. Das Meinungsforschungsinstitut Triconsult erfragte für das WdF in den Reihen seines rund 3.000 Mitglieder:innen starken Führungskräftenetzwerkes gesundheitliche Parameter in Hinblick auf Risikofaktoren, Vorsorgenmaßnahmen, Belastungen und Entlastungen.
Stress und zunehmender Bewegungsmangel
"Die heimischen Führungskräfte spüren die Herausforderungen der Corona-Pandemie am eigenen Körper: So haben Stress und zunehmend Bewegungsmangel ihre Spuren im Home Office hinterlassen. Aber die Führungskräfte reagieren auch darauf – zum Beispiel mit mehr Sport", erklärt WdF-Bundesvorsitzender Andreas Zakostelsky. "Als Interessenvertretung der Führungskräfte in Österreich ist uns das Vorsorge- und Gesundheits-Bewusstsein der Manager:innen besonders wichtig. Deshalb führen wir seit Jahren dazu eine Studie durch, um Herausforderungen aufzuzeigen und Veränderungen bei den Führungskräften anzustoßen."
Donau-Versicherung-Vorstandsdirektorin Edeltraud Fichtenbauer ergänzt: "Das hohe Gesundheitsbewusstsein der Führungskräfte ist sehr erfreulich. Die Gesundheit durch aktiven Sport zu stärken und diese Vorsorge mit einer privaten Krankenversicherung abzurunden, verdeutlichen das große Interesse. Zugleich sehen wir Beratungsbedarf bei der finanziellen Absicherung langwieriger, schwerer Erkrankungen wie Krebs. Es zeigt sich sehr deutlich, dass hier Informationsbedarf über die Möglichkeiten besteht."
Mehr Maßnahmen zum Erhalt der Gesundheit
Der Bewegungsapparat dominiert die Beschwerden, von Herz-/Kreislaufbeschwerden wird kaum noch berichtet. Die Work-Life-Balance ist nach wie vor arbeitslastig, bei den Jüngeren aber zunehmend polarisiert. Die Bereitschaft bzw. Offenheit, am Arbeitsplatz über persönliche Probleme zu sprechen, ist allerdings deutlich zurückgegangen und so gering, wie schon lange nicht. Im Vergleich zu 2019 haben aber die Befragten deutlich öfter das Gefühl, dass sich ihr Gesundheitszustand verschlechtert hat.
Gewichtsprobleme und ungesunde Ernährung werden deutlich seltener genannt und auch der Blutdruck ist nicht mehr so häufig ein Problem. Im Ranking der Gesundheitsrisiken spielt COVID-19 eine mehr als untergeordnete Rolle. Sport und Ernährung sind die wichtigsten subjektiven Maßnahmen zum Erhalt der Gesundheit, so die Befragten. Die Maßnahmen sollen im kommenden Jahr aber ausgeweitet werden. Die Vorsorgeuntersuchung wird auch künftig von rund zwei Drittel angestrebt. Wellness-Urlaube sollen deutlich zunehmen, der Arztbesuch könnte etwas häufiger erfolgen, Abnehmen steht wesentlich öfter auf der Agenda des Jahres 2022 als das 2021 (real) der Fall war.
Nur 17 Prozent der heimischen Führungskräfte sind Sportmuffel. Sportlich zeigt sich eher die erste Führungsebene, das Alter spielt dabei eine geringe Rolle. Die bevorzugten Sportarten sind Radfahren und (Ski-)Wandern. Laufen hat zuletzt etwas gewonnen, Skifahren und Fitnessstudio haben verloren – was aber auch mit den Lockdowns zusammenhängen kann.
Krebs als Hauptsorge
Die österreichischen Manager:innen sind mehrheitlich (71 Prozent) der Ansicht, dass Krebs zu mehr Sorgen Anlass gibt als Corona (17 Prozent). Noch deutlicher sieht die erste Führungsebene Krebs als dominante Bedrohung (77 Prozent vs. 12 Prozent).
80 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die staatliche Pension für die Altersvorsorge nicht ausreichen wird.
Nur 16 Prozent glauben, mit dieser Pension ihr Auslangen finden zu können. Dementsprechend sorgen 90 Prozent der Befragten privat vor. Knapp mehr als die Hälfte verfügt darüber hinaus über eine betriebliche Altersvorsorge. Es sind vor allem die Manager:innen der zweiten Führungsebene – und damit aus den größeren Unternehmen – die derartige Vorteile genießen können. In der Mehrzahl der Fälle wird das über eine Pensionskasse (53 Prozent) gelöst, betriebliche Kollektivversicherung oder Pensionszusage nennen rund 20 Prozent, eine Lösung gemäß Einkommensteuergesetz (25 Euro pro Monat) nennen 35 Prozent.
"Die persönliche Vorsorge für die Pension ist stark entwickelt und unterstreicht die Notwendigkeit. Eine Lebensversicherung eignet sich als Instrument dafür ausgezeichnet und das wird auch so wahrgenommen. Entwicklungsfähig ist die finanzielle Vorsorge für die eigene Berufsunfähigkeit, ein Risiko, das vielfach unterschätzt wird", so Edeltraud Fichtenbauer. (as)
www.wdf.at
www.donauversicherung.at
www.triconsult.at
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