Die Coronakrise hat dem Vermögen der reichsten Deutschen wenig bis gar nichts anhaben können. Das geht aus dem Ranking der "1.000 reichsten Deutschen" der Welt am Sonntag (WamS) hervor. Das Vermögen der 1.000 reichsten Deutschen summiert sich auf 1,1 Billionen Euro. Das sind 0,76 Prozent mehr als im Vorjahr. Dafür gibt es acht Milliardäre weniger als im Vorjahr: 251 Deutsche besitzen ein Vermögen von einer Milliarde Euro oder mehr.
Dieter Schwarz schlägt Familie Reimann
An der Spitze des Rankings steht, wie auch schon in den vergangenen Jahren, Lidl- und Kaufland-Gründer Dieter Schwarz. Der 80-Jährige verfügt laut WamS über ein geschätztes Vermögen von 41,8 Milliarden Euro. Gleich dahinter folgt die Familie Reimann (Coty, Jacobs Douwe Egberts) mit einem Gesamtvermögen von 21,45 Milliarden Euro. Der dritte Platz geht an die Familie Wolfgang Porsche (Porsche, VW), die 20 Milliarden Euro auf der hohen Kante hat.
Auf Platz vier landet Susanne Klatten (BMW, Altana) mit einem geschätzten Gesamtvermögen von 15,10 Milliarden Euro. Der fünfte Rang wird von TSG 1899 Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp (SAP, Curevac) mit einem Vermögen von 14,50 Milliarden Euro eingenommen.
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IT, Pharmaindustrie und Onlinehandel als Gewinner
339 der 1.000 untersuchten Vermögen sind geschrumpft und zwar um insgesamt 46,9 Milliarden Euro. Im Gegenzug wurden 122 Vermögen vermehrt. Die Zuwächse übertrafen mit 55,4 Milliarden Euro die Verluste deutlich. Während die Vermögen unter anderem im Maschinen- und Anlagenbau, im Nicht-Lebensmittelhandel, bei Automobilzulieferern oder der Touristik teilweise stark sanken, legten sie in anderen Branchen Corona-getrieben überproportional zu, etwa in der Informations- und Medizintechnik, der Pharmaindustrie und im Onlinehandel, schreibt die WamS.
Bei den Vermögensangaben im Ranking der Welt am Sonntag handelt es sich um Schätzungen. Grundlage der Erhebung seien Recherchen unter anderem in Registern, in Archiv- und Dokumentensammlungen, bei Vermögensverwaltern, Finanzexperten und Ökonomen, bei Anwälten und Vertretern der Rangliste selbst. Bewertet wurden unter anderem Aktienkapital (Stand: 15. September 2020 – Anm. d. Red.), Unternehmen (nach Umsatz, Profitabilität, Marktstellung), Kapitalanlagen, Immobilien, aber auch Kunstsammlungen und Familienstiftungen. (as)
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