Steve Wozniak ist ein erfolgreicher Mann – "Woz", so der Spitzname des bald 70-Jährigen, hat gemeinsam mit Steve Jobs Techn-Gigant Apple gegründet. Die Silicon Valley Ikone macht heutzutage durch seine Expertise im Tech-Sektor, aber auch durch seinen (Apples Erfolg geschuldeten) Kultstatus und vor allem als Speaker und Philantropist von sich reden. Aktuell macht Wozniak allerdings Schlagzeilen, weil er gegen YouTube und dessen Mutterfirma Google Klage erhoben hat: In einer Sammelklage mit 17 anderen Betroffenen wirft er der Videoplattform vor, nicht gegen "Scammer" (Betrüger) vorzugehen.
YouTube soll nichts gegen Unbekannte unternommen haben, welche monatelang Videos verbreiteten. In den Videos sollen die Namen und das Erscheinungsbild der Kläger für einen "Bitcoin-Scam" genutzt werden. Die Opfer würden so im Namen der prominenten Unternehmer um Millionenbeträge gebracht werden. Die Täter hätten Bilder und Videos von Steve Wozniak verwendet um Nutzer zu überzeugen, dass er ein Live-'BTC'- oder 'Bitcoin-Giveaway' veranstalte. In diesen Videos solle er überdies angeboten haben, für einen begrenzten Zeitraum jedem Nutzer, der seine Bitcoins einschickt, doppelt so viele zurückzuschicken Tatsächlich hatten die Opfer aber nie etwas erhalten, wie der Spiegel berichtete.
Schaden in Millionenhöhe
Wozniak nimmt in der Klage auch Bezug auf den Twitter-Hack von Mitte Juli – darin lobt er die schnelle Reaktion von Twitter: Das Unternehmen habe "schnell und entschlossen" reagiert als sie die erste Meldung über die Betrugsversuche erhalten haben. Ausserdem habe sich Twitter für den Vorfall entschuldigt.
YouTube hingegen soll sich laut Wozniak und seinen Mitklägern nicht nur gesträubt haben, die fraglichen Videos zu löschen, sondern diese auch noch genau jenen Nutzern nahegebracht, "die am ehesten geschädigt werden könnten" – und zwar über bezahlte Werbung. Die Kläger vermuten, dass der Schaden für alle Opfer in die Millionen gehe.
Videolöschung und Schadenersatz gefordert
Steve Wozniak wirft YouTube weiter vor, dass sein Ruf geschädigt worden sei und fordert Schadenersatz und die Löscung der Videos. Die Höhe des Schadenersatzes soll in einem Prozess festgelegt werden. Bislang steht seitens YouTube noch eine Äußerung zu der Klage aus – bislang kommentierte die Google-Tochter die Cause auf Anfrage von US-Medien lediglich mit dem Kommentar: "Wir nehmen den Missbrauch unserer Plattform ernst. Wir ergreifen schnell Maßnahmen, wenn wir Verstöße gegen unsere Richtlinien feststellen, so wie Betrug oder Nachahmung." (rb)
www.woz.org
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