COVID-19 hat Autovermietungen hart getroffen. Hertz musste aufgrund ausbleibender Buchungen Insolvenz getrieben, Europcar musste vom französischen Staat gestützt werden und Sixt musste das schlechteste Quartal der Unternehmensgeschichte verbuchen.
Der deutsche Autokonzern Volkswagen (VW) möchte die Gunst der Stunde nutzen und überlegt sich, Europcar einzuverleiben. Der 1949 gegründete französische Autovermieter stand bereits einmal im Besitz von VW. Die Wolfsburger hatten ab 1988 sukzessive Anteile gekauft, bis Europcar 1999 eine 100-Prozent-Tochtergesellschaft von VW war. 2006 wurde Europcar an den französischen Finanzinvestor Eurazeo verkauft – Kostenpunkt über drei Milliarden Euro, inklusiver aller Schulden.
Auch Finanzinvestoren zeigen Interesse
Medienberichten zufolge befindet sich VW bereits in Gesprächen mit Europcar. Ob der Deal zustande kommt, ist derzeit aber noch völlig offen, da neben VW auch Finanzinvestoren wie Apollo Global Management Interesse an einer Akquisition haben. Der Börsenwert von Europcar beträgt rund 390 Millionen Euro, während die Nettoverschuldung bei über einer Milliarde Euro liegt.
Experten glauben, dass der angedachte Kauf von Europcar den strategischen Hintergrund hat, dass VW seine Position im Bereich neue Mobilität stärken will. Volkswagen könnte als Flottenbetreiber beispielsweise verstärkt sein elektrischen Modelle via Europcar vermieten. Auch könnte das Netz an Vermietungsstationen genutzt werden, um dort Carsharing anzubieten. (red)
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