Der Dritte Mann, Before Sunrise, Rush, Die Säulen der Erde oder The Best Offer – wer kennt diese Blockbuster nicht. Gedreht wurden sie alle unter anderem in Wien. Die Faszination der Bundeshauptstadt als Filmlocation ist nach wie vor ungebrochen. Die Vienna Film Commission verzeichnete im vergangenen Jahr Rekordwerte bei Ansuchen und Empfehlungsschreiben für Drehbewilligungen. "Die erneute Steigerung von Dreharbeiten in Wien ist sehr erfreulich und belegt eindrucksvoll den hervorragenden Ruf Wiens als filmfreundliche Stadt. Das ist eine große Bestätigung für die Arbeit der Vienna Film Commission, die ohne die explizite Unterstützung durch Landesregierung und Magistrat so nicht möglich wäre", so Marijana Stoisits, Geschäftsführerin der Vienna Film Commission. Die aktiv gelebte Selbstverpflichtung der Stadt zur Unterstützung von Dreharbeiten sei daher eine essentielle Grundlage für die erfolgreiche Arbeit der Vienna Film Commission als Wiener Filmstandortagentur.
Deutschland, Großbritannien und die USA
2019 wurden 684 nationale und internationale Filmprojekte zur Bearbeitung bei der Vienna Film Commission eingereicht. Das bedeutet eine Steigerung um 13,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für diese Projekte wurden insgesamt 1090 Ansuchen um Drehgenehmigungen eingereicht, für die die Vienna Film Commission 1168 Empfehlungsschreiben an die zuständigen grundverwaltenden Dienststellen und die Antragsteller ausgestellt hat. Die Zahl der Drehansuchen ist damit gegenüber 2018 um 17,5 Prozent gestiegen, die Zahl der ausgestellten Empfehlungsschreiben um 14,4 Prozent.
2019 wurden für 135 internationale Projekte 203 Ansuchen um Drehgenehmigungen bei der Vienna Film Commission eingereicht. Die meisten Projektansuchen aus dem Ausland kamen aus Deutschland, Großbritannien und den USA, gefolgt von Spanien, Japan und 29 weiteren Ländern.
Parkanlagen und Sportkäfige führen die Liste an
Die Innere Stadt ist immer noch der zentrale Anlaufpunkt für Filmteams, verbuchte im vergangenen Jahr aber nur mehr 20,7 Prozent der Dreharbeiten nach 24,73 Prozent im Jahr davor. Dahinter landeten die Leopoldstadt (9,5 Prozent), Landstraße (6,4) und der Alsergrund (6,2 Prozent).
Die Vienna Film Commission hat mit 21 Magistratsabteilungen der Stadt kooperiert. An der Spitze liegt mit großem Vorsprung und 239 Drehgenehmigungen für Parkanlagen, Gärten, Teiche, Spielplätze, Skateparks und Sportkäfige die MA 42 (Wiener Stadtgärten), gefolgt von den Märkten der MA 59 (Marktamt) mit 104 Bewilligungen. Den dritten Platz belegt 2019 die MA 29 (Wiener Brückenbau und Grundbau) mit 54 Drehgenehmigungen, den vierten Platz teilen sich mit jeweils 43 Drehgenehmigungen die MA 44 (Bäder der Stadt Wien) mit der für den Donaukanal und die Donauinsel zuständigen via donau.
Auch U-Bahnbereich ist gefragt
Bei den Wiener Linien wurden 153 Filmprojekte realisiert: 70 Projekte im U-Bahnbereich und 55 Projekte in Zügen und Stationen im Bereich der Straßenbahn. 11 Projekte wurden im Bereich des Busbetriebs umgesetzt und 17 Filmprojekte in einer Remise. Die Wiener Friedhöfe haben im Jahr 2019 68 Projekte bewilligt. In den Wiener Häusern der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. wurden 99 Filmprojekte gedreht. Den Hafen Wien erreichten 54 Anfragen für Dreharbeiten, Fotoshootings und Anmietungen von Immobilien für Filmdreharbeiten. Auf dem Industriegelände in der 7.Haidequerstraße in Simmering wurden 16 Filmprojekte, darunter viele Studioprojekte verwirklicht.
Die Werbetrommel wird gerührt
Die Vienna Film Commission hat 2019 den Filmstandort Wien auf den Filmmärkten der Filmfestspiele von Berlin, Cannes und Shanghai sowie bei Branchenveranstaltungen in Los Angeles und St. Petersburg beworben. Geschäftsführerin Marijana Stoisits ist seit 2015 Vorstandsmitglied der Association of Film Commissioners International (AFCI) und ist seit drei Jahren erste stellvertretende Vorsitzende des Board of Directors.
Um den Filmstandort Wien und Österreich international stärker zu positionieren, bedürfe es einer besseren Dotierung der Wirtschaftsfilmförderung des Bundes, merkt Stoisits an. Österreich sei im internationalen Wettbewerb weit abgeschlagen: "Die Nachbarländer überbieten einander mit Incentives für internationale Film-, TV- und Webproduktionen. In Österreich hingegen sind diese Produktionen von Incentives ausgeschlossen, was einen enormen Wettbewerbsnachteil bedeutet. Ein Cash Rebate System für alle OTT-Produktionen von 25-30 Prozent ist überfällig." (red)
www.viennafilmcommission.at