"Das Thema Social Media wird definitiv nicht mehr verschwinden"

ML Marketing Geschäftsführer Michael Litschka plaudert im LEADERSNET-Interview aus dem Social-Media-Nähkästchen.

Michael Litschka, Geschäftsführer von ML Marketing, ist vor vier Jahren ins Social Media Business gestartet. Heute zählt die Full Service-Agentur 23 MitarbeiterInnen mit Standorten in Österreich und der Schweiz. Der "kreative Visionär", wie sich Litschka selbst bezeichnet, erzählt im exklusiven LEADERSNET-Interview über die großen Herausforderungen im Business, das schnelle Wachstum, den USP von ML Marketing, über die großen Trends im Social Media, was bei den Kunden richtig gut funktioniert, und über seine gelebte Unternehmenskultur.

LEADERSNET: Herr Litschka, ML Marketing feiert jetzt im Oktober den erst 4. Geburtstag. Beginnen wir mit einem kurzen Rückblick: wie begann die Reise

Litschka: Ende Oktober 2015 hat die Reise begonnen. Ich habe zuerst neben dem Studium ein paar Sportler in den sozialen Netzwerken betreut, ehe schon nach wenigen Wochen namhafte Kunden wie die Österreichische Fußball-Bundesliga dazu gekommen sind. Ich habe dann gewusst, dass es hier einen großen Markt gibt und es eine Struktur und Strategie braucht. Social Media Agenturen hat es damals wie Sand am Meer gegeben, aber meist als Anhängsel bei klassischen Werbeagenturen. Zudem war die Verknüpfung von Sport und Social Media damals neu, die hatte noch niemand.

LEADERSNET: Sie haben ihre Agentur in zwei Units unterteilt:-ML Sport und ML Media für Sport und Wirtschaft. Was war ausschlaggebend für Ihre Entscheidung, zwei Bereiche zu schaffen?

Litschka: Wir wollten uns nicht nur auf den Sport fokussieren, sondern haben gesehen, dass wir durch unsere Herangehensweise auf Social Media auch sehr viel Positives für Unternehmen liefern können, die gar nichts mit dem Sport zu tun haben. Auf der einen Seite sind wir eine Social Media Agentur für Sportler, Vereine, Verbände und Firmen, die in irgendeiner Art und Weise rund um den Sport kommunizieren möchten, auf der andere Seite sind wir eine Social Media Agentur für Unternehmen, die viele innovative Ansätze hat, um die Marke positiv in den sozialen Medien zu platzieren. Grundsätzlich sind diese beiden Units voneinander getrennt, dennoch können beide Seiten voneinander stark profitieren. Für unsere Sportkunden sind unser Wirtschaftsnetzwerk und unsere Erfahrungen in der Wirtschaft sehr interessant und auch umgekehrt. Firmen, die nichts mit dem Sport zu tun haben, kommen zu uns, um im Bereich Social Media aktiv zu sein - und sind vielleicht dann in ein, zwei Jahren auch im Sport aktiv und können dadurch ganz neue Zielgruppen für sich gewinnen und den Sport für das eigene Unternehmen positiv nutzen.

Leadersnet: ML Marketing ist auch in der Schweiz aktiv. Warum haben Sie sich gerade für diesen Expansionsstandort entschieden und nicht beispielsweise in Deutschland oder Osteuropa?

Litschka: Wir haben mit unserem Office in der Schweiz einen riesen Schritt gemacht. Wir haben einen Kunden aus der Schweiz gewonnen, ohne dort aktiv gewesen zu sein und mussten schnell zu Kenntnis nehmen, das Schweizer Unternehmen von Schweizer Agenturen betreut werden möchten. Mit dem Schweizer Handball Verband, Quickline und der Swiss Football League ist es gelungen, drei namhafte Organisationen zu gewinnen. ch sehe dort sehr viel Potential. Wir haben vor einem Jahr mit einer Mitarbeiterin begonnen, im April sind zwei weitere dazu gekommen und wir werden heuer noch weiter wachsen.

LEADERSNET: Was unterscheidet ML Marketing von anderen Agenturen?

Litschka: Auf jeden Fall die Bodenständigkeit, die aus meiner Sicht nur wenige Agenturen haben. Das junge und engagierte Team, der frische Wind und die gute Mischung aus Social Media- und Sport-Experten. Bei uns wird auch die 24/7-Verfügbarkeit offen gelebt, was die Kunden sehr schätzen. Ein ganz großes Asset ist auch, dass wir alles im Haus haben, also eine Social Media-Full-Service-In-House Agentur sind. Alle Personen, die für uns arbeiten, stehen in einem aufrechten Dienstverhältnis mit ML Marketing. Das ist im Bereich der Werbeagenturen leider nicht immer selbstverständlich. Wir wirtschaften auf einer nachhaltigen, soliden Basis. Das ist ein großer Vorteil für unsere Kunden, da durch die In-House Produktion von Videos, Grafiken, Fotos und Text einfach alles viel schneller geht. Und in die Schnelligkeit – und dennoch hohe Qualität – investieren wir auch laufend viel Geld.

LEADERSNET: Was ist Ihre Vision für und mit ML Marketing?

Litschka: Natürlich wollen wir all unsere Produkte und Leistungen qualitativ weiterentwickeln. Ein Beispiel dafür ist das Social Media Advertising, in das wir in den letzten Monaten viel investiert haben. Wir wollen zukünftig nicht nur kreativen Content liefern, sondern auch die maßgeschneiderte und individuelle Performance dahinter. Die Mischung an guten und passenden Inhalten sowie einem konzeptionellen Social Media Advertising bringt unseren Kunden nachhaltig viel bessere Ergebnisse. Hierfür haben wir eigens Mitarbeiter, die sich diesem Thema widmen und starke Kampagnen entwickeln und umsetzen können. Zudem investieren wir laufend in Analysen, um unseren Kunden exakte Zahlen und Fakten rund um ihren Social Media Auftritt liefern zu können.

LEADERSNET:  Wie wichtig ist die Individualisierung in der Kundenbetreuung?

Litschka: Jeder Kunde wird von uns haargenau und individuell analysiert: Was will man erreichen? Wie will man diese Ziele erreichen? Die Zielgruppen müssen meist auch unterschiedlich angesprochen werden, weil sie unterschiedliche Bedürfnisse haben. Jede Zielgruppe erhält dann ihren individuellen Content.

LEADERSNET: Welche Plattformen würden Sie Ihren Kunden empfehlen?

Litschka: Das ist eine Frage, die man nicht einheitlich beantworten kann. Wie zuvor gesagt, ist eine Individualisierung sehr wichtig und dazu gehört auch die richtige Auswahl der Social Media Plattformen. Klar ist, dass Facebook, Instagram, Linkedin und Youtube in Österreich die größten Reichweiten bringen und dadurch zu den wesentlichsten Plattformen zählen. Aber nicht für jedes Unternehmen sind alle Plattformen relevant. Das hängt sehr stark von den Unternehmenszielen, von der jeweiligen Zielgruppe und vom Content ab. Das analysieren wir mit unseren Kunden und bestimmen dann den richtigen Weg. Es lässt sich aber schon sagen, dass Instagram und Linkedin derzeit Kanäle sind, die bei unseren Kunden richtig gut funktionieren und sehr stark performen.

LEADERSNET:  Wie schafft man es, eine hohe Kreativität zu gewährleisten?

Litschka: In dem wir das, was wir tun, gut, gerne und leidenschaftlich machen. Ich denke, das sind die wichtigsten Voraussetzungen. Wir beschäftigen eine Generation an jungen Menschen, die in diesen sozialen Netzwerken aufgewachsen sind und sich durch das Social Media Know-How sehr gut in die Welt der Kunden hineinversetzen können. Zudem haben wir wöchentliche Kreativmeetings, in denen sehr viel positiv herumgesponnen wird. Natürlich ist es manchmal auch schwer, auf Knopfdruck kreativ zu sein, aber ich denke, dass Kreativität sehr stark mit unserer Unternehmenskultur zusammenhängt. Wir haben ein sehr spannendes Büro mit einer Torschusswand, einer Lounge mit einer gemütlichen Couch und einer FIFA-Ecke, TV-Geräte, etc. Zudem haben alle bei uns viele Freiheiten, sich ihren Arbeitsalltag nach ihren Bedürfnissen einzuteilen. Dies trägt alles dazu bei, dass unser Team den Kopf frei hat für die kreativen Dinge. Es ist meine Intention als Führungskraft, meine Leute nicht so sehr ins strenge Muster eines Arbeitsalltags zu zwängen. Bei aller Freiheit wird es in unserem Geschäft aber natürlich schnell sichtbar, ob und wie jemand gearbeitet hat. Durch das wöchentliche Monitoring sehen wir sofort wie produktiv wir sind, und wenn die produktive Kurve runtergeht, reagieren wir sofort und pflegen eine offene Gesprächskultur, um Gründe etc. zu erfragen.

LEADERSNET: Was waren die größten Herausforderungen in den vergangenen vier Jahren?

Litschka: Die effiziente Struktur aufrecht zu erhalten. Die Idee und der Weg waren relativ einfach, weil ich selbst auch ein sehr kreativer und visionärer Mensch bin. Wir sind von den Kunden her stark gewachsen und konnten großes Vertrauen aufbauen. Es galt aber, trotz permanenter Neuzugänge die Qualitätsstandards zu halten und natürlich schnellstmöglich weiterzuentwickeln. ML Marketing beschäftigt heute 23 Leute, die alle auf hohem Niveau arbeiten und natürlich als Team gut harmonieren sollten. All das bedarf einer genauen Analyse und viel Geschick, die richtigen Menschen zu finden und zusammenzubringen.

LEADERSNET: Wo sehen Sie ML Marketing in fünf Jahren?

Litschka: Wir sind eine kreative Content-Fabrik, da ist es egal für welche Plattform wir produzieren. Wir müssen nur die Mechanismen kennen. Wir werden daher weiterhin eine Full-Service-Social Media Agentur sein, wenngleich sich die Social Media Plattformen ändern können. Ich kann derzeit nicht sagen, ob es Facebook in fünf Jahren in dieser Form noch geben wird. Aber das Thema Social Media wird definitiv nicht mehr verschwinden. Und da müssen wir einfach kreativ und innovativ immer am Ball bleiben.

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