Facebooks jährliche Entwicklerkonferenz F8 gilt als Wegweiser für die Branche. Mark Zuckerberg hat in seiner Keynote, den generellen Fahrplan des Sozialen Netzwerks für die nächsten zehn Jahre vorgestellt. "Alles mit Jedermann teilen" lautet das Motto, das über dem Ganzen steht. Ein wesentliches Element ist der Messenger, der von mehr als 900 Millionen Nutzern verwendet wird. Chatbots nennt man Programme, die in der Lage sind, eine Konversation mit Menschen zu führen. Facebook gibt künftig Unternehmen die Möglichkeit über Chatbots, mit ihren Kunden über den Kurzmitteilungsdienst zu chatten. Messenger-Chef David Marcus spielte bei der Präsentation im Detail durch, wie man per Messenger zum Beispiel Schuhe kaufen kann: Der Chatbot eines Online-Händlers fragt zunächst nach der Art des Schuhs, dann nach der Preisspanne, bevor er eine Galerie von Modellen zur Auswahl anzeigt. Bezahlt wird, ohne den Messenger zu verlassen. "Sie werden mehr Geld ausgeben, als Ihnen lieb ist", scherzte Marcus.
Nie wieder telefonieren?
CNN hat testweise einen Chatbot, der dem Nutzer im Chat auf Wunsch News durchschicken kann. Bild aus dem Hause Axel Springer hat bereits einen Transfer-Ticker für seine Leser im Facebook-Messenger eingerichtet. Sportinteressierte Nutzer müssen der Facebook-Seite „Bild Ticker“ zunächst eine Nachricht schicken, um anschließend Gerüchte über Transfers via Facebook-Messenger zu erhalten.„Ich kenne niemanden, der gerne bei einer Firma anruft, und die Leute wollen nicht für jede Firma eine eigene App installieren", so der Facebook-Gründer. So wickelt die Hotelkette Hyatt Kundenanfragen über den Facebook-Messenger ab. US-Anwender können den Facebook-Messenger auch schon nutzen, um sich Uber zu bestellen. Auch die voraussichtliche Ankunftszeit lässt sich anzeigen und die Fahrtkosten mit Freunden teilen.
Marketing-Tools und Werbung
Facebook will die neuen Tools natürlich auch monetarisieren. Um dies möglich zu machen, gibt es in der Messenger-App nun eine fixe Suchzeile, über die man auf eine Discovery-Seite kommt, die die beliebtesten Bots anzeigt. Auch Plugins können integriert werden. In einem neuen Werbeformat werden Unternehmen und Entwickler ihre Chatbots promoten können. Im Hinblick auf Sponsored Messages sagte Zuckerberg, dass Nutzer Bots blocken können, um nicht "zugespamt zu werden".
Weitere Themen Zuckerbergs sind künstliche Intelligenz, die bei Spamfiltern und der Hautkrebs-Diagnose per Foto verwendet werden soll, VR/AR sowie Internet-Zugang via Facebook Lite und Free Basics für die mehr als vier Milliarden Menschen, die derzeit keinen Zugang zum Netz haben. (jw)
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