Kaum eine Branche erhält so viel öffentliche Aufmerksamkeit wie die des Luxus-Business. Auch wenn Luxus keine Krise kennt, wie LEADERSNET-Chefredakteur Tobias Seifried weiter unten festhält, unterliegt auch dieser Wirtschaftszweig internationalen Strömungen, die sich höchst unterschiedlich auswirken. Luxury News hat sich einige repräsentative Gruppierungen der Luxusbranche näher angesehen.
Luxus vor einer Renaissance
Das Anleger-Magazin aktien berichtet, dass sich die Luxusbranche nach einer sehr herausfordernden Phase an einem Wendepunkt befindet. Vieles deute darauf hin, dass die Branche in kommenden Jahren einen bedeutenden Aufschwung erleben wird. Vor allem der weltweite Konsumtrend, getrieben durch die wirtschaftliche Stabilisierung in den USA und die allmähliche Erholung der chinesischen Wirtschaft, biete Chancen für Investoren vom bevorstehenden Rebound der Top-Luxus-Aktien wie LVMH, Hermès, Burberry und Moncler zu profitieren. HSBC prognostiziere zum Beispiel LVMH, Moët Hennessy Louis Vuitton, mit über 75 Marken das größte Luxusgüterunternehmen der Welt, einen Kursanstieg von bis zu 24 Prozent, getrieben durch die Erholung in den USA und die Expansion in Asien, vor allem am chinesischen Markt.
Louis Vuitton Paris © Louis Vuitton
Aussichten für die Modebranche
Deutlich verhaltener reagiert die globale Modebranche, die laut McKinsey-Studie The State of Fashion, mit wirtschaftlicher Unsicherheit, Veränderungen im Verbraucherverhalten und einem dynamischen Markt konfrontiert ist. Obwohl es selbst in den besten Zeiten schwer vorherzusagen sei, steht der Modebranche laut dem Papier ein besonders turbulentes und unsicheres Jahr 2025 bevor. Es sei zu einer seit langem befürchteten zyklischen Abschwächung gekommen.
Verbraucher:innen, die von der jüngsten Phase hoher Inflation betroffen sind, reagieren zunehmend preissensibel. Hinzukommen, die überraschende Zunahme von Betrügern, die Beschleunigung des Klimawandels und die anhaltende Umstrukturierung des Welthandels. Regionale Unterschiede, die im Jahr 2024 in den Fokus gerückt sind, werden im heurigen Jahr noch deutlicher. Unsicherheit, ein dynamischer Markt und verändertes Verbraucherverhalten. Um Wachstumsnischen zu finden, muss man sich durch ein komplexes Labyrinth navigieren.
Während Luxus in den letzten Jahren die Wertschöpfung anführte, prognostiziert der McKinsey Global Fashion Index, dass im Jahr 2024 zum ersten Mal seit 2010 (mit Ausnahme der COVID-19-Pandemie) Nicht-Luxus den gesamten Anstieg des wirtschaftlichen Gewinns ausmachen wird.
Die in der jährlichen BoF-McKinsey State of Fashion Executive Survey befragten Modeführer waren genauso pessimistisch wie im letzten Jahr. Nur 20 Prozent erwarten eine Verbesserung der Verbraucherstimmung im Jahr 2025, während 39 Prozent eine Verschlechterung der Branchenbedingungen erwarten.
Jaguar Studie Type 00 Concept © Jaguar Land Rover
Luxusautos sind nach wie vor sehr gefragt
Weit positiver beurteilt LEADERSNET-Automobil-Experte Tobias Seifried den Markt für Luxusautos.
Dass Luxus keine Krise kennt, sieht man auch an den Verkaufszahlen und Auftragsbüchern der Luxusautobauer. So haben Ferrari und Lamborghini im Vorjahr neue Rekorderlöse erzielt. Bei Lamborghini ist die Produktion von den Modellen Revuelto, Urus und Temerario für die nächsten beiden Jahr so gut wie ausverkauft. Bei Ferrari sind die Wartezeiten auf einen Neuwagen kaum kürzer. Ähnlich gut laufen die Geschäfte bei Rolls-Royce und Bentley. Bentley hat sich zwar im Vorjahr endgültig vom 12-Zylinder verabschiedet, kann mit dem brandneuen Continental GT (als Plug-in-Hybrid) jedoch punkten.
Bei Rolls-Royce wurden mit dem Cullinan und dem Ghost die beiden wichtigsten Modelle soeben neu aufgelegt. Und auch der rein elektrische Spectre kommt bei der solventen Kundschaft hervorragend an. Auch Aston Martin geht mit überarbeiteten und neuen Modellen (DBX und Vantage) mit viel Schwung ins neue Jahr. Porsche hat zuletzt beim globalen Absatz einen leichten Dämpfer erlitten, will in diesem Jahr aber mit dem überarbeiteten 911 und dem rein elektrischen Macan zurückschlagen.
In Österreich sieht die Sache anders aus. Bei uns hat Porsche 2024 einen sogar einen neuen Verkaufsrekord erzielt. Besonders spannend wird die Entwicklung von Jaguar. Die Marke hat Ende letzten Jahre einen völligen Neustart verkündet. Alle bisherigen Modelle wurden eingestellt. Künftig will man mit rein elektrischen Modellen wieder in der absoluten Luxusklasse mitspielen – zuletzt konkurrierte man ja eher mit Premiummodellen von Audi, BMW und Mercedes. Die erste Studie hat jedenfalls für viel Aufsehen gesorgt, kam aber eher zwiespältig an. Ende 2025 soll das erste Serienmodell den Neustart einläuten. Dann wird sich zeigen, ob der Plan von Jaguar, sich preislich deutlich höher zu positionieren, aufgeht, oder das Ganze ein Rohrkrepierer wird.
Patek Philippe Ref 5212A-010 Calatrava mit Wochenkalender © Juwelier Heldwein
Qualität dominiert die Uhren- und Schmuckbranche
Laut Statista Marktprognose wird im globalen Marktsegment für Uhren & Schmuck im Jahr 2025 ein Umsatz von etwa 457,40 Milliarden Euro erwartet. Der Pro-Kopf-Umsatz in diesem Markt erreicht Jahr 2025 etwa 58,55 Euro. China wird voraussichtlich den höchsten Umsatz generieren, mit einem prognostizierten Marktvolumen von 128 Milliarden im Jahr 2025. Auf Nicht-Luxusgüter kommen voraussichtlich 67 Prozent des Umsatzes im Markt Uhren & Schmuck.
Sebastian Schroeter, Geschäftsführer von Juwelier Heldwein über die Entwicklung am heimischen Markt: "Im Jahr 2025 beobachten wir einen klaren Trend: Qualität steht mehr denn je im Vordergrund. Bei Heldwein setzen wir weiterhin auf außergewöhnliches Design, traditionelle Handarbeit und meisterliche Goldschmiedekunst. Besonders bei Uhren erkennen wir eine steigende Nachfrage nach wertbeständigen Marken, während bei Schmuck hochwertige Edelsteine gefragt sind. In einer Zeit, in der der Markt von Modeschmuck und Massenware überflutet wird, entscheiden sich immer mehr Menschen bewusst für Qualität – ein Wandel, der sich auch am steigenden Goldpreis ablesen lässt."
Bhutan Paro, Tigers Nest © airtours private travel
Die Reisebranche setzt auf Individualität
Für Luxusreisende dürfte 2025 laut Expertenprognosen durchaus attraktiv werden. Von sinkenden Preisen in der Top-Hotellerie könnten Urlauber:innen allemal profitieren. Dazu kommen Special-Offer wie zusätzliche kostenfreie Nächte, Rabatte ab einer bestimmten Mindestzahl an Nächten und mehr. Auch bei den Flugpreisen ist eine Entspannung zu erwarten.
Laut "airtours austria" wächst der Luxusreisemarkt überproportional. Deshalb schärft der Anbieter von Luxusreisen sein Profil und will mit einer höheren Positionierung an der Spitze des Marktes zukünftig mehr Gäste im oberen Luxussegment ansprechen. So war zum Beispiel "airtours private travel" im letzten Jahr in Österreich und Osteuropa sehr erfolgreich, die Nachfrage nach ganz individuell zusammengestellten Reisen boomt laut Aussendung. Dabei handelt es sich um sehr individuell gestaltete Reisen für luxusaffine Kunden, die ganz spezielle Wünsche haben, die man weder von der Stange noch aus dem Katalog buchen kann. Angeboten werden Reisen im südlichen Afrika, wie etwa Botswana, Namibia, Ruanda, Uganda, Südafrika, etc., Australien, Neuseeland, Kanada und Alaska, Südamerika, Teile Asiens und Island.
Als jüngsten Trend im Luxusbereich nennt airtours "Wellbeing". Dazu zählen zum Beispiel: Innehalte-Stunden, Religionen kennenlernen, Seminare besuchen. Es geht um neue Erfahrungen und tiefgründige, außergewöhnliche Begegnungen. Etwa eine Erlebnisreise durch das kleine Himalaya-Königreich Bhutan, in ein abgeschiedenes Land voller Spiritualität, Schönheit und Tradition. Es gibt dort erstklassige Lodges namhafter Luxusmarken wie Six Senses, Aman und Como.
Der Fokus im Produktportfolio liegt künftig ausschließlich auf Hotelpartner und Unterkünfte im oberen Luxussegment. Außerdem sollen Luxusreisende zusätzliche Annehmlichkeiten, wie telefonische Erreichbarkeit der persönlichen airtours-Gästebetreuung vor Ort rund um die Uhr, Bahnanreise zum Abflughafen in der 1. Klasse, Privattransfer am Zielort, Gepäck-Abhol-Service ab 15.000 Euro Reisepreis derzeit für die Abflughäfen Berlin, Frankfurt und München, airtours Chauffeurservice ab 20.000 Euro Reisepreis bis 100 Kilometer, weitere Kilometer können hinzugebucht werden sowie ab 10.000 Euro-Buchungen Loungenutzung an diversen Flughäfen, erhalten.