51 Millionen Euro Passiva
Traditionsunternehmen Palmers ist insolvent

Der Textilhersteller mit mehr als 500 Beschäftigten hat ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung beantragt und strebt eine Fortführung an. Zudem sollen ausständige Gehälter zeitnah ausbezahlt werden.

Die Palmers Textil AG hat am Donnerstag (13. Februar) beim Landesgericht Wiener Neustadt einen Antrag auf Einleitung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung eingebracht. Laut eigenen Angaben strebt das Traditionsunternehmen mit Sitz in Wiener Neudorf eine "nachhaltige Fortführung" an. Die Unternehmensführung sei zu diesem Schritt gezwungen, weil erforderliche Kapitalzuflüsse nicht zeitgerecht erfolgten, heißt es in einer Mitteilung.

Im Sanierungsplan werden die zu berücksichtigenden Verbindlichkeiten mit rund 51 Millionen Euro beziffert. Für eine positive Fortbestandsprognose per Ende Jänner 2025 wären laut Palmers zeitnahe erhebliche liquide Mittel notwendig gewesen. Es sei versucht worden, Investor:innen zu gewinnen, die zur Finanzierung beitragen. Dies sei – wider Erwarten – nicht in der Kürze der Zeit gelungen, weshalb nun ein Antrag auf Einleitung eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung eingebracht wurde, so das Unternehmen. Laut KSV1870 sind von der Insolvenz rund 500 Gläubiger:innen und 539 Dienstnehmer:innen betroffen. Kündigungen seien zwar nicht geplant, dennoch wurden alle Mitarbeiter:innen vorsorglich beim AMS angemeldet.

Ausständige Gehälter und Sanierungschancen

Weiters heißte es in der Mitteilung: "Die Palmers Textil AG ist bereits in enger Abstimmung mit den Interessensvertretungen der Arbeitnehmer:innen und arbeitet mit Hochdruck an einer zeitnahen Auszahlung der noch ausständigen Gehälter für die mehr als 500 Beschäftigten durch den Insolvenz-Entgelt-Fonds." 

Das Management sei zuversichtlich, dass im Rahmen des Sanierungsverfahrens das Unternehmen mittelfristig wieder auf Erfolgskurs gebracht werden kann sowie die laufenden Investorengespräche erfolgreich abgeschlossen werden können. Die bereits im vergangenen Jahr eingeleiteten Restrukturierungs- und Sanierungsmaßnahmen hinsichtlich der Kostensenkung und Profitabilität sowie Digitalisierung und Neu-Positionierung der Marke sollen weiterverfolgt werden.

Den Gläubiger:innen wird im Rahmen des Sanierungsplans eine Quote von 30 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren, angeboten. "Der KSV1870 steht den Sanierungsbestrebungen grundsätzlich positiv gegenüber. Ob die Sanierungsbestrebungen tatsächlich aufrechterhalten werden können, wird der zu bestellende Sanierungsverwalter rasch zu prüfen haben", so Alexander Greifeneder vom KSV1870.

www.palmers.at

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