22. Safer Internet Day
Heimische Influencer klären über Online-Sicherheit auf

Bereits zum 22. Mal ruft der Safer Internet Day zu einem verantwortungsvollen Verhalten im Internet auf. Eigens dafür haben sieben heimische Creators YouTube-Videos erstellt, in denen sie Tipps und Tricks geben und u. a. zeigen, wie sich User:innen vor Phishing schützen können, wie sie KI-generierte Bilder erkennen und welche Google Tools verwendet werden können. Obendrein präsentiert saferinternet.at eine Studie zum Thema "Sexuelle Belästigung online".

Das Internet ist aus dem heutigen, alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Das zeigen auch Daten von Statista: Waren es um die Jahrtausendwende etwa 40 Prozent der österreichischen Bevölkerung ab 14 Jahren, die das Internet nutzten, sind es heute schon rund 95 Prozent. Besonders jüngere Österreicher:innen verwenden das World Wide Web – am häufigsten über das Smartphone. Mit der zunehmenden Verwendung des Internets vermehren sich allerdings auch die Probleme. So können etwa Surfverhalten und Daten relativ leicht ausspioniert werden, wenn man sich nicht schützt. Manchmal kursieren aber auch Informationen im Netz, die nicht genau überprüfbar sind – Stichwort: Fake News – oder Phishing-Fälle treten auf, bei denen persönliche Daten gestohlen werden. Um über all diese Gefahren aufzuklären und sich für ein verantwortungsvolles Verhalten im Internet einzusetzen, wurde der Safer Internet Day ins Leben gerufen. Dieser geht heuer am 11. Februar bereits in die 22. Runde und steht in diesem Jahr unter dem Motto "Together for a better Internet". Der Safer Internet Day, der mit dem Hashtag "SID2025AT" versehen ist, wird vom Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie dem Bundeskanzleramt veranstaltet. 

Zusammenarbeit mit Content-Creators

Im Rahmen des Aktionstages informieren daher Google und YouTube Austria über Online-Sicherheit mit Unterstützung von Gemini und Google KI-Tools. Um vor allem Kinder und Jugendliche für das Thema Internetsicherheit zu sensibilisieren, wird dabei auf die Zusammenarbeit mit YouTuber:innen mit Reichweiten von bis zu mehreren Millionen Abonnent:innen gesetzt. Sieben heimische Creators haben eigens für den Safer Internet Day Shorts-Videos erstellt, in denen sie wertvolle Tipps und Tricks für einen sicheren Umgang im Netz geben. Sie zeigen unter anderem, wie sich User:innen vor Phishing schützen können, wie man KI-generierte Bilder erkennt und welche Google Tools verwendet werden können.

Mit dem Thema "Wie man sich vor Online-Gefahren schützen kann" sowie mit dem Tool "Gemini" bzw. "Gemini Live" beschäftigen sich die YouTuberinnen LauraFalquez (Laura Falquez, 2.010 Abonnent:innen) und JustBecci (Rebecca Raschun, 11.000 Abonnent:innen). Mithilfe von Google Lens zum Thema "KI-Bilder erkennen" sprechen dandylearns (Lara Holzmann, 97.200 Abonnent:innen), AustrianBrickFan (Holger Wennmann, 1,74 Mio. Abonnent:innen) und lisasophiethoma (Lisa Stejskal, 22.900 Abonnent:innen). Mit Phishing sowie den Tools Google Lens sowie Gemini beschäftigen sich wiederum LuigiKid Gaming (René Wurz, 1,32 Mio. Abonnent:innen) und maqaroon (Joanna Zhou, 4,07 Mio. Abonnent:innen). 

Drei Tipps von Google Austria für den Safer Internet Day 2025 sehen Sie in der Infobox. 

Sexuelle Belästigung im Internet

Anlässlich des 22. Safer Internet Days präsentiert außerdem die EU-Initiative saferinternet.at eine aktuelle Studie zum Thema "Sexuelle Belästigung online". Diese wurde gemeinsam mit dem Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT), die ISPA – Internet Service Providers Austria – und Rat auf Draht umgesetzt. Dafür wurden 405 österreichische Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 17 Jahren befragt. Zusätzlich wurden vertiefende Fokusgruppen in Schulen durchgeführt sowie ausgewählte Expert:innen interviewt. Die Ergebnisse zeigen, dass für viele Kinder und Jugendliche in Österreich sexuelle Belästigung im Internet Alltag ist. Beinahe 40 Prozent der elf bis 17-Jährigen sind laut Erhebung damit konfrontiert. "Die Ergebnisse zeigen eine beunruhigende Entwicklung und dringenden Handlungsbedarf auf. Erforderlich sind vor allem verstärkte Präventionsmaßnahme", so Barbara Buchegger, pädagogische Leiterin von saferinternet.at.

So waren laut Studie bereits 38 Prozent der Jugendlichen zumindest einmal mit Formen sexueller Belästigung im Internet konfrontiert – dazu zählen anzügliche Kommentare, intime Fragen oder die Aufforderung, Nacktbilder zu versenden. Ganze zehn Prozent der Befragten gaben an, online oft oder sogar sehr oft von sexueller Belästigung betroffen zu sein. Und auch bei den elf bis 14-Jährigen zeigt sich ein erschreckendes Ergebnis: mehr als ein Viertel, sprich 28 Prozent, sah sich mit sexueller Belästigung im Internet konfrontiert. Bei den älteren Altersgruppen, das heißt 15- bis 17-Jährige, sind es sogar 51 Prozent. Dabei haben weibliche Jugendliche (mehr als 50 Prozent) häufiger Erfahrung mit sexueller Belästigung gemacht als männliche (rund ein Viertel). Auch zeigt sich, dass mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) davon ausgeht, dass Kinder bereits im Volksschulalter online von sexueller Belästigung betroffen sind. In erster Linie finden diese Übergriffe in sozialen Netzwerken statt, gefolgt von Messengern und Onlinespielen. Beunruhigend ist dabei, dass knapp ein Drittel der Befragten sexuelle Belästigung als "normal" beurteilt. So nennen viele der Jugendlichen die Erfahrung "Teil der digitalen Lebenswelt". 

Rolle von Sexting und Nacktbildern

Der Austausch von Nacktbildern passiert nicht immer einvernehmlich oder freiwillig. Das zeigt auch die Studie. 42 Prozent der Befragten haben demnach in ihrem Umfeld schon wahrgenommen, dass Nacktfotos ohne Zustimmung weitergeschickt oder veröffentlicht wurden. Fünf Prozent haben angegeben, selbst davon betroffen zu sein. Das kann gravierende Folgen haben, wie Birgit Satke, Leiterin von Rat auf Draht, weiß: "In vielen Fällen werden die Betroffenen stigmatisiert, gemobbt und sehen einen Schulwechsel oft als letzten Ausweg, wie die Leidtragenden selbst berichten." Weiters haben 14 Prozent ausgesagt, selbst schon mal Nacktbilder von sich verschickt zu haben – allerdings sind sich viele Betroffene auf Nachfrage unsicher, ob die Entscheidung tatsächlich freiwillig war. "Dieses Ergebnis verdeutlicht, dass es vielen Kindern und Jugendlichen schwerfällt, ihre persönlichen Grenzen aufzuzeigen und Nein zu sagen", erklärt Buchegger. Ebenfalls erschreckend: sechs Prozent der Befragten haben ebenfalls ausgesagt, dass sie schon einmal heimlich in einer intimen Situation gefilmt wurden – zum Beispiel beim Sex, auf der Toilette oder beim Umziehen. 

Aus der Studie geht auch hervor, dass 65 Prozent überzeugt sind, dass Kinder und Jugendliche mit Nacktbildern erpresst und somit Opfer von Sextortion werden. Das bestätigt auch die Beratungsstelle Rat auf Draht. "Besonders viele Beratungsanfragen kommen von Sextortion-Opfern, insbesondere von männlichen Kindern und Jugendlichen. Auch werden diese immer häufiger mit KI-generierten Inhalten erpresst. Auffallend ist, dass die Betroffenen immer jünger werden", berichtet Satke. Betroffen macht hingegen, dass die Hälfte der befragten Kinder und Jugendlichen Täter-Opfer-Umkehr betreiben und meinen, Personen, die Nacktfotos versenden, seien selbst schuld, wenn diese weiter verbreitet werden. Diese Haltung unterstreicht die Notwendigkeit von Aufklärungs- und Präventionsarbeit, "denn schuld sind immer die Täter:innen, die solche Bilder unerlaubterweise weiterleiten. Jugendlichen ist kaum bewusst, dass eine Verbreitung von Nacktbildern ohne Zustimmung strafrechtlich relevant sein und juristische Folgen nach sich ziehen kann", betont Stefan Ebenberger, Generalsekretär der ISPA – Internet Service Providers Austria. Jugendlichen fehlt oft das Wissen darüber, unter welchen Umständen sie solche Aufnahmen selbst besitzen beziehungsweise weiterschicken dürfen. 

Eine Broschüre (zu finden hier) von saferinternet.at klärt über strafrechtliche Konsequenzen auf und bietet Informationen für Betroffene sowie präventive Maßnahmen. 

Umgang mit sexueller Belästigung 

Darüber hinaus beschäftigt sich die Studie auch damit, wie Kinder und Jugendliche auf unangenehme sexuelle Fragen reagieren – zwei Drittel ignorieren sie, 57 Prozent blockieren die Person und nur 39 Prozent melden den Account auf der jeweiligen Plattform. Wobei aus der Fokusgruppe hervorging, dass Betroffene nur wenig Vertrauen in das Meldeverfahren haben und das Vorgehen als wenig zielführend empfinden. "Die Meldemechanismen tragen dazu bei, dass Accounts, die andere belästigen, schneller entfernt werden. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass die Meldemechanismen von einem Großteil der Jugendlichen genutzt werden. Dabei melden die weiblichen und die jüngeren Befragten mehr als die männlichen bzw. älteren. Jetzt gilt es, das Vertrauen in die effektiven Meldemechanismen weiter zu stärken, damit sich noch mehr Betroffene direkt an die Plattformen wenden", erklärt Ebenberger

Deutlich wird durch die Studie allerdings, dass umfassende Präventionsmaßnahmen gefragt sind. Vor allem weibliche Jugendliche, die sexuelle Belästigung stärker wahrnehmen als männliche, wünschen sich eine bessere Aufklärung zu diesem Thema. So hätten 61 Prozent von ihnen gerne mehr Informationen, wie sie sich vor solchen Übergriffen schützen können – bei den männlichen Befragten sind es 46 Prozent. Als wichtigster Ort der Aufklärung wird die Schule angesehen. 

www.saferinternet.at

www.google.at

www.youtube.com

www.rataufdraht.at

Tipps von Google Austria

  • unbedingt den persönlichen Google Account wieder einem Sicherheitscheck unterziehen – gerne öfter als einmal im Jahr!
  • mit dem Phishing Quiz von Google Jigsaw seine Online-Sicherheits-Expertise checken
  • mal wieder ins Google Sicherheitscenter reinschauen, leicht erreichbar unter safety.google 

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