Am Freitag verwandelte sich das Wiener Rathaus einmal mehr zur Bühne für den sommerlichen Traditionsball des Presseclub Concordia. Mit dem Concordia Ball wollte die Medien-, Kunst- und Kulturbranche gemeinsam mit dem Ballpublikum aus über 50 Ländern auch in diesem Jahr ein kräftiges Zeichen für den freien Journalismus setzen. Passend dazu kommt der Erlös dem "Rechtsdienst Journalismus" zugute, der Journalist:innen zur Stärkung freier Berichterstattung mit juristischer Expertise unterstützt.
Concordia heißt "Eintracht", und das Verbindende des Concordia Balls mache ihn den Veranstalter:innen zufolge so besonders: Er vereine Journalist:innen mit dem Publikum, die Tradition mit dem Blick in die Zukunft, das typisch Wienerische mit internationalem Flair – und natürlich das Wort mit dem Tanz, dem Herzstück des Ballvergnügens.
"Who is Who" der Branche
Im Ambiente der Festsäle und des Arkadenhofs des Wiener Rathauses wurden den Gästen gute Unterhaltung und viele Programmhighlights geboten. Beim Concordia Ball gibt sich traditionell das "Who is Who" der heimischen und internationalen Medienbranche die Ehre; insgesamt war die Gästeschar jedoch bunt gemischt. Medienschaffende und Journalist:innen zählten ebenso zum Publikum wie Kunst- und Kulturschaffende, Vertreter:innen von Institutionen und der demokratiepolitisch engagierten Zivilgesellschaft, der Wirtschaft, der Politik sowie Freunden der Wiener Ballkultur. Bemerkenswert war auch der große Andrang des jungen Publikums. Das zeige, dass auch die Jugend begeistert sei vom Motto "Tanzen für die Pressefreiheit".
"Fest für den freien Journalismus"
Im Rahmen der Eröffnung erklärte Concordia Präsident Andreas Koller: "Je effizienter sich Unfug als Nachricht tarnt, desto wichtiger sind professionelle Journalist:innen, die Sinn von Unsinn sowie echte Nachrichten von Info-Müll unterscheiden. Unsere Gesellschaft braucht qualitätsvollen, professionellen Journalismus, denn ohne diesen stirbt die Demokratie. Denn wir wissen: Eine Demokratie, die ihre Medien knebelt, hört auf, eine Demokratie zu sein."
Concordia Generalsekretärin Daniela Kraus unterstrich: "Gerade heute ist es wichtig, gemeinsam ein Zeichen für den freien Journalismus zu setzen. Mit dem Concordia Ball macht sich die Concordia mit gepflegter Festkultur für Pressefreiheit und Meinungsvielfalt stark. Bei aller Ernsthaftigkeit des Anliegens ist der Ball als 'Fest für den freien Journalismus' etwas ganz Besonderes: Er verbindet Menschen, die Pressefreiheit, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie für notwendige Voraussetzungen des guten Zusammenlebens halten und genießt als traditionsreicher und zeitgemäßer Sommerball dank des wunderschönen Ambientes im Wiener Rathaus Kultstatus."
Ballhighlights
Für die Moderation der Eröffnungszeremonie konnte 2024 wieder ORF III-Chefredakteurin Lou Lorenz-Dittlbacher gewonnen werden, die die Gäste durch den Abend führte und dabei ebenfalls die Bedeutung des freien Journalismus für unsere Gesellschaft und unsere Demokratie hervorhob. Für die Programmpräsentation sowie die Eröffnung durch die Jungdamen und -herren zeichnete Tanzmeister Chris Lachmuth von der Tanzschule Chris verantwortlich. Die Gestaltung des Debütantinnen-Haarschmucks stammte neuerlich von der bildenden Künstlerin Simone Bernert.
Die Balleröffnung stand 2024 wieder in Zusammenhang mit der Historie der Concordia: Wienerlied-Ikone Agnes Palmisano interpretierte den Schlager "Schöne Adrienne" von Hermann Leopoldi aus dem Jahr 1925, der das damals weltneue Medium Radio feiert. Neu waren außerdem die Klänge der Eröffnungsfanfare: Die Auftragskomposition "Festfanfare für den freien Journalismus" des österreichischen Komponisten und Arrangeurs Pavel Singer erlebte beim Concordia Ball 2024 ihre Uraufführung. Die Ballspenden zeitgenössischer Künstler:innen kommentieren traditionell das Zeitgeschehen. Im heurigen Jahr setzte diese der Künstler und Karikaturist Gerhard Haderer um. Produktion und Ausstattung stammten von Claudia Spitz und Emilie Kleinszig.
Als Ballmeisterin fungierte 2024 erneut Event- und PR-Managerin Deborah Grumberg, die feststellt: "Es freut mich außerordentlich, dass der Concordia Ball auch bei jungen und internationalen Gästen so großen Anklang findet. Das beachtliche Sponsoringinteresse zeigt, dass nicht nur die Wiener Ballkultur, sondern auch die Anliegen des Presseclub Concordia für hochwertigen und unabhängigen Journalismus in Österreich geteilt und unterstützt werden."
Tanzmusik in den Sälen des Rathauses und Disco im Arkadenhof
Optisch bot sich den Besucher:innen ein stilvolles Bild mit Damen im bodenlangen Abendkleid oder großer Ballrobe und den Herren in Frack, Smoking, Abendanzug und Gala-Uniform. Die Gäste flanierten im Wiener Rathaus von Saal zu Saal und konnten den ganzen Abend lang tanzen: zu Musik im Stil der klassischen Standardtänze, Swingtime, Latin und einer 70er-Retroband. Hinzu kam die Disco im Arkadenhof. Ein Höhepunkt war auch die Quadrille.
Für das Tanzvergnügen im Festsaal sorgten das Wiener Opernball Orchester – heuer erstmals unter der Leitung von Andreas Spörri – und das pt art Orchester unter der Leitung von Norbert Hebertinger. Im Arkadenhof bespielten mehrere DJs sowie die Live-Band "The Bad Powells" den Disco Floor und sorgten damit Outdoor unter freiem Himmel für ausgelassene Stimmung. Mit schwungvollem Boogie Woogie & Evergreens unterhielt das Charly Hloch-Trio, während Freund:innen lateinamerikanischer Rhythmen in der Latin Lounge mit DJ Steve Manera und DJ Andy Bachata auf ihre Kosten kamen.
Ehrengäste und Charity
Ehrengäste des Abends waren Stefan Niggemeier (deutscher Medienjournalist), Landtagspräsident Ernst Woller, Wolfgang Bogensberger (amtsführender Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission), Concordia-Präsident Andreas Koller (Salzburger Nachrichten), die Vize-Präsident:innen Petra Stuiber (stv. Chefredakteurin Der Standard) und Helmut Spudich sowie aus dem Concordia-Vorstand Kurier-Herausgeberin Martina Salomon, Dieter Bornemann (ORF), Eva Linsinger (profil) und Wolfgang Sablatnig (Tiroler Tageszeitung). Medien, Kultur und Wissenschaft waren u.a. vertreten durch APA-Chefredakteurin Maria Scholl, Claudia Dannhauser (Vorsitzende der Vereinigung der Parlamentsredakteure), Roland Geyer (Johann Strauß-Festjahr 2025), Barbara Haas (Kleine Zeitung), Robert Menasse (Autor), Clemens Pig (Geschäftsführer der APA), Rainer Schüller und Nana Siebert aus der Chefredaktion des Standard, Harald Sicheritz (Regisseur und Drehbuchautor), Anna Sporrer (VwGH), Emmerich Talós und Nikolaus Forgó (Universität Wien), Roland Treichler (profil), Christian Traunwieser (Magenta), Eva Weissenberger (WKO).
Schon seit seiner Premiere im Jahr 1863 eine Benefizveranstaltung, ist der Concordia Ball heute ein Charity Event für den "Rechtsdienst Journalismus". Dieses in Österreich einzigartige Programm unterstützt Journalist:innen zur Stärkung der freien Berichterstattung mit juristischer Expertise – ein Angebot, das angesichts steigender Bedrohungen der Pressefreiheit immer mehr an Bedeutung gewinne, so die Veranstalter:innen. Passend dazu lautete die Botschaft des Abends: "Ein Hoch auf die Meinungsvielfalt, den Journalismus und die Pressefreiheit."
LEADERSNET war am Concordia Ball. Fotos sehen Sie hier.
www.concordiaball.at
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