Jetzt ist auch Interio insolvent: 78 Mitarbeiter betroffen

| Tobias Seifried 
| 10.01.2024

In Österreich ist ein weiterer Möbelhändler mit mehreren Standorten in eine Millionenpleite geschlittert.

Die Insolvenz von kika/Leiner war im Vorjahr sicher die bedeutendste in der Möbelbranche. Leider setzt sich die Insolvenzwelle in diesem Segment Anfang 2024 fort. Mit Interio ist ein weiterer großer Player in die Pleite geschlittert. Wie der KSV1870 mitteilt, wurde über das Vermögen der hinter Interio stehenden Firma "Magazin 07 Möbel und Einrichtungen Vertriebsgesellschaft m. b. H." ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet.

Sieben Standorte

Das niederösterreichische Möbelhaus mit Sitz in Vösendorf betreibt sieben Standorte, von denen sich zwei in Wien befinden - in der Mariahilfer Straße (6. Bezirk) sowie im Einkaufszentrum Q19 (19. Bezirk). Von der Insolvenz sind laut dem Kreditschutzverband 78 Mitarbeiter:innen und rund 110 Gläubiger:innen betroffen. Dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) zufolge stehen Aktiva in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro (Liquidationswert) Passiva in Höhe von rund 9,4 Millionen Euro entgegen.

Ursachen für die Pleite waren laut KSV1870 erhebliche Umsatzeinbußen infolge der Corona-Pandemie sowie der allgemeine Kaufkraftverlust von Konsument:innen als Folge der Teuerungswelle.

Fortführung angestrebt

Die Magazin 07 Möbel und Einrichtungen Vertriebsgesellschaft m. b. H. strebt eine Fortführung an. Laut Sanierungsplan wird den Gläubiger:innen eine 20-prozentige Quote, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, angeboten. Die Quote soll aus den Überschüssen im Zuge der Fortführung von Interio finanziert werden.

Als Masseverwalterin wurde Maria-Christina Nau bestellt. Sie werde nun zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger:innen liegt und der vorgelegte Liquiditätsplan eingehalten werden kann, so der KSV1870.

www.ksv.at

www.akv.at

www.interio.at

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