Heimischem Tourismus wird im Sommer ein Nächtigungsrekord prophezeit

| Redaktion 
| 14.06.2023

Da die Mehrheit der Urlauber:innen laut WIFO aber den Sparstift ansetzen wird, dürfte es bei den Umsätzen zu keinem Plus kommen.

Nachdem die Saison im Winter 2021/22 aufgrund der Pandemie beeinträchtig war und der Rückstand gegenüber der Vorkrisenwintersaison 2019 bei über einem Drittel "Ankünfte" bzw. gut einem Viertel "Nächtigungen" lag, war vor Beginn des letzten Winters die Sorge groß, dass die hohe Inflation die Erholung der österreichischen Tourismuswirtschaft weiter verzögern würde.

Umfragen zum Urlaubsverhalten bestätigten auch, dass die Urlaubsplanung bei inländischen wie auch deutschen Gästen von der Teuerung beeinflusst wurde.

Rund 69,3 Millionen Nächtigungen

Letztendlich kam es aber zu keinen nennenswerten Einschränkungen der Reisedauer und -häufigkeit, sodass die Zahl der Gäste und Nächtigungen kräftig zulegte. Mit knapp 19 Millionen Ankünften und rund 69,3 Millionen Nächtigungen zog die Nachfrage nach Urlaubsaufenthalten in Österreich im Winter 2022/23 kräftig an (+45,6 Prozent bzw. +31,5 Prozent im Vergleich zum Winter 2021/22). Auf die bisherigen Höchstwerte der Saison 2018/19 fehlten noch 7,1 Prozent der Ankünfte und 4,9 Prozent der Nächtigungen, womit das historisch drittbeste Winterergebnis erzielt wurde.

Rückgang bei den Umsätzen

Die Umsätze konnten mit den Nächtigungen jedoch nicht Schritt halten. Nach einer Schätzung des WIFO rund um WIFO-Chef Gabriel Felbermayr, stiegen die Umsätze im Vergleich zum Winter 2018/19 nominell zwar um +9,3 Prozent (auf 16,5 Milliarden Euro), preisbereinigt ergibt sich daraus aber ein Rückgang von etwas über 13 Prozent. Die Gäste erhöhten zwar ihre Urlaubsbudgets in Reaktion auf die Teuerung, eine vollständige Kompensation der höheren Preise fand jedoch nicht statt.

Gute Buchungslage für den Sommer

Die österreichische Tourismuswirtschaft blickt im Moment sehr positiv auf den Sommer 2023. Die Daten des WIFO-Konjunkturtests zur Einschätzung der zukünftigen Geschäftslage in Beherbergung und Gastronomie zeigten im bisherigen Verlauf des Jahres deutlich nach oben. Gästebefragungen in Österreich sowie auf wichtigen Quellenmärkten wie Deutschland und den Niederladen zeigen ebenfalls positive Aussichtungen für die Sommersaison.
Der Trend zur Sparsamkeit im Urlaub ist jedoch nach wie vor zu beobachten – die reale Umsatzentwicklung wird also auch im Sommer hinter jener von Ankünften und Nächtigungen zurückbleiben. Der erwartete Anstieg der Nachfrage wird vor allem von Gästen ausländischer Märkte getragen, inländische Gäste wird es wieder verstärkt ins Ausland ziehen.

Auf Basis dieser Informationen sollen gut 80 Millionen Nächtigungen in der kommenden Sommersaison und somit ein neuer Nächtigungshöchstwert erzielt werden.

www.wifo.ac.at

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