Engpässe bei Computerchips für Autos wird noch Jahre anhalten

| Redaktion 
| 16.10.2022

Der jährlich steigende Bedarf ist nur einer der Gründe für den Mangel.

Der derzeit rückläufige Absatz bei Elektroautos hat nicht nur mit den hohen Strompreisen zu tun, sondern auch mit einer Vielzahl an anderen Faktoren, etwa der eklatante Mangel an Lkw-Fahrern, die den Autohäusern die neuen Fahrzeuge liefern, aber auch fehlende Kabelbäume und Computerchips. Bei Letzteren wird der Bedarf der Hersteller immer größer, auch ganz ohne die aktuellen Schwierigkeiten in der Produktion sowie bei den Lieferketten.

Bedarfswachstum von neun Prozent jährlich

Wie eine Studie der Boston Consulting Group (BCG) zeigt, wächst der automobile Bedarf für Halbleiter bis 2030 um neun Prozent jährlich. Denn nicht nur der globale Autoabsatz lege zu (von aktuell 79 Millionen Autos auf 94 Mio. im Jahr 2030), sondern auch die Menge an Halbleitern in Fahrzeugen steige signifikant (um sieben Prozent pro Jahr) aufgrund der zunehmenden Verbreitung von Elektroautos und Fahrassistenzsystemen. E-Autos benötigen mehr Chips, vor allem im Antriebsstrang.

Chipengpässe noch bis 2026

Die Chipengpässe werden laut Studie die Autoindustrie daher teilweise noch bis 2026 begleiten. Zugleich weisen die Autoren aber darauf hin, dass die Hälfte der künftigen Fertigungskapazitäten in China geplant sei, was erhebliche geopolitische, aber auch Risiken für die Hersteller darstelle.

Die USA hätten dieses Problem erkannt und wollen den Ausbau der Chip-Produktion im Land durch Subventionen beschleunigen. Branchengrößen kündigten bereits hohe Investitionen an. "Die globalen Halbleiter-Engpässe haben auch die in Amerika hergestellten Autos teurer gemacht. Wir müssen die Chips in Amerika herstellen", sagte etwa US-Präsident Biden. Zudem beschloss die Regierung in der Vorwoche Exportbeschränkungen für Chips.

In der EU wiederum wurde im Februar der "European Chips Act" beschlossen. Dieser ermöglicht milliardenschwere Subventionen aus öffentlicher und privater Hand. Intel beschloss daraufhin, für 17 Mrd. Euro ein Chip-Areal in Magdeburg zu bauen. Andere Hersteller wollen nachziehen.

www.bcg.com

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