Im Juni haben sich das Europäische Parlament und die EU-Regierungen darauf geeinigt, dass ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen und Lieferwagen innerhalb der Europäischen Union verkauft werden dürfen. Das endgültige Gesetz wird voraussichtlich im Herbst 2022 verabschiedet.
Obwohl damit eine Hintertür für mit E-Fuels betriebene Fahrzeuge offenbleibt, wollen die meisten großen Hersteller dann nur noch auf Elektroautos setzen. Das können batterieelektrische Pkw oder welche mit Brennstoffzelle sein. Doch zahlreiche Autobauer wollen auf die vorgegebene "Deadline" nicht warten und in den Ländern der Europäischen Union bzw. ganz Europa (deutlich) früher auf den Verkauf von Benzinern und Dieselautos verzichten. Einige wollen die Frist bis zum Schluss ausreizen und wenige haben noch kein genaues Datum für den Ausstieg fixiert.
Jaguar und DS machen als erste Schluss
LEADERSNET hat sich angesehen, wann welche Marke hierzulande nur noch Elektroautos verkaufen bzw. die Transformation zur reinen E-Marke schaffen will (alphabetisch gereiht):
- Alfa Romeo: ab 2027
- Audi: ab 2033
- Cupra: bis spätestens 2030
- DS Automobiles: ab 2024
- Fiat: ab 2027
- Ford: ab 2030
- Hyundai: bis 2035
- Jaguar: ab 2025
- Kia: bis 2035
- Lexus: bis 2030
- Mercedes: bis 2030
- Mini: ab Anfang der 2030er-Jahre
- Opel: ab 2028
- Peugeot: bis 2030
- Renault: bis 2030
- Rolls-Royce: bis 2030
- Toyota: bis 2035
- Volvo: ab 2030
- VW: bis spätestens 2035
Bei Porsche ist die Lage etwas verzwickt. Eigentlich will auch der SUV- und Sportwagenbauer ab 2030 nur noch Elektroautos verkaufen. Hier gibt es jedoch eine Ausnahme: Die Markenikone 911 soll auch künftig auf den klassischen Boxermotor setzen, nach 2030 aber nur noch mit E-Fuels betrieben werden. Dafür hat Porsche bereits eine Produktionsanlage in Südamerika aufgebaut.
Ausstieg noch nicht fixiert
Folgende Autobauer haben noch kein genaues Datum für den Abschied vom Verbrennungsmotor kommuniziert (alphabetisch gereiht):
- BMW
- Citroën
- Jeep
- Mazda
- Mitsubishi
- Nissan
- Skoda
- Seat
- Suzuki
Fazit
Egal wie man dazu steht, in der Europäischen Union wurde das Ende der Verbrennungsmotoren bereits eingeleitet. So haben jene Hersteller, die ein Datum für den Umstieg auf Elektroautos angekündigt haben, aktuell über 80 Prozent Marktanteil. Und aufgrund der strengen Vorgaben werden auch die restlichen Autobauer den Umstieg vollziehen müssen. Denn ein Verkaufsverbot auf einem derart großen Markt kann sich kein Unternehmen leisten.
Inwieweit sich E-Fuels und Brennstoffzellen im Pkw-Bereich durchsetzen können, bleibt abzuwarten. Bei Ersteren hapert es aktuell am Wirkungsgrad, bei Zweiteren an der Tankstelleninfrastruktur. Für Bestandsfahrzeuge und den Schwerlastbereich dürften diese Technologien aber eine wichtige Rolle spielen, um die globalen und EU-weiten Klimaziele zu erreichen. Bei Privatautos scheinen sich Politik und Industrie aber mittlerweile großteils für den batterieelektrischen Antrieb entschieden zu haben. Doch auch hier muss in den nächsten Jahren noch viel geschehen, damit die Kund:innen mitziehen. Zu den wichtigsten Punkten zählen u.a. transparente Preisausschreibungen an Ladestationen, vereinfachte Zahlmethoden, massiver Ausbau der Ladeinfrastruktur, weniger Hürden beim Einbau von Wallboxen für Mieter:innen und Besitzer:innen von Eigentumswohnungen, höhere Reichweiten, kürzere Ladezeiten sowie günstigere Preise für Elektroautos.
www.european-union.europa.eu
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