Über 90 Grad: Passagiere schlagen Zugfenster ein

Nach vier Stunden befreiten sich die Insassen eines stehengebliebenen Hochgeschwindigkeitszuges selbst und retteten so Leben. In der Garnitur herrschten Saunatemperaturen.

"Jahrhundertsommer" ist ein nach wie vor positiv besetzter Begriff. Man denkt an Meerrauschen, planschende Kinder und ein Eis im kühlen Schatten. Aber: Zu viel Hitze kann gefährlich werden. Das mussten jetzt 750 Passagiere in einem Schnellzug von Paris nach Amsterdam feststellen. Kurz nach der Abfahrt blieb dieser wegen eines Stromausfalls mehrere Stunden stehen.

Durch die Stromunterbrechung fiel auch die Klimaanlage aus. Das die Garnitur aber auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke stand, durften die Passagiere den Zug nicht verlassen.

 Eine Mutter schickte schließlich via Twitter einen Hilferuf an die französische Botschaft: "In diesem Zug - Thalys 9369 außerhalb von Paris/Gar de Nord - herrschen 120 Grad. Die Leute sind krank und fallen in Ohnmacht. Draußen sind es über 40 Grad und man lässt uns weder Fenster noch Türen öffnen noch die Toilette benutzen. Keine Klimaanlage. Der Zug hat eine Panne und ist schon über 2 Stunden unterwegs. Brauchen jetzt Hilfe!"

Auf einem Video, das im inneren der Garnitur gefilmt wurde sieht man bereits deutliche Rötungen an der Haut der Passagiere. Bilder die man sonst aus der Sauna kennt – nur dass man diese jederzeit verlassen und sich kalt abduschen kann.

Luft wird knapp

Als es immer stickiger und chaotischer wurde, reichte es den Passagieren, sie schlugen mehrere Scheiben ein, um irgendwie frische Luft in den Zug hereinzulassen. Erst nach ganzen vier Stunden durften die Menschen den glühend heißen Zug verlassen. Laut ersten Informationen wurde niemand verletzt, es handelte sich allerdings um eine äußerst gefährliche Situation.

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