Die "Lange Nacht der Elektromobilität" feiert ihre Premiere

An zwei Abenden lassen österreichweit 1.200 Autohändler ihre Pforten offen und informieren über alle Themen zu elektrifizierten Fahrzeugen.

Da Österreichs größte Automesse, die Vienna Autoshow, pandemiebedingt 2021 und 2022 abgesagt werden musste, hat sich die Branche etwas Neues einfallen lassen. Konkret haben die österreichischen Automobilimporteure am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz ein laut eigenen Angaben "in dieser Form noch nie dagewesenes Projekt" vorgestellt. So soll am 5. und 6. Mai 2002 erstmals die "Lange Nacht der Elektromobilität" österreichweit stattfinden. 23 Automarken (siehe Infobox) werden bei dieser Aktion dabei sein.

"Angelehnt an vergleichbare namensähnliche Aktionen ('Lange Nacht der Kirchen' oder 'Lange Nacht der Museen', Anm. der Redaktion) wird bei über 1.200 Autohäusern an diesen beiden Abenden ein neues markenübergreifendes Konzept verfolgt. Die teilnehmenden Autohäuser bieten an diesen beiden Abenden die Möglichkeit, in festlicher und abendlicher Stimmung sich rund um das Thema Elektromobilität zu informieren. Während die Kund:innen mit Erfrischungen und Snacks verwöhnt werden, können sie die innovativsten, modernsten und saubersten Fahrzeugmodelle besichtigen. Und davon gibt es immer mehr und eine immer größere Auswahl. So gut wie alle Autohersteller haben sich verpflichtet, die strengen EU-Flottenziele zu erfüllen und bringen daher zahlreiche neue elektrifizierte Modelle auf den Markt. Vom Supersportflitzer über Kleinfahrzeuge hin zu Transportern und Kleinbussen – man kann sich bei dem Händler seiner Wahl einen guten Überblick darüber verschaffen, was die Zukunft bringt" so Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure.

Elektrifizierte Fahrzeuge im Mittelpunkt

Der Fokus liege ganz klar auf elektrifizierten Modellen und zeige, dass Individualverkehr und Umweltschutz kein Widerspruch seien. Besucher:innen können sich also aus erster Hand über Hybrid-, Plug-in-Hybrid- und reine Elektroautos informieren. Alle teilnehmenden Händler:innen haben an den beiden Tagen bis mindestens 21:00 Uhr geöffnet. Je nach Verfügbarkeit der Modelle werden in größeren Autohäusern auch Probefahrten möglich sein. Ansonsten können sich Interessierte Termine für Testfahrten an anderen Tagen vereinbaren.

"Die Lange Nacht der Elektromobilität steht im Zeichen von Innovation, Nachhaltigkeit, Wandel und der übergreifenden Zusammenarbeit", sagt Klaus Edelsbrunner, Bundesgremialobmann des Fahrzeughandels. Dadurch werde abermals unterstrichen, dass die individuelle motorisierte Mobilität nicht im Widerspruch zum Klimaschutz stehe, sondern dass vielmehr ambitionierte Ziele gemeinsam leichter erreicht werden könnten. „Darüber hinaus erfüllen wir durch unsere Kompetenz und hohe Qualität in den Werkstätten als auch im Verkauf die Rolle des Beraters und Ratgebers für unsere Kund:innen", so Edelsbrunner.

Branche von Krisen hart getroffen

"Die Automobilbranche erlebt derzeit die herausforderndste Zeit seit langem", führte Kerle aus. "Die Transformation der Autoindustrie ist eine Jahrhundertaufgabe, daneben waren die letzten Jahre geprägt durch nicht enden wollende Krisen. Seit 2020 die Corona-Pandemie mit den Schließungen des Handels/der Schauräume sowie den unterbrochenen Lieferketten und Produktionsstopps in Folge der europaweiten Lockdowns. Hatte man im ersten Halbjahr 2021 im Autohandel noch so etwas wie Aufbruchsstimmung nach dem Krisenjahr 2020 gespürt, so wurde diese bald getrübt, als klar wurde, wie sehr die Automobilproduktion von Computerchips und anderen wesentlichen Zulieferteilen aus Asien abhängig ist. Die Nachfrage wäre und ist dagewesen, die Produkte waren und sind es nicht", so Kerle.

Das hätte dazu geführt, dass aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit zwar höhere Preise verlangt werden konnten und dieser Umstand erkläre die oftmals sehr hohen Ergebnisse vieler Konzerne. Die Leidtragenden wären aber die lokalen Händler:innen, die den Umsatzausfall nicht wettmachen könnten – und natürlich die Kund:innen, die lange Wartezeiten auf sich nehmen müssten. Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine habe dann die Situation für viele Hersteller nochmals verschärft. Die Ukraine sei ein Zentrum der Kabelbaum-Fertigung. Bei den Kabelbäumen handle es sich um ein komplexes und teils für jedes Fahrzeugmodell individuell angefertigtes Bauteil. Hier gäbe es kaum Lagerbestände, weshalb davon auszugehen sei, dass diese Krise noch länger andauere.

Auch deshalb sei die "Lange Nacht der Elektromobilität" laut Klaus Edelsbrunner für Autokäufer:innen hilfreich. Die Lieferfristen hängen nämlich stark von den Marken und Modellen ab. Die Händler:innen können Auskunft darüber geben, wie lange Kund:innen auf ein Fahrzeug warten müssen. Das könnten je nach Modell und Marke lediglich sechs Wochen oder sogar bis zu 18 Monate sein.

Individuelle motorisierte Mobilität müsse leistbar bleiben

Die Automobilindustrie bekenne sich zum Klimaschutz, betone aber auch immer wieder, dass die individuelle motorisierte Mobilität leistbar bleiben müsse, unterstrich der Branchensprecher. Dies sei in diesen schwierigen Zeiten eine Herausforderung – Thema Spritpreise. Man wolle darauf hinweisen, dass sich die Automobilwirtschaft ihrer Verantwortung bewusst ist und mit Hochdruck an sauberen und effizienten Technologien arbeite. „Von der „Langen Nacht der Elektromobilität" erwarte man sich ein starkes Signal pro Auto", so Kerle abschließend. (ts)

www.langenachtderelektromobilität.at

Teilnehmende Marken

Audi, BMW, Cupra, Dacia, Ford, Honda, Hyundai, Jaguar, Kia, Land Rover, Mazda, Mercedes, MG, MINI, Mitsubishi, Polestar, Porsche, Renault, Skoda, Suzuki, Toyota, Volvo, Volkswagen

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