Neuer E-Mercedes soll 1.000 Kilometer schaffen

Die mangelnde Ladeinfrastruktur gilt als zentrales Problem der Elektromobilität – hier will Mercedes-Benz ansetzen.

Viele potentielle Käufer eines E-Autos sorgen sich, ob sie es stets bis zur nächsten Ladesäule schaffen werden – ein bekanntes Problem beim Umstieg vom Verbrenner zum stromgetriebenen Fahrzeug. Mercedes-Benz antwortet auf diese Bedenken mit dem neuen Model "Vision EQXX".

Wichtiges Verkaufsargument

In einer Zeit, in der die Auflademöglichkeiten für Elektroautos im öffentlichen Verkehrsnetz noch immer zu wünschen übrig lassen, ist die Reichweite der Fahrzeuge ein wichtiges Verkaufsargument, mit der die Hersteller punkten können.

Mercedes-Benz will diesbezüglich neue Maßstäbe setzen. Im Rahmen der Technik-Show CES in Las Vegas stellten die Stuttgarter – Omikron-bedingt online – ihre Pläne von einem künftigen Elektroauto vor: "Vision EQXX". Dank besonders hoher Energieeffizienz soll der Antrieb des Fahrzeugs im normalen Straßenverkehr mit einer einzigen Batterieladung für mehr als 1.000 Kilometer reichen, so Daimler-Vorstand Markus Schäfer. Das Fahrzeug zeige, "wie wir uns die Zukunft des Elektroautos vorstellen", meint dazu Daimler-Vorstandschef Ola Källenius. Es sei der "effizienteste Mercedes-Benz aller Zeiten".

"Wir heben die Effizienz auf ein völlig neues Niveau", zitiert der Spiegel Verantwortliche des Konzerns. Die Rechnung: Über 1000 Kilometer mit 100 kWh Batteriekapazität – das ergibt einen Durchschnittsverbrauch von 10 kWh, etwa halb so viel wie beim EQS. "Damit bauen wir das elektrische Äquivalent zum Ein-Liter-Auto", so die Mercedes-Manager. Aktuelle E-Autos brauchen mehr Strom, wie aus einer Auswertung des ADAC hervorgeht. Der Kleinstwagen E-Up von Volkswagen etwa kommt offiziell auf einen Verbrauch von 12,7 kWh.

Beispiellose Distanz

Eine Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern wäre bislang beinahe beispiellos. Mercedes selbst brachte im vergangenen Jahr den Elektrowagen EQS auf den Markt, der auf eine Reichweite von mehr als 650 Kilometern mit einer Akkuladung kommt.

Auch Autos von Tesla und anderen Herstellern schaffen es bislang nicht weiter als einige Hundert Kilometer bis zum nächsten Stromanschluss. Tesla begrub letztes Jahr den Langstreckenplan für das Model "S Plaid". Im vergangenen Jahr kündigte allerdings der chinesische Autobauer Ghuangzhou Automobile Group an, sein neues Modell Aion LX Plus könne mehr als 1.000 Kilometer mit einer Akkuladung fahren, berichtet die Financial Times. Der chinesische Konkurrent Nio hat sich für seinen ET7 zudem ebenfalls diese Reichweite vorgenommen. (ca)

www.mercedes-benz.com

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