Nicht zuletzt der Coronakrise geschuldet, muss Swarovski starke wirtschaftliche Einbußen verkraften. Einem Bericht des Standard zufolge sei der Umsatz seit 2019 von 2,7 auf 1,7 Milliarden Euro gesunken und erst kürzlich wurde bekannt, dass sich Swarovski von seiner hauseigenen Fluglinie Tyrolean Jet Services (TJS) trennen will.
Ein radikaler Kurs
Im Hintergrund lodern seit Jahren Familienstreitigkeiten (LEADERSNET berichtete), so überschlug sich in den vergangenen Monaten familienintern die Kritik am Sanierungskurs und es gab Warnungen, dass die wirtschaftliche Entwicklung verheerend sei. Streitigkeiten rund um Gesellschafterbeschlüsse und den Konzernumbau landeten vor Gericht. In einem Schreiben an alle Gesellschafter des Kristallkonzerns im Juli hat eine Gruppierung um die größten Einzelgesellschafter Markus Langes-Swarovski und Marina Giori-Lhota bis Ende 2021 einen Wechsel an der Konzernspitze gefordert. Auch die Familiengruppe um Manfred und Christoph Swarovski forderte ein externes Management.
Ein Headhunter sucht bereits
Jetzt zieht das Unternehmen die Reißleine: Die Verträge von CEO Robert Buchbauer und Finanzchef Mathias Margreiter – beide sind Familienmitglieder – werden nicht mehr verlängert. Buchbauer, der im April des vergangenen Jahres als CEO die Führung des Konzerns übernommen hatte, sowie Finanzchef Margreiter (CFO) sollen aber Mitglieder des Verwaltungsrats bleiben. Neuer Interims-CEO werde einem Bericht der Tiroler Tageszeitung zufolge ab Oktober vorübergehend Michele Molon und Frederik Westring soll neuer Finanzchef werden. Ein Headhunter wurde bereits engagiert, um externe Manager:innen zu suchen, die den Konzern künftig operativ führen sollen.
Zudem solle der Verwaltungsrat um unabhängige Mitglieder erweitert und die Familieninteressen in der neu etablierten Familienholding gebündelt werden. (jw)
www.swarovski.com
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