Jungfernflug und Börsenglocken bei neuer Fluglinie "Play"

Die  Airline wirbt mit "Pay less, play more" und präsentiert sich knallrot.

Die Coronakrise sei fast fast hilfreich gewesen, so Birgir Jónsson, CEO von Play Airlines, die erst vor wenigen Tagen ihren Jungfernflug von Keflavík aus nach London Stanstead absolviert hat. Die Fluglinie ist vor zwei Jahren von ehemaligen Managern der WOW air gegründet worden, die im gleichen Jahr Pleite gegangen war. Kurz nach Gründung brach die Pandemie aus, und das Unternehmen musste seinen Abflug verschieben. "Im Rückblick war es ein riesiger Vorteil! Zum Beispiel erhielten wir sehr gute langfristige Leasingverträge für Flugzeuge. Zudem konnten wir sehr gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen, was vorher auch schwieriger gewesen wäre. Nicht zuletzt gibt es auch viele Investoren, die an einem Wiederaufbau der Tourismusbranche interessiert sind", so Jónsson.

"Pay less, play more" lautet der Slogan der neu formierten Fluggesellschaft. Das Kabinenpersonal empfängt seine Gäste in weißen Sneakers und Hosen, die so knallrot wie das Flugzeug selbst sind. Auf die üblichen Vorgaben zu Frisuren, Nagellack oder Tätowierungen verzichtet die Fluglinie vollständig.

Verknüpfung mit US-Fluglinien

Ebenso wie der Vorgänger WOW will Play mit drei Airbus A321neo zunächst ausschließlich Ziele in Europa anfliegen – erst im kommenden Jahr soll in Reykjavik ein Hub-and-Spoke-System für den Transatlantiktransit etabliert werden. Neben London und Berlin stehen Alicante, Barcelona, Teneriffa, Kopenhagen und Paris im Auftaktflugplan. Alle Strecken sollen später mit USA-Linien verknüpft werden. 

Potenzial voll ausschöpfen 

Fast zeitgleich ist die Airline in den Handel an der Nasdaq First North Growth Market Island gestartet. Die Börsenglocke wurde an Bord eines Airbus A321neo auf 12.000 Fuß Höhe geläutet. "Nach einem erfolgreichen Börsengang, unserem Erstflug und nun dem Handel unserer Aktien, werden uns allen bei Play diese letzten Wochen noch lange in Erinnerung bleiben. Unsere Mitarbeiter haben wahrlich Wunder vollbracht und sind gut darauf vorbereitet das Potenzial, das dieser Börsengang mit sich bringt, voll auszuschöpfen. Ich denke, dass wir endlich mit dem Wiederaufbau der isländischen Luftfahrt- und Tourismusbranche beginnen können", sagt Birgir Jónsson. 

Für das laufende Jahr erwartet er bei 25 Millionen US-Dollar Umsatz einen operativen Verlust von 16 Millionen US-Dollar. Im kommenden Jahr will die Airline ihre Erlöse auf 170 Millionen US-Dollar vervielfachen und elf Millionen US-Dollar Gewinn erzielen, 2025 sollen es 509 Millionen US-Dollar Umsatz und eine operative Marge von 14 Prozent sein. (jw)

flyplay.com

 

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