Hanke kündigt 4. Corona-Hilfspaket für Wiener Wirtschaft an

23 Millionen Euro werden zur Verfügung gestellt – vier Millionen speziell für den Kongresstourismus.

Die Stadt Wien legt über die Wirtschaftsagentur Wien und den WienTourismus ein neues 23 Millionen Euro schweres Corona-Hilfspaket für Wiener Unternehmen und den Kongresstourismus auf. Mit diesem neuen vierten Wiener Maßnahmenpaket will die Stadt Wiener Unternehmer in der Krise unterstützen und zugleich durch zukunftsorientierte Investitionen und Innovationen stärken. 450 Millionen Euro habe die Stadt bislang bereits bereitgestellt, teilt der Wiener Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) via Aussendung mit.

"Jetzt ist es wichtig, gemeinsam mit den Wiener Unternehmerinnen und Unternehmern die Wirtschaft in unserer Stadt wieder hochzufahren. Wien geht somit einen weiteren Schritt aus der Pandemie in die Zukunft. Dazu braucht die Wiener Wirtschaft die richtige Begleitung und Unterstützung, die wir in Form neuer Wirtschaftsförderungen zur Verfügung stellen", so Hanke.

Moderate Erholung für 2021 erwartet

Mit der Corona-Krise und den getroffenen Restriktionen ist die Bruttowertschöpfung in Wien im Jahr 2020 um 6,2 Prozent und in Österreich um 6,7 Prozent eingebrochen. Der Tourismus in Wien ist durch die hohe Abhängigkeit vom internationalen Städte- und Kongresstourismus besonders stark betroffen, ebenso Handel, Verkehr, Beherbergung, Gastronomie sowie persönliche Dienstleister und die Kultur- und Unterhaltungsbranche.

Für 2021 wurde zuletzt eine moderate Erholung der Bruttowertschöpfung von 2,4 Prozent prognostiziert, die aufgrund des Lockdowns im Jänner jedoch vermutlich geringer ausfallen wird. Daher sind weitere Fördermaßnahmen und Unterstützung der öffentlichen Hand dringend notwendig. Das vierte Corona-Hilfspaket der Stadt Wien startet ab 1. März 2021 und flankiert bestehende Maßnahmen des Bundes wie den Fixkostenzuschuss oder die Kurzarbeit. Ganz besonders im Fokus stehen diesmal Ein-Personen-Unternehmen (EPU) und kleine und mittlere Unternehmen (KMU), aber auch die Themenbereiche Geschäftsbelebung und Tourismus.

EPU-Förderung und Grätzel-Belebung

EPU sind in ganz Österreich außerordentlich hart von den Auswirkungen der Pandemie getroffen worden. Mit rund 60 Prozent machen sie einen Großteil der Wiener Unternehmen aus. "Unsere rund 65.000 Wiener EPU sind das Rückgrat unseres Wirtschaftsstandorts. Ob Handwerker, Gewerbetreibende, Kreative oder Personaltrainer – wir brauchen sie alle, denn sie machen Wien erst so richtig lebenswert", betont der Wirtschaftsstadtrat.

Mit der EPU-Förderung werden Wiener Unternehmer, die Corona-bedingt neue Geschäftsfelder entwickeln oder wesentliche Veränderungen an ihrem Geschäftsmodell vornehmen müssen, mit bis zu 7.000 Euro unterstützt. Insgesamt stehen für diesen Fördertopf zehn Millionen Euro bereit. Dieses gänzlich neue Förderprogramm, das auch ein Leitprojekt der Rot-Pinken Fortschrittskoalition im Wirtschaftsbereich ist, startet am 1. April 2021.

Aktivierung leerstehender Geschäftslokale

Ein weiterer Schwerpunkt aus dem Wiener Regierungsprogramm bis 2025 liegt auf der Belebung der Erdgeschoßzonen und Aktivierung leerstehender Geschäftslokale. Damit es Betrieben leichter fällt, leerstehende Geschäftslokale zu bespielen, wird eine bereits bestehende Förderung nach Informationen der Stadt Wien "deutlich vereinfacht und verbessert", beispielsweise durch Erhöhung der Fördersumme auf bis zu 25.000 Euro pro Projekt.

Jetzt neu können auch Zwischennutzungen gefördert werden, ein zumindest 3-Jahres-Mietvertrag ist nicht mehr notwendig. Das zur Verfügung gestellte Fördergeld wird dafür aufgestockt, insgesamt sind jetzt vier Millionen Euro in diesem Topf bei der Wirtschaftsagentur Wien veranschlagt. Die Förderung "Geschäftsbelebung Jetzt" startet am 1. März.

Neuauflage bekannter Förderungen

Eine Neuauflage erfahren Förderungen, die bereits im Krisenjahr 2020 Wiener Betrieben und Unternehmern geholfen haben. Beispielsweise der Wettbewerb "Creatives for Vienna II" dessen zweite Auflage in den Startlöchern steht und an die Wiener Kreativszene adressiert ist. 2021 wird es um die Umsetzung der kreativen Lösungen für die Stadt gehen, allen voran um Initiativen für die urbane Community. Die maximale Fördersumme pro Projekt beträgt 7.000 Euro. Insgesamt stehen eine Million Euro für Projekte aus der Kreativwirtschaft bereit. Start dafür ist der 1. März.

Am 1. April startet "Innovate4Vienna II". Auch diese Förderung ist eine Neuauflage einer bereits einmal erfolgreich durchgeführten Förderung und unterstützt innovative Projekte von Unternehmen, die aus der Pandemie in die Zukunft weisen. Dafür stehen vier Millionen Euro zur Förderung bereit.

Neue Kongressförderung des WienTourismus

Vor Ausbruch der Pandemie sorgten Kongresse und Firmentagungen in Wien für rund eine Milliarde Wertschöpfung pro Jahr, im langjährigen Vergleich kam jede achte Nächtigung in Wien durch eine Tagung zustande. Im bisherigen Rekordjahr 2018 sicherte Wiens Meeting-Industrie mehr als 21.000 Ganzjahresarbeitsplätze und sorgte österreichweit für ein Steueraufkommen jenseits der 300-Millionen-Euro-Grenze. Durch die Pandemie und den damit verbundenen Ausfall von Tagungen entgehen Wien und Österreich derzeit rund 100 Millionen Euro pro Monat an Wertschöpfung und Steuereinnahmen.

"Kongresse und Firmenveranstaltungen werden nach der COVID-19-Pandemie nicht nur eine wichtige Rolle für die Erholung von Wiens Tourismus spielen, deren Anlaufen soll auch wegen ihrer Rolle als Triebfeder für die Internationalisierung der Stadt und den gesamten Wirtschaftsstandort entsprechend gefördert werden", erklärt Peter Hanke. "Aus diesem Grund stellen wir eine zusätzliche Förderung in der Höhe von vier Millionen Euro zur Verfügung, die nicht nur für die Akquise von großen Verbandskongressen, sondern nun erstmals auch für Firmenveranstaltungen eingesetzt werden kann. Dies ist eine doppelte Wirtschaftsförderung – einerseits für Unternehmenstagungen, und andererseits für Auftragnehmer wie Hotels, Gastronomie und Eventveranstalter."

Aktuell laufen seitens WienTourismus mehr als 100 Bewerbungen für internationale Kongresse und Corporate Events mit Teilnehmerzahlen verschiedener Größenordnung, die ab der zweiten Jahreshälfte 2021 bis 2030 stattfinden sollen.

Eigenes Fördermodul für hybride Tagungen

"Mit einem eigenen Sonderförderpaket stellen wir dem WienTourismus und seinem Vienna Convention Bureau ein wichtiges Werkzeug für die Akquise von Kongressen und Corporate Events zur Verfügung", so Hanke. Die Details werden derzeit noch ausgearbeitet. Verschiedene Fördermodule, gestaffelt nach Teilnehmerzahl, seien in Planung.

Fest stehe bereits, dass es ein Modul extra zur Förderung der gerade in Pandemiezeiten verstärkt durchgeführten hybriden Veranstaltungen geben werde. Diese neue Fördermaßnahme soll im Frühjahr 2021 – ab dem Zeitpunkt, ab dem Tagungen wieder möglich sind – zur Verfügung stehen und bis jedenfalls 2023 gelten. "Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Förderung ist, dass die Tagungen entweder in Wiener Hotels oder in gewerbsmäßig am Markt agierenden Locations stattfinden", teilt die Stadt Wien mit. (red)

www.wien.gv.at

Die Förderungen im Überblick

  • Geschäftsbelebung Jetzt: Fördersumme 4 Millionen Euro, Start 1.März
  • Creatives for Vienna II: Fördersumme 1 Million Euro, Start 1. März
  • EPU-Förderung: Fördersumme 10 Millionen Euro, Start: 1. April
  • Innovate4Vienna II: Fördersumme 4 Millionen Euro, Start: 1. April
  • Kongress-Förderung: Fördersumme 4 Millionen Euro, Start demnächst

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Die Förderungen im Überblick

  • Geschäftsbelebung Jetzt: Fördersumme 4 Millionen Euro, Start 1.März
  • Creatives for Vienna II: Fördersumme 1 Million Euro, Start 1. März
  • EPU-Förderung: Fördersumme 10 Millionen Euro, Start: 1. April
  • Innovate4Vienna II: Fördersumme 4 Millionen Euro, Start: 1. April
  • Kongress-Förderung: Fördersumme 4 Millionen Euro, Start demnächst

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