"Die Bestellungen sind enorm in die Höhe geschossen"

Im zweiten Teil der Interviewserie mit JTI Austria, spricht Ralf-Wolfgang Lothert, Director Corporate Affairs & Communication, über die Auswirkungen der Krise für den Tabakhersteller als Teil des Wirtschaftsstandorts.

JTI Austria / Austria Tabak ist das größte Tabakunternehmen in Österreich und beschäftigt hierzulande rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit Sorge um die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einer großen Portion Verantwortungsbewusstsein und Dankbarkeit (LEADERSNET berichtete) versucht JTI Austria, als systemrelevantes Unternehmen während der Corona-Krise das Business so gut wie möglich fortzusetzen. 

LEADERSNET: Wie wirkt sich die Krise für JTI Austria als Teil des Wirtschaftsstandorts aus?

Lothert: Als Tabakhersteller beliefern wir die österreichischen Trafiken, die während dieser schwierigen Zeit eine systemrelevante Aufgabe erfüllen. In den Tagen vor dem Shut-Down und den ersten Tagen danach sind die Bestellungen der Trafikanten enorm in die Höhe geschossen. Unsere gesamte Logistikkette hat hervorragend funktioniert.

LEADERSNET: Sind Sie mit den Regelungen der Regierung zufrieden?

Lothert:  Es war in jedem Fall eine wichtige Entscheidung der österreichischen Bundesregierung mit dem Offenhalten der Trafiken diesen Bereich der Nahversorgung für die Bevölkerung aufrecht zu erhalten. Darüber hinaus würde gerade jetzt jeder Wegfall von Steuereinnahmen eine zusätzliche Belastung für den Staat bedeuten.

LEADERSNET: Wie stellt sich die Situation im Großhandel dar?

Lothert: Unser Großhandel hat in der Kommissionierung auch über das Wochenende zusätzliche Schichten gemacht, um alle Bestellungen entsprechend ausliefern zu können. Eine besondere Herausforderung war dabei nicht nur die zu bewältigende Menge, sondern seit Wochen geltenden strikten Sicherheitsmaßnehmen, die zwei unterschiedliche, reduzierte Schichtbelegungen erfordern.

LEADERSNET: Gibt es weitere Bereiche, in denen kein Home Office möglich ist?

Lothert: Kritisch war es auch in den Labors, wo es mit einer Homeoffice Regelung natürlich nicht getan ist. Auch hier ist es uns gelungen, nach wenigen Tagen einen funktionierenden Modus zu entwickeln, bei dem unter den höchsten Sicherheitsmaßnahmen der Betrieb weitergeführt werden konnte. Wir haben in den Holding-Funktionen jetzt 98 Prozent der Mitarbeiter im Home Office, was mit unserer IT-Infrastruktur und entsprechend gutem IT-Support einwandfrei funktioniert. Dadurch können selbst im Großhandel rund 35 Prozent von zu Hause aus arbeiten.

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