Österreich hat den "weltweit ersten Kollektivvertrag für Fahrradboten"

Abschluss soll für fairen Wettbewerb und soziale Sicherheit in der Branche sorgen.

Den nach eigenen Angaben weltweit ersten Kollektivvertag (KV) für Fahrradboten und Essenszusteller haben die Gewerkschaft vida und der Fachverband für das Güterbeförderungsgewerbe in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) abgeschlossen. "Mit diesem KV-Abschluss wurde der Grundstein zur arbeits- und sozialrechtlichen Absicherung der Fahrradboten gesetzt", freut man sich bei der Gewerkschaft.

Ab 1. Jänner 2020 haben unselbstständige Zustellerinnen und Zusteller dadurch Anspruch auf einen Basislohn von von 1.506 Euro brutto im Monat (40-Stunden-Woche), eine Option auf eine 4-Tage-Woche, Rechtsanspruch auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Anspruch auf Kostenersatz bei der Verwendung von Privat-Fahrrädern und Privat-Handys.

Sichere Rechtsgrundlage für beide Seiten

"Mit diesem KV-Abschluss haben wir den Grundstein zur arbeits- und sozialrechtlichen Absicherung der Fahrradboten gesetzt. Die Zustelldienste und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben damit ein Regelwerk zur Verfügung, das für beide Seiten eine sichere Rechtsgrundlage schafft und somit in der Branche für einen fairen Wettbewerb und soziale Sicherheit sorgen wird", zeigen sich Karl Delfs, Bundessekretär des vida-Fachbereichs Straße und Günther Reder, Obmann des Fachverbands Güterbeförderungsgewerbe in der WKÖ, zufrieden.

"In Kalifornien war dafür ein eigenes Gesetz nötig. In Österreich haben wir diese sozialrechtliche Absicherung mit Zulagen in Höhe von insgesamt 1.700 Euro brutto sozialpartnerschaftlich gelöst", freut sich vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit. "Es war uns wichtig ein Basiseinkommen zu verhandeln, dass ganz eindeutig über der Armutsgefährdungsschwelle liegt. Mit dem neuen Fahrradboten-KV ist uns ein enormer Schlag gegen die Scheinselbstständigkeit gelungen." (as/ots)

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