Vor einem Jahr, Mitte September 2018 nahm die Wiener Café-Konditorei-Kette Aida diverse Produkte mit dem Wirkstoff CBD (Cannabidiol) in ihr Produkt-Portfolio auf. Mit 13. Dezember 2018 mussten diese Produkte per Gesetz aus dem Verkauf genommen werden. Aida verschenkte damals tausende CBD-Produkte an die Wiener Bevölkerung.
Hohe Kosten für Verfahren
Nach Ansicht des Gesundheitsministeriums dürfen CBD-Produkte nicht als Lebensmittel verkauft werden, weil diese neuartig – sogenanntes "Novel Food" – sind. Das Gesundheitsministeriums stützt diese Sichtweise auf die EU Verordnung "Novel Food Verordnung" 2015/2283.
"Damit dürfen nur jene Lebensmittel, die vor dem 15. Mai 1997 in nennenswertem Umfang in der Europäischen Union verzehrt wurden, weiterhin verkauft werden", so Aida in einer Aussendung. "Alle anderen Lebensmittel sind neu – 'novel' – und müssten in einem über Jahre dauernden und mit hohen Kosten verbundenen Verfahren bei den zuständigen Behörden der Europäischen Union genehmigt werden, um danach in den Verkauf zu gelangen."
"Österreichische Polit-Operette"
"Ein für mich gänzlich nicht nachvollziehbarer Schritt der ehemaligen Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein", kritisiert Dominik Prousek, vierte Generation der Aida-Eigentümerfamilie. "Verboten wurde die Konsumation von CBD-angereicherten Lebensmitteln, doch CBD-Produkte bis hin zu Rauchwaren werden weiterhin österreichweit in eigenen Shops und sogar an Tankstellen verkauft. Öle können weiterhin als Raumduft getarnt erworben und somit auch konsumiert werden. Also akzeptiert man, dass CBD gesundheitsschädigend geraucht wird, aber nicht in Speisen verzehrt werden darf? Auch die Kontrolle des Gesetzes dürfte weitgehend ausgeblieben sein, denn der Verkauf sämtlicher CBD-haltiger Substanzen floriert. Eine durch und durch österreichische Polit-Operette gipfelnd in einem Gesetzeschaos."
Weltweit liege kein einziger gesundheitsschädlicher oder -beeinträchtigender Fall nach dem Verzehr von CBD-angereicherten Lebensmitteln vor. "Was man mit dieser Gesetzesänderung bewirken wollte, wird uns wohl für immer verschlossen bleiben", so Aida-Sprecher Stefan Ratzenberger. "Auch auf mehrmalige Nachfrage im Kabinett Hartinger-Klein blieb man die Antwort, warum die rein positiven Effekte von CBD im Verzehr verboten wurden, schuldig. So müssen wir davon ausgehen, dass selbst die Frau Bundesminister keine Antwort darauf hatte."
Neue mit CBD angereicherten Produkte
Mit 18. September 2019 bietet Aida mit Hanföl angereicherte Produkte an. Begonnen wird mit dem "Hanf Brownie".
"In den letzten Monaten wurden unsererseits Rechtsgutachten eingeholt und die Situation mehrfach geprüfen. Zeitgleich wurde durch unsere Konditoren an neuen, mit Hanf angereicherten Produkten gearbeitet", so Dominik Prousek.
Am 18. September werden um 16.20 Uhr nachmittags 420 Stück Hanf-Brownies in der Aida-Filiale in 1060 Wien, Mariahilfer Straße 101, verschenkt. Aida hofft seitens der aktuellen Bundesregierung und Gesundheitsministerin Brigitte Zarfl auf eine rasche Gesetzesänderung, um endlich Klarheit in die wahrlich undurchsichtige CBD-Gesetzgebung Österreichs zu bringen. (as/pte)
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