"Servus TV" wird noch mehr zur Mateschitz-Marke

Der Red Bull-Boss will künftig organisatorisch noch stärker in seinem Privatsender präsent sein.

Dietrich Mateschitz nimmt sich Servus TV auch organisatorisch zur Brust: Servus-TV-Chef Ferdinand Wegscheider soll künftig direkt an den Red-Bull-Boss und vielfachen Milliardär berichten, wie der Standard am Mittwoch berichtete. Der Privatsender beruht immer schon stark auf den Konzepten und Programmvorstellungen des Red Bull-Milliardärs, nun soll er künftig noch stärker in alle Prozesse involviert sein.

Wegscheider hat Salzburg TV gegründet, er ging nach der Übernahme durch Mateschitz. 2016 wurde Wegscheider wieder Geschäftsführer des Senders. Er spricht einen wöchentlichen TV-Kommentar ("Der Wegscheider"). In der TV-Kolumne wendet er sich sehr deutlich gegen von ihm identifizierte "Mainstream"-Positionen anderer Medien.

Stärkung der markenbezogenen Direktvermarktung

Bisher berichtete Servus TV an die Geschäftsführung des Red Bull Media House, in dem viele Medienaktivitäten des Dosenkonzerns gebündelt sind. Die Verlagerung wird nun intern mit schnelleren Entscheidungen erklärt. Zudem soll Servus TV Werbung selbst vermarkten und ebenso den Digitalauftritt des Senders eigenständiger gestalten, wurde kolportiert.

Das Qualitätsmedium der Standard inquirierte am Mittwoch direkt beim Sender, der antwortete: "Red Bull Media House stärkt markenbezogene Direktvermarktung. Als nächsten konsequenten Schritt übernimmt damit Servus TV wieder eigenständig die Vermarktung." Mateschitz nehme nach den Informationen, die dem Medium bekannt sind, praktisch jedes Sendeformat ab. Die Programmgestaltung und inhaltliche Ausrichtung richtet sich schon bisher stark nach den Vorstellungen des Red Bull-Chefs.

Servus-TV statt Red Bull-TV

Servus TV startete vor beinah zehn Jahren, am Abend des 30. September 2009,  als Testballon unter dieser Marke, davor hieß der von Mateschitz übernommene Sender Salzburg TV. Mateschitz wollte ursprünglich  einen globalen Red-Bull-Fernsehsender gründen, verabschiedete sich 2016 allerdings von dieser idee und konzentrierte sich auf Streamingangebote auf Redbull.com. (red)

www.servus.com

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