Umfassende Umstruktierungen bei der Wirtschaftskammer Wien: am Donnerstag bezog die WKW, welche sich bislang auf zehn Standorten in Wien aufgeteilt hatte, ein neues, zentrales Gebäude "Wir schlagen ein neues Kapitel in der Geschichte der Wirtschaftskammer Wien auf. Organisatorisch neu aufgestellt beziehen wir mit dem Haus der Wiener Wirtschaft auch einen neuen, zentralen Standort", sagt Walter Ruck, Präsident der WKW.
Ruck legte am Dienstag, am großen Gebäudekomplex am Praterstern, dessen Aufschrift sich beim Start des Pressetermins noch "Haus der Wiener" las, selbst Hand an, um den Rest des Schriftzugs – "Wirtschaft" – selbst anzubringen. "Jetzt pick' ich die Wirtschaft an", so der Kammer-Präsident.
Die Interessenvertretung der Wiener Unternehmen hat sich einem umfassenden Reformprozess unterzogen, der auf zwei tragenden Säulen aufbaut: Eine neue Struktur in der Organisation und ein neuer, zentraler Standort mit dem Haus der Wiener Wirtschaft. Das neue Haus der Wiener Wirtschaft eröffnet am 23.April 2019, also am Dienstag nach Ostern samt eigener Adresse am Praterstern, in der neuen "Straße der Wiener Wirtschaft 1". Die Kammer hat diese Adresse beim Bezirk beantragt und der hat sie genehmigt.
Umstrukturierung: aus 55 mach 5 Bereiche
Kern der neuen Struktur sind – analog zu modernen Unternehmensorganisationen - die fünf Bereiche Interessenspolitik und Kommunikation, Service, Branchen- und Netzwerkmanagement, Bildungseinrichtungen sowie Management Services. Sie ersetzen die bisherige Organisation in 25 Abteilungen.
Historisch gewachsen, war die Wiener Wirtschaftskammer auf zehn Standorte in Wien verteilt. Das brachte längere Wege sowohl für die Wiener Unternehmerinnen und Unternehmer, als auch Mitarbeiter und Funktionäre mit sich. Die großteils historischen Gebäude erzeugten hohe Aufwände an Instandhaltung und Mieten, sowie Probleme bei der Barrierefreiheit.
Zentraler Standort mit Verkabelung "von Wien bis Paris"
„Das ist nun Geschichte", sagt Ruck: „Wir haben alle zehn bisherigen Standorte der WKW in einem neuen, zentralen Gebäude – dem Haus der Wiener Wirtschaft – unter einem Dach zusammengefasst." Davon ausgenommen sind nur die Bildungseinrichtungen der Kammer, beispielsweise das WIFI. An der neuen Adresse, der ´Straße der Wiener Wirtschaft 1´ am Praterstern, sind ab 15. April 750 Mitarbeiter tätig. Mit einer genutzten Fläche von rund 22.000 Quadratmetern, 3000 davon für die Betreuung der Mitglieder, ist das Haus der Wiener Wirtschaft nun die größte Service-Einheit für Unternehmen in Österreich. Es bietet eine sehr gute Erreichbarkeit am Praterstern, vollkommene Barrierefreiheit, eigene Beratungszonen und Servicecenter und ist dabei technisch am letzten Stand.
100 Millionen Euro in Benko-Haus investiert: nach 10 Jahren rentabel
100 Millionen Euro wurden in den neuen Standort investiert. In acht bis zehn Jahren soll sich der Umzug rentiert haben, weil die Kammer dadurch jedes Jahr zwischen acht und zwölf Millionen Euro an Kosten einspare. "Alleine die Heizkosten sinken um rund 800.000 Euro pro Jahr", sagte Ruck.
Der Standort am Stubenring soll der Kammer, die ihn "der Tradition entsprechend nutzen" will, erhalten bleiben. Wie genau, werde noch dieses Jahr verkündet. Erstanden hat die WKW das Haus von der Signa Holding von René Benko. Zwei Standorte, die bisher im Eigentum der Kammer waren, gingen gegen Abzug vom Kaufpreis nun an die Signa: das Palais Festetics in der Berggasse (Alsergrund) und das Haus am Rudolf-Sallinger-Platz (Landstraße).
Impressionen vom neuen Standort der WKW finden Sie in unserer Fotogalerie. (rb)
www.wko.at