Florian Gschwandtner investiert in Teenie-Unternehmer

Der 15-Jährige Moritz Lechner staubte bei "2 Minuten, 2 Millionen" 170.000 Euro für seine "Freebiebox" ab.

Andere Teenager verbringen den Großteil ihrer Zeit außerhalb der Schule mit Sport, Freunden, dem Smartphone oder Gedanken an den ersten Schwarm. Der 15-jährige Moritz Lechner hat andere Freizeitpläne: Er will sich ein globales Unternehmen aufbauen. "Früh übt sich", so heißt es ja, und die ersten Schritte seines fünfköpfigen Unternehmens "Freebiebox" gestalten sich vielversprechend.

Die Firma des Austro-Teenies, die personalisierte Überraschungsboxen aus Werbegeschenken zusammenstellt, hat nun hochkarätige Investoren gefunden: im Rahmen der Puls 4-Sendung "2 Minuten, 2 Millionen" konnte Lechner sich eine Geldspritze von 170.000 Euro sichern.

Start-up-Guru Florian Gschwandtner mit an Bord

Gleich mehrere Geldgeber haben im Zuge der Start-up-Sendung ihre Beteiligung an "Freebiebox" zugesagt, darunter auch die Gründer der Runtastic-App rund um Florian Gschwandtner. "Für mich ist es ein irrsinnig großer Schritt. Ich freue mich, erfahrene Unternehmer dabei zu haben. Jetzt geht es richtig los. Neben Geld bringen sie ihre Erfahrung und ihre Netzwerke ein", freut sich Lechner und fügt hinzu: "Jetzt können wir stärker wachsen, das Marketing intensivieren, neue Mitarbeiter aufnehmen."

"Ich bin bei Freebiebox dabei, weil es mir sehr wichtig ist, junge Gründer und Gründerinnen in Österreich zu unterstützen. Ich finde es einzigartig, was Moritz mit nur 15 Jahren schon geschafft hat und wie er in seinen jungen Jahren bereits erfolgreich ein Unternehmen führt. Er ist ein Beispiel dafür, dass wirklich alles möglich ist, wenn man fest an sich glaubt und hart dafür arbeitet", kommentierte Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner.

Personalisiertes Zielgruppentargeting für Werbeartikel

Das Konzept hinter Freebiebox ist simpel: Das Start-up akquiriert hochwertige Werbeprodukte namhafter Unternehmen wie etwa Coca-Cola, Burger King, Bawag PSK oder Porsche und stellt damit individuelle Überraschungsboxen zusammen, die über den eigenen Webshop bestellbar sind. "Werbegeschenke gehen oft an Leute, die damit nix anzufangen wissen. Wir können die Artikel zielgruppengerichtet und ohne Streuverlust anbringen", so Jungunternehmer Lechner.

Die Idee für sein Start-up hatte der junge Wiener vor rund eineinhalb Jahren. "Ich habe selbst immer gerne hochwertige Werbeartikel gehabt, oft werden diese aber wahllos verteilt", so Lechner. Also begann er unter dem Motto "Just do it!" die Werbegeschenke zu personalisierten Überraschungsboxen zusammenzustellen. Was der Kunde will, weiß man bei Freebiebox, weil bei der Bestellung ein Fragebogen ausgefüllt wird, der unter anderem Alter und Interessen feststellt – Kundendaten würden nicht weitergegeben.

Mehrheitsanteile bleiben bei Lechner

Der 15-Jährige ist darauf bedacht, auch nach Einstieg mehrerer Investoren die Mehrheitsanteile zu halten –  "Auch nach dem Einstieg der Investoren bleibe ich anteilsmäßig bei knapp mehr als 50 Prozent. Das ist mir persönlich sehr wichtig", betont der junge Gründer. Um rechtlich korrekt zu sein, hält konkret bis zur Volljährigkeit Lechners Mutter seine Anteile treuhändig, da es Minderjährigen in Österreich offiziell nicht möglich ist, ein eigenes Unternehmen zu gründen, geschweige denn zu führen.

Trotz bürokratischer Anfangsschwierigkeiten bei der Gründung des Unternehmens, dass zunächst als Einzelunternehmen auf die Person der Mutter gegründet wurde, schaffte Lechner, der betont "alles" in der Firma zu machen, das Start-up-Kunststück und ist mittlerweile mit seiner fünfköpfigen GmbH erfolgreich und auf Expansionskurs.

Der große Traum von Silicon Valley

Fragt man den Jungunternehmer, was er in Zukunft vorhat, geht es darum, etwas zu unternehmen: "Der Fokus liegt jetzt voll auf Freebiebox. Ich will es riesig machen, weltweit bekannt. Es ist ein großer Traum, vom Silicon Valley aus zu arbeiten. Es muss aber nicht ein Leben lang dasselbe Unternehmen sein. Ich will viele weitere Start-ups gründen in meiner Karriere."

Die bisherige Karriere startete jedenfalls außergewöhnlich. Schon als Zwölfjähriger absolvierte Lechner ein Praktikum bei einer großen Venture-Capital-Gesellschaft, die in Start-ups investiert. Er besucht eine HAK mit Spezialisierung auf Unternehmertum in Wien und sagt von sich selbst, dass er von Wirtschaft und Banken schon lange zuvor "fasziniert" gewesen sei. (rb)

www.freebiebox.eu

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