153,3 Millionen Euro wurden am österreichischen Musikmarkt 2018 erwirtschaftet, ein Plus von 5,5 Prozent gegenüber 2017. Erstmals liegen in Österreich die Umsätze der Online-Musik Angebote vor den physischen Tonträgern. CDs, Musik-DVDs und Vinyl-Schallplatten erzielten einen Umsatz von 54,9 Millionen Euro – Streams und Downloads kommen bereits auf 62,5 Millionen Euro.
Die periodenreinen Lizenzeinnahmen der Verwertungsgesellschaft LSG sind in 2018 auf 29,4 Millionen Euro (plus 5,4 Prozent) gestiegen. Weitere rund sechs Millionen Euro steuerten die Umsätze mit Merchandising-Produkten sowie die Lizenzierung von Musik für Filme oder Werbung (Synch-Rechte) zum Gesamtumsatz bei.
Musik-Streaming erstmals größtes Umsatzsegment
Mit einem neuerlichen kräftigen Umsatzplus von 58,3 Prozent auf 51,6 Millionen Euro ist Streaming in 2018 zum größten Umsatzbringer am österreichischen Musikmarkt aufgestiegen und sorgt nun schon für 46 Prozent des Gesamtumsatzes. In Summe wurden im Vorjahr in Österreich nicht weniger als rund 5,5 Milliarden Songs gestreamt (2017: 3,5 Milliarden). Streaming hat sich somit als Wachstumsmotor am österreichischen Musikmarkt etabliert.
Der Löwenanteil von 47,2 Millionen Euro wird über Abo-Dienste wie Spotify, Apple Music, Amazon unlimited oder Deezer erwirtschaftet. Rund 1,5 Million Euro kommen von werbefinanzierten Audio-Streaming Abos. Verhältnismäßig bescheidene 2,9 Millionen Euro steuern Einnahmen aus Videostreams hauptsächlich vom weltweit größten Musikstreaming-Dienst YouTube bei. Downloads verlieren am Online-Markt an Bedeutung – der Trend geht eindeutig in Richtung Streaming. Dennoch tragen Downloads mit 10,9 Millionen Euro nach wie vor substanziell zum Gesamtumsatz bei.
"2018 wird als jenes Jahr in die Geschichte eingehen, in dem der Online-Musikmarkt den physischen Musikmarkt erstmals überflügelt hat. Dass wir in diesem digitalen Umfeld ein Plus von 5,5 Prozent erzielt haben, ist eine sehr gute Nachricht", freut sich Dietmar Lienbacher, Managing Director Sony Music Austria und Präsident des Verbands der österreichischen Musikwirtschaft. Cornelius Ballin, General Manager Universal Music Austria, ergänzt: "Streaming ist weiterhin auf der Überholspur – schon fast jeder zweite Euro wird am österreichischen Musikmarkt mit Streaming erwirtschaftet. Umso wichtiger ist es, faire Spielregeln für alle am Streaming-Markt zu schaffen, indem auch Anbieter wie YouTube entsprechende Lizenzen bezahlen, wenn sie mit unserer Musik Milliarden-Umsätze machen".
Vinyl-Boom erreicht Höhepunkt
Mit Vinyl-Schallplatten wurde im Vorjahr ein stabiler Umsatz von 7,8 Millionen Euro erzielt. Damit kommt Vinyl im Digitalzeitalter auf einen beachtlichen Marktanteil von sieben Prozent. Rund 340.000 Schallplatten gingen 2018 über die Ladentische. Neben Neuauflagen bekannter Bands – sogenannte Re-Issues – ist mittlerweile ein Großteil der Neu-Veröffentlichungen aus den unterschiedlichsten Musik-Genres auch auf Vinyl erhältlich. Vinyl-Fans schätzen das besondere Hörerlebnis, die Haptik des großen Formats und insgesamt die Anmutung eines qualitativ hochwertigen Produkts als Ergänzung zu den digitalen Angeboten.
CDs wurden in 2018 erstmals von Musik-Streams überholt und rangieren nun an zweiter Stelle der beliebtesten Musikformate in Österreich. Dennoch ist die CD mit 43,4 Millionen Euro und einem Marktanteil von 37 Prozent nach wie vor ein bedeutender Umsatzbringer am heimischen Musikmarkt. Weitere 3,6 Millionen Euro trägt die Musik-DVD zum Gesamtmarkt bei. (as)
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