Der größte britische Autohersteller Jaguar Land Rover droht Großbritannien zu verlassen. "Ein schlechter Brexit-Deal würde Jaguar Land Rover jedes Jahr mehr als 1,2 Milliarden Pfund (1,36 Milliarden Euro) Gewinn kosten", so Konzernchef Ralf Speth. "Infolgedessen müssten wir unser Ausgabenprofil drastisch anpassen."
Investitionen auf dem Prüfstand
Das Unternehmen habe in den vergangenen fünf Jahren rund 50 Milliarden Pfund (56,57 Milliarden Euro) in Großbritannien ausgegeben. In den kommenden fünf Jahren seien weitere 80 Milliarden Pfund (90,5 Milliarden Euro) geplant. Diese Investitionen könnten jedoch überdacht werden, wenn das Ergebnis der Brexit-Verhandlungen "falsch" sei.
"Herz und Seele" von Jaguar Land Rover seien in Großbritannien, erklärt Speth. "Doch wir und unsere Partner in der Lieferkette stehen vor einer unvorhersehbaren Zukunft, wenn die Brexit-Verhandlungen nicht freien und reibungslosen Handel mit der EU und unbeschränkten Zugang zum Binnenmarkt erhalten."
Weitere Unternehmen planen Rückzug
Jaguar ist nicht das einzige Unternehmen, das mit Abwanderungsgedanken spielt. Konkurrent BMW hat bereits vor einigen Wochen vor den Folgen eines harten Brexits gewarnt."Wenn wir in den nächsten Monaten keine Klarheit bekommen, müssen wir damit beginnen, Alternativpläne zu entwickeln", sagte der BMW-Repräsentant im Vereinigten Königreich, Ian Robertson.
Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus wiederum hatte mit einem Teilrückzug aus Großbritannien und Stellenabbau gedroht, sollte das Land die EU ohne Abkommen verlassen. Die Bank of America kündigte kürzlich an, sie werde drei führende Mitarbeiter nach Paris versetzen, 125 sollen nach Dublin gehen. Barclays will laut Medienberichten 50 Jobs nach Frankfurt verlegen. (as)
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