Der US-amerikanische Gitarrenbauer Gibson könnte vor dem Bankrott stehen. Das berichtet die Nashville Post. Das Unternehmen, das pro Jahr einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Dollar (800 Millionen Euro) macht, befinde sich in einer finanziell angespannten Situation.
Verzwickte finanzielle Lage
CFO Bill Lawrence hat den Gitarrenhersteller mit Sitz in Nashville (USA) nach nicht einmal einem Jahr wieder verlassen, sechs Monate bevor eine Schuldverschreibung in Höhe von 375 Millionen Dollar (300 Millionen Euro) fällig wird. Sollte diese Summe bis 23. Juli 2018 nicht refinanziert werden können, werde darüber hinaus ein Kredit in Höhe von 145 Millionen Dollar (116 Millionen Euro) unmittelbar fällig.
CEO Henry Juskiewicz unternimmt zur Zeit diverse Anstrengungen, um das Unternehmen zu retten. Gibson hat beispielsweise eine Investmentbank engagiert, um einen Weg aus der verzwickten finanziellen Lage zu finden. Darüber hinaus wurde kürzlich eine Lagerhalle in Nashville um 6,4 Millionen Dollar (5,15 Millionen Euro) veräußert. Auch wird der Verkauf einer weiteren Immobilie in Höhe von elf Millionen Dollar (8,9 Millionen Euro) kolportiert. Ob diese jedoch alles reiche, um das Unternehmen zu retten, sei mehr als fraglich, mutmaßt die Nashville Post.
Vermögenswerte werden monetarisiert
Gibson selbst versucht derzeit zu kalmieren. In einer Presseaussendung erklärt die Firma, dass sie "allen bisherigen finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Bonds-Inhabern" nachgekommen sei. Darüber hinaus werde an einem neuen Kredit gearbeitet, der die Schuldverschreibungen ersetzen soll. "Wir haben Vermögenswerte wie Lagerbestände, Grundbesitz und Geschäftszweige, die nicht den erwarteten Erfolg hatten, monetarisiert", so CEO Henry Juszkiewicz. Auf diesem Weg können Schulden abgebaut werden und zusätzliche finanzielle Mittel in Geschäftszweige fließen, die florieren. Zu Letzteren zählen nach Angaben von Gibson das traditionelle Instrumengeschäft und die Pro Audio-Sparte. (as)
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